Marcels Abschied
'Ich würde alles genauso wieder machen'
04.09.2019Ausnahmezustand nach offiziellem Rücktritt: Marcel Hirscher stand Rede und Antwort.
Auch wenn er gefasst war und mit einem Lächeln im Gesicht auftrat – so emotional hat man unseren 30-jährigen Ski-Hero selten gesehen! Hirscher sorgte beim gestrigen Mega-Event im Gusswerk für Gänsehaut pur. Die besten Passagen seiner Rücktritts-Pressekonferenz:
- Hirscher über Zeitpunkt: „Die Entscheidung, dass ich aufhöre, liegt ein bisschen mehr als zwei Wochen zurück. Die Zeit seither war sehr turbulent. Ich glaube, nicht nur für mich. Aber es war nicht das erste Mal in meiner Karriere, dass ich über einen Rücktritt nachgedacht habe. Im Nachhinein würde ich alles genauso wieder machen. Auch das wenige Feiern. Denn ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe.“
- Über das Warum: „Für meine Entscheidung gibt es sehr viele Gründe. Die Summe macht es aus. Ein Grund war zum Beispiel der, dass mir die Sommer für eine 100-prozentige Regeneration zwischen den Wintern zu kurz wurden. Ich wollte den Zeitpunkt so wählen, dass ich mit zwei gesunden Knien zurücktrete, um mit meinem Sohn noch Fußball spielen zu können. Leicht ist der Rücktritt natürlich nicht. Es ist nicht wie bei einem Jobwechsel, für mich endet eigentlich ein Leben. Ich glaube trotzdem, es ist gut so. Es fühlt sich richtig an. Einen speziellen Moment gab es bei der WM in Åre im Februar. Ich war krank, musste alles rausholen und hab Gold geholt. Es war’s wert, aber es hatte einen hohen Preis. Das hat meinen Körper mehr als früher mitgenommen.“
- Über schönsten Moment: „Die Heim-WM in Schladming war emotional das Größte. Ich war noch wesentlich jünger. Es war eine schwere Zeit. Dass ich im Slalom Gold geholt habe, ist für mich noch immer unbeschreiblich. Gänsehaut pur – das bleibt mir für immer in Erinnerung.“
- Über seine Zukunft: „Erst einmal freue ich mich darauf, nicht trainieren zu müssen, ausschlafen zu können, mir beim Frühstück so viel Zeit lassen zu können, wie ich möchte. Ich werde mir Zeit für Dinge nehmen, die neben dem Profisport zu kurz gekommen sind. Auch spannende berufliche Projekte warten. Aber die sind noch nicht konkret genug, über darüber zu sprechen.“