Der Spanier fertigte seinen Gegner klar in drei Sätzen ab.
Rafael Nadal war am Sonntag im Finale des Tennis-Klassikers in Wimbledon ungefährdet. Der 24-jährige Weltranglisten-Erste aus Spanien fegte den gleichaltrigen Tschechen Tomas Berdych in 2:13 Stunden mit 6:3,7:5,6:4 vom "heiligen Rasen" und fuhr den achten Grand-Slam-Titel seiner Karriere ein. In Wimbledon siegte Nadal zum zweiten Mal nach 2008, im Vorjahr hatte er die Teilnahme am Turnier wegen Knieproblemen absagen müssen.
"Im Wimbledon-Finale zu spielen, ist immer ein Traum. Es ist unglaublich, diese Trophäe in den Händen zu halten", meinte Nadal, der 2010 auch schon die French Open in Paris für sich entschieden hatte. Berdych gestand die Überlegenheit Nadals neidlos ein: "Rafael war heute wirklich sehr stark und er hat verdient gewonnen. Er hat in den vergangenen zwei Monaten gezeigt, dass er ein Champion ist. Aber auch für mich waren es großartige zwei Wochen."
Historie spricht für Spanien als Weltmeister
Nadals Sieg ist
auch ein gutes Omen für Spaniens Fußballer bei der WM in Südafrika. Denn
2008 gewann Nadal Wimbledon und die Nationalmannschaft wenig später in Wien
den EM-Titel. 2010 soll sich die Geschichte wiederholen, die Spanier treffen
am Mittwoch im Halbfinale auf Deutschland.
Für den 1,95 Meter großen Berdych war in seinem ersten Grand-Slam-Endspiel bei Sonnenschein auf dem Center Court wenig zu holen, der Außenseiter blieb gegen den Mallorcaner ohne ein einziges Break. Der erste tschechische Wimbledon-Sieg seit Jan Kodes 1973 war nie wirklich in Griffweite. Dabei hatte die Nummer zwölf des Turniers auf dem Weg ins Finale vor allem dank seiner starken Vorhand u.a. den sechsfachen Wimbledon-Sieger Roger Federer und Novak Djokovic aus dem Weg geräumt.
Nadal enteilt in Weltrangliste
Nadal hatte das Finale stets
sicher im Griff. Im 36 Minuten dauernden ersten Satz gelangen Nadal Breaks
zum 4:3 und 6:3. Gleich zum Auftakt des zweiten Sets vergab Berdych in einem
zwölf Minuten dauernden Game drei Breakchancen, Nadal gelang das
entscheidende Break im besten Moment zum 7:5. Auch im dritten Satz vergab
Berdych im Eröffnungsgame eine Breakchance, den spielentscheidenden
Aufschlagverlust kassierte er zum 4:6.
Für Nadal setzte sich somit eine fast perfekte Saison fort. Mit dem 18. Titel beim Masters-1000-Turnier in Madrid wurde er erfolgreichster Spieler dieser Serie, siegte in Monte Carlo als Erster zum sechsten Mal in Serie und gewann als erster Tennisprofi den "Clay Slam" - die drei Masters-1000-Turniere auf Sand und die French Open in einem Jahr.
Nadals neuerlicher Triumph wirkt sich natürlich auch auf die Weltrangliste aus. Am Montag wächst sein Vorsprung auf die ersten Verfolger Djokovic und Federer auf fast 4.000 Punkte an. Nadal hat alleine in diesem Jahr schon 8.275 Punkte geholt, Federer als zweitbester Punktesammler 3.795. Berdych wird in der Weltrangliste unter die Top Ten zurückkehren, prognostiziert ist Rang acht.