Handball
"Wunderteam" erstmals wieder im Einsatz
14.04.2010
ÖHB-Herren bestreiten 4-Nationen-Turnier als WM-Quali-Test.
Österreichs Handball-Herren-Nationalteam ist von Donnerstag bis Samstag beim Vier-Nationen-Turnier in Tschechien erstmals seit der Heim-EM im Einsatz. Die Partien gegen Russland, Tschechien und Slowenien - alle drei Teams waren ebenfalls bei der EURO in Österreich dabei - dienen der Auswahl von Dagur Sigurdsson zur Vorbereitung auf die WM-Qualifikation im Juni gegen die Niederlande.
EURO-Kader blieb (fast) gleich
Das Erfolgsteam vom Jänner
(EM-Rang neun) ist angesichts der möglichen Teilnahme an der WM 2011 in
Schweden mehr oder weniger beisammen geblieben. Vom 16-Mann-Kader der EURO
sind der verletzte Konrad
Wilczynski sowie der vom Team zurückgetretene Matthias Günther nicht
dabei, außerdem fehlen Mare Hojc, Michael Jochum und Michael Knauth im
Aufgebot.
Neu im Vergleich zum EM-Team sind dafür Fabian Posch, Philipp Günther, Klemens Kainmüller, Björn Tyrner, Kristof und Mario Vizvary sowie Markus Kolar. Angeschlagen gehen Roland Schlinger, Lucas Mayer und Martin Abadir ins Turnier. "Wir wollen das Spielsystem wieder auf die Beine bringen und die neuen Leute integrieren. Die Gegner sind sehr gut, wir wollen aber eine gute Figur machen", erklärte Sigurdsson.
Szilagyi voll motiviert
Kapitän Viktor Szilagyi, der am
Wochenende mit Gummersbach das deutsche Cup-Final-Four auf Rang vier beendet
hat, reiste trotz der schon langen Saison mit Freude am Montag ins
Teamquartier in Vösendorf. "Wichtig ist, dass sich jeder Spieler
wieder im Kopf mit dem Team beschäftigt. Wir müssen jede Minute im Training
und im Spiel nützen, um als Mannschaft weiter zu wachsen",
forderte Szilagyi, dessen Vater Stefan am Samstag als Trainer von Krems den
österreichischen Cup geholt hat.
Sigurdsson bleibt Coach - aber wie lange?
Es ist durchaus
möglich, dass Szilagyi senior eines Tages auch als Coach der ÖHB-Herren
arbeitet. Zumindest bis Ende der WM-Quali-Playoff-Partien gegen die
Niederländer bleibt aber Österreichs aktueller Erfolgsgarant Sigurdsson im
Amt. Es ist anzunehmen, dass der Isländer im Fall einer erfolgreichen Quali
auch die WM in Angriff nehmen wird.
Bereits davor fällt jedoch im Oktober auch der Startschuss zur Ausscheidung für die EM 2012 in Serbien, die Quali-Gruppe hat es mit Deutschland und Island für Sigurdsson doppelt in sich: Island ist seine Heimat, in Deutschland arbeitet er als Club-Trainer bei den Füchsen Berlin. "Eine sehr reizvolle Aufgabe", meinte Sigurdsson, der sich aber mit keinem Wort zu seiner Zukunft ab Sommer äußern möchte: "Jetzt zählt die WM-Qualifikation und sonst gar nichts."