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Neue Missbrauchs-Vorwürfe gegen Nationalheld Toni Sailer

20.10.2018

Eine Frau erhebt schwere Anschuldigungen gegen die Ski-Legende.

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© APA/ Jäger
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Und wieder wird der österreichische Skisport von schweren Missbrauchsvorwürfen erschüttert. Im Magazin „Der Spiegel“ erhebt eine Frau schwere Anschuldigungen gegen Ski-Legende Toni Sailer und Erfolgstrainer Charly Kahr.

Letzterer zog bereits wegen anderer Vergewaltigungsvorwürfe vor Gericht. Er bestreitet diese vehement. In dem Spiegel-Bericht will die Frau anonym bleiben. Das Magazin nennt sie Franziska Fuchs. Sie berichtet, dass sie von Toni Sailer missbraucht wurde. „Toni Sailer war ein Nationalheld, für meine Eltern und für mich – über ihn wurde zu Hause nur in den höchsten Tönen gesprochen; ich war 14, schüchtern und naiv, als er mich im Hotel Bon Alpina in Innsbruck-Igls vergewaltigt hat“, wird sie zitiert.

Eingesperrt und dann vergewaltigt

Sailer habe sie am 26. Jänner 1975 unter dem Vorwand eine Autogrammkarte zu bekommen aufs Zimmer gelockt. Dann aufs Bett geschmissen und versucht sie zu vergewaltigen. Zuerst blieb es bei dem Versuch, erzählt sie. Anschließend schloss der Ski-Star sie im Zimmer ein und sei seelenruhig essen gegangen. Dann kam er zurück, so Fuchs – und vergewaltigte die damals 14-Jährige.

Als es vorbei war, kam Kahr ins Zimmer. „Dann kam Karl Kahr dazu, befahl mir, mich anzuziehen, und notierte sich meinen Namen samt Adresse. Anschließend ließ er mich heimfahren“, erzählt sie dem „Spiegel“. Kahr bestreitet diesen Vorfall ebenso. Allerdings könnte es brenzlig werden, denn Fuchs sei bereit diese Aussage bei der Staatsanwaltschaft zu hinterlegen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Weitere Vorfälle

Im Zuge der MeToo-Debatte berichtete Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg (ehemals Spiess) von Missbrauch im ÖSV, der immer größere Kreise zog. Auch heute sollen noch Beschuldigte von damals beim Verband tätig sein. Dies wird auch im aktuellen Spiegel-Bericht noch einmal aufgegriffen. Darin wird von einem "ÖSV-Spartentrainer" gesprochen, der vor Jahrzehnten bei einer Massenvergewaltigung in Schladming dabei gewesen sein soll. Er soll noch heute im ÖSV tätig sein.

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