Weltranglisten-Erster lässt nichts anbrennen. Schweizer zeigt auf.
Der Vorjahres-Finalist Andy Murray und auch US-Open-Sieger Stan Wawrinka haben sich am Samstag mit Drei-Satz-Siegen für das Achtelfinale der French Open qualifiziert. Der topgesetzte Schotte besiegte den Argentinier Juan Martin Del Potro nach 2:53 Stunden mit 7:6(8),7:5,6:0. Wawrinka setzte sich gegen Jungvater Fabio Fognini nach ebenfalls umkämpften ersten Satz 7:6(2),6:0,6:2 durch.
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Murray trifft nun entweder auf den US-Aufschlag-Riesen John Isner oder den aufstrebenden Russen Karen Chatschanow. Der Schotte lieferte sich im Drittrunden-Hit mit Del Potro in den ersten beiden Sätzen jenen Schlagabtausch, den man sich vor dem Spiel erwartet hatte. Del Potro vergab im ersten Satz, der 83 Minuten dauerte, nicht weniger als vier Satzbälle.
"Der erste Satz war sehr wichtig für den weiteren Verlauf, der hat alleine fast eineinhalb Stunden gedauert", sagte Murray. "Juan hat in dieser Phase das bessere Tennis gespielt, aber ich habe es irgendwie geschafft, den Satz zu gewinnen", gab Murray zu. Auch der zweite Durchgang sei sehr eng verlaufen. "Beide Sätze hätte auch anders ausgehen können."
Wawrinka zurück im Favoritenkreis
Murray hat nach alles andere als erfolgreichen Monaten offenbar rechtzeitig seine Form gefunden. "Ja, ich fühle mich immer besser. Ich habe mich wirklich auf die French Open gefreut. Es ist eines der wichtigsten Turniere und ich habe tolle Erinnerungen an vergangenes Jahr", sagte der Weltranglisten-Erste. "Ich hoffe, dass es so weitergeht."
Ganz ähnlich geht es auch Stan Wawrinka, der seit 2014 jedes Jahr ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat. Der Schweizer steigert sich mit zunehmenden Turnierverlauf. Gegen Fognini hatte er im ersten Satz große Mühe, doch nach dem gewonnenen Tiebreak fegte er den Italiener mit 6:0,6: vom Court. Fognini ist vor knapp zwei Wochen erstmals Vater geworden, seine Frau, Ex-US-Open-Siegerin Flavia Pennetta schenkte ihm einen Sohn namens Federico.
Wawrinka zeigte sich nach dem "Supermatch" sehr zufrieden. Jene Propheten, die den Schweizer bisher nicht auf ihrer Rechnung hatten, werden dies nach dem Achtelfinaleinzug schleunigst tun. Schon nach seinem Zweitrundensieg hatte Wawrinka das Fehlen seines Namens in den meisten Favoritenlisten mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen.
(c) Reuters
"Mich stört das nicht. Ich bin Nummer 3 der Welt und habe in den vergangenen drei Jahren drei Grand Slams gewonnen. Ich weiß, was mein Level ist und was ich tun kann." Sein nächster Gegner ist auf jeden Fall ein Franzose: der Sieger des noch im Gange befindlichen Spiels Richard Gasquet (24) gegen Gael Monfils (15).
Cilic setzt ebenfalls Ausrufezeichen
Mit bisher drei ganz klaren Drei-Satz-Siegen ins Achtelfinale eingezogen ist auch der als Nummer 7 gesetzte Kroate Marin Cilic, ein möglicher Viertelfinalgegner Wawrinkas. Cilic trifft jetzt auf den wiedererstarkten Südafrikaner Kevin Anderson, der nach erst 3:59 Stunden gegen den Briten Kyle Edmund mit 6:7(6),7:6(4),5:7,6:1,6:4 gewann.
Bei den Damen sorgte Lokalmatadorin Alize Cornet gleich zu Beginn des siebenten Turniertages für eine Überraschung. Die ungesetzte Französin besiegte die Nummer neun des Turniers, die Polin Agnieszka Radwanska, klar mit 6:2,6:1. Die als Nummer 3 gesetzte Mitfavoritin Simona Halep, die in Madrid gewonnen und in Rom das Finale erreicht hat, hatte gegen die russische Aufsteigerin Daria Kasatkina nur im zweiten Satz Mühe und gewann 6:0,7:5.
Gegen Abend kam es erstmals im Turnierverlauf zu einer Regenunterbrechung. Die Veranstalter des zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres waren bisher im Vergleich zum völlig verregneten Vorjahr von Prachtwetter verwöhnt gewesen.