Rassimus-Vorwürfe

Wieder Eklat um Daniel Köllerer

26.06.2010

Köllerer soll portugiesischen Gegner rassistisch beschimpft haben.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Um den österreichischen Tennis-Profi Daniel Köller (26) gibt es erneuten Wirbel. Der Oberösterreicher soll am Wochenbeginn beim Challenger-Turnier in Reggio Emilia seinen brasilianischen Erstrunden-Gegner Julio Silva rassistisch beleidigt haben. Köllerer bestreitet die Vorwürfe, eine Verwarnung während des Spiels sei später wieder zurückgenommen worden. Köllerers Manager war vorerst nicht erreichbar.

Polizei eingeschaltet
Laut einem Interview von tennisnet.at mit dem ebenfalls in Italien spielenden Österreicher Martin Slanar mussten mehrere Zeugen dieses Spiels, darunter auch Slanar, wegen der Vorwürfe sogar eine polizeiliche Aussage machen. Nachdem es auch im Zweitrundenmatch des Österreichers gegen den Italiener Flavio Cipolla sehr hitzig zugegangen war, hat laut Slanar der Vater des Italieners eine Unterschriftenliste initiiert, die zum Ziel hat, dass der exzentrische Welser gesperrt wird.

Köllerer hat immer wieder durch seine unbeherrschte Art für Negativ-Schlagzeilen im Tennis-Zirkus gesorgt und war 2004 von der ATP wegen Disziplinlosigkeit für acht Wochen und 2006 gleich für sechs Monate gesperrt worden. Bereits damals hatten Spieler mit einer Unterschriftenliste eine weitere Sperre Köllerers verlangt.

Mühsame Aufarbeit vergebens?
Trotz allem schaffte es "Crazy Dani", sich 2009 sportlich zu etablieren und als Nummer 55 der Weltrangliste zur Nummer zwei in Österreich aufzusteigen. Im Daviscup-Team war Köllerer dennoch zunächst unerwünscht. Und vor kurzem - unmittelbar nachdem er in Paris seine Erstrundenpartie sang- und klanglos verloren hatte und danach in Tränen ausgebrochen war, sorgte bei einem Bundesligaspiel in Österreich eine Verbalinjurie Köllerers dafür, dass sein Gegner Stefan Koubek sogar handgreiflich wurde.

Die Vorfälle in Reggio Emilia haben vorerst aber offenbar keine Konsequenzen für Köllerer mit sich gebracht. Nächstes geplantes Turnier des Oberösterreichers ist der Challenger kommende Woche in Braunschweig, bei dem auch Thomas Muster mit 42 Jahren dank Wild Card sein "Comeback" gibt. Am (heutigen) Samstag bestritt Muster eine Exhibition gegen Turnierdirektor Michael Stich, im Doppel tritt der einstige Paris-Sieger und Weltranglisten-Führende mit dem jungen Deutschen Jaan-Frederik Brunken an.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel