Die Reaktionen auf Bernhard Kohls positiven Doping-Test.
Andreas Schwab (Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping-Agentur(NADA)
"Ich
bin zum einen sehr enttäuscht, dass er positiv getestet wurde, weil er
wirklich eine fantastische Leistung bei der Tour de France erbrachte. Zum
anderen bin ich aber glücklich, dass offensichtlich die Analyse so weit
verbessert werden konnte, dass man mehr als erwartet nachweisen kann.
Selbstverständlich gilt für ihn jetzt noch die Unschuldsvermutung, bis der
endgültige Beweis erbracht ist."
Thomas Vanek (Eishockey, Sportler des Jahres 2007)
"Es ist
schade, wenn er etwas genommen hat. Er wäre auch meine persönliche Wahl zum
Sportler des Jahres gewesen. Ich habe bei der Tour mit ihm mitgefiebert.
seine Leistung war unglaublich, er hat den Sportfans in Österreich viel
Freude gemacht. Jetzt muss man einmal abwarten, bis alle Tests abgeschlossen
sind. Aber ich bin schon sehr überrascht."
Geert Coeman (Teamchef Silence-Lotto/neuer Rennstall von Kohl)
"Wir
sind sehr enttäuscht, dass wir diesbezüglich vorher keine Nachricht bekommen
haben. Wir haben leider auch noch nicht mit Bernhard gesprochen. Wenn das
wirklich alles so ist und sich die Probe bestätigt, werden wir die nötigen
Schritte treffen. Damit ist für uns auch unser Vertrag mit ihm hinfällig.
Das ist ein ganz normaler Prozess."
Heinz Jungwirth (ÖOC-Generalsekretär)
"Es tut
mir leid, dass es so gekommen ist. Ich hoffe, er hat gewusst, was er
genommen hat. Sie wissen, dass sie nichts nehmen dürfen, an der Information
wird es nicht liegen. Ich weiß nicht, ob da Personen hinter ihnen stehen,
die sie benutzen oder mit ihnen arbeiten. Jeder weiß, was passiert und
müsste sagen, das nehme ich nicht."
Zum Verbleib des Radsports im olympischen Programm: "Der Radsport als Gesamtes gesehen ist vielfältig, es ist eine faszinierende Sportart. Warum sie so (von Doping/Anm.) durchzogen ist, speziell bei der Tour de France, weiß ich nicht. Vielleicht gelingt es dem Radverband, da einigermaßen durchzugreifen, leicht ist es nicht."
Reinhold Lopatka (Sportstaatssekretär)
"Die Meldung
vom positiven Doping-Test Bernhard Kohls ist ein Schock für alle
Sportbegeisterten. Es zeigt aber auch, dass das Anti-Doping-System immer
besser funktioniert und der Kampf gegen Doping erfolgreich sein kann. Für
Bernhard Kohl gilt natürlich die Unschuldsvermutung, bis das entsprechende
Verfahren vor der Rechtskommission der NADA Austria abgeschlossen sein wird.
Aber das Signal an dopende Sportler ist klar: Der Abstand der Dopingjäger zu
den Gedopten wird immer kleiner, das Kontroll-System immer erfolgreicher.
Die Meldung ist ein Schock, weil Österreich mit einem Schlag ein Idol
verliert."