Tumulte in Australien nach »Freilassung«
›Djoker‹ ist frei: Krimi geht weiter
10.01.2022Tennisstar Novak Djokovic ist in Australien frei – vorerst. Serbische Fans feierten wild dessen „Freilassung“.
Melbourne. Am frühen Montagabend versammelten sich hunderte Djokovic-Fans vor dem Rialto Hotel in der King Street in Melbourne. Dort ist auch das Bürogebäude von Djokovics australischen Anwälten. Sie haben letztlich die Freilassung der Tennis-Nummer-1 erreicht.
Djokovic ist genesen (zwei Infektionen), aber ungeimpft. Deshalb hat ihm die australische Behörde, wie berichtet, die Einreise verweigert. Seither wurde er in einem Quarantänehotel isoliert. Die Anwälte des Tennisstars legten Einspruch ein. Diesem hat der zuständige Richter Anthony Kelly am Montag stattgegeben. Kelly erklärte, er halte das Verhalten der Behörden für „unverhältnismäßig“.
Der „Djoker“ ist nun in Australien ein freier Mann, er durfte das Abschiebe-Hotel verlassen, fuhr ins Büro seiner Anwälte. Doch der Krimi geht weiter.
Nadal: »Ein Zirkus. Impfung ist der einzige Weg«
Weiter zittern. Ob der 34-jährige Serbe nämlich an den am 17. Jänner beginnenden Australian Open teilnehmen darf, ist weiterhin offen. Jetzt liegt es beim australischen Einwanderungsminister Alex Hawke. Die Regierung hatte angekündigt, sie erwäge im Falle einer richterlichen Aufhebung der Einreiseverweigerung weitere Schritte, um Djokovic das Visum zu verweigern.
Politik-Causa. Mit der Impfdiskussion um Djokovic beschäftigt sich inzwischen die ganze Welt. Auch der spanische Tennisstar Rafael Nadal hat sich zur neuesten Entwicklung geäußert. Er bezeichnete die Kontroversen als „einen Zirkus“: „Egal, ob ich mit Djokovic in einigen Dingen übereinstimme oder nicht: Ein Gericht hat entschieden, dass er das Recht zur Teilnahme an den Australian Open hat. Ich wünsche ihm viel Glück“, sagte Nadal, der sich aber gleichzeitig für die Impfung aussprach.
Familie. Djokovics Eltern gaben indes eine Pressekonferenz in Belgrad in seiner Heimat Serbien. Dort bejubelte Vater Srdjan die Freilassung aus dem Quarantänehotel als „größten Sieg seines Lebens“.