Vor Duell

Weber sorgt für Aufregung in Deutschland

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Ein angeblicher "Piefke"-Sager heitzt die Stimmung zusätzlich an.

Österreich gegen Deutschland - das sind keine gewöhnlichen Spiele, nicht im Fußball und auch nicht im Handball. Vor dem EM-Qualifikations-Duell mit dem kleinen Ball am Mittwoch in der Innsbrucker Olympia-Halle (20.15 Uhr/live ORF Sport Plus und Eurosport) hat der rot-weiß-rote Teamflügel Robert Weber für Aufregung und Ballyhoo gesorgt. "Wir werden die Piefkes schlagen", hatte das renommierte deutsche Handball-Magazin den Teamspieler auf seinem Cover zitiert.

Die Reaktionen in seiner deutschen Wahlheimat, wo Weber für den SC Magdeburg spielt und wo er in der Torschützenliste hinter dem Dänen Anders Eggert (SG Flensburg-Handewitt) Zweiter wurde, fielen heftiger aus als er erwartet hatte. "Aber die Schlagzeile mit dem Ausdruck Piefkes kam nicht von mir. Wer mich kennt, weiß, dass ich so eine Aussage nie in der Öffentlichkeit tätigen würde. Aber das ist das Medienbusiness", klärte Weber in Innsbruck auf.

Selbstvertrauen erarbeitet
Der 25-Jährige wollte nur kundtun, dass sich die in der Gruppe führende ÖHB-Auswahl nicht verstecken müsse, sich das Selbstvertrauen in den vergangenen zwei Jahren hart erarbeitet habe und er es daher unangebracht fände, tiefzustapeln. "Ich bin überzeugt, dass wir am Mittwoch gewinnen werden. Warum auch nicht? Wir haben in Göppingen 26:26 gespielt und waren dem Sieg im Oktober näher als Deutschland", erinnerte der Legionär.

Er sei kein Mensch, der gerne provozierte. "Ich bin nur von unserer Qualität, unserem Herz und unserer Kämpfernatur überzeugt. Wir sind alle motiviert, das scheinbar Unmögliche wahr zu machen. Wenn deutsche Spieler dieses österreichische Selbstvertrauen als Provokation auffassen, ist das für mich fast ungewöhnlich. Denn normalerweise stehen deutsche Spitzensportler da drüber, wenn ein Ösi so etwas sagt", meinte der Vorarlberger.

Deutsche Unsicherheit
Weber hält es für möglich, dass die Aufregung im gegnerischen Lager etwas Unsicherheit gebracht hat. "Für die Deutschen geht es echt um alles gegen uns. Wenn sie verlieren, ist nicht nur die EM gelaufen, sondern auch die Olympia-Qualifikation. Dann gäbe es für sie das nächste Großereignis erst 2013, das wäre natürlich für den stärksten Handball-Markt der Welt ein Supergau." Er bescheinigte ihnen eine "unglaublich spielerische Qualität", um sich aus eigener Kraft zu qualifizieren.

"Deutschland ist nach wie vor der Favorit, da macht sich auch in Österreich niemand etwas vor", erklärte Weber, der die Enttäuschung über das Verpassen der Torjägerkrone schon verarbeitet hat. Er habe sich nichts vorzuwerfen, die ganze Saison überkonstant gespielt. "Mein Gefühl sagt mir, dass ich es nicht verbockt habe, sondern Anders in den letzten Runden überdimensional gespielt und mit einem sensationellen Lauf aufgeholt hat", meinte der EM-Neunte, der in der kommenden Saison eine "vielleicht eine neue Chance" hat.

Revanche für die Kicker
Weber, der das 1:2 der ÖFB-Truppe im Happel-Stadion mit seinen Kameraden gesehen hat und von einer "Super-Leistung" sprach, die sich ein Remis verdient hätte, sieht das kommende Spiel als eine Revanche für die Fußball-Niederlage. "Im Fußball sagt man oft, dass am Ende immer die Deutschen gewinnen, im Handball ist das nicht immer so. Wir können zumindest dafür sorgen, dass unser Land 2012 bei einer EM-Endrunde vertreten ist. Wir werden alles daran setzen, dass diesmal nicht Deutschland als Sieger vom Platz geht", sagte Weber.

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