Australian Open

Nadal und Zverev zogen sicher ins Achtelfinale ein

21.01.2022

Olympiasieger Alexander Zverev hat sich am Freitag zum vierten Mal in Folge für das Achtelfinale der Australian Open qualifiziert.

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Nur noch je ein Sieg trennt den 20-fachen Major-Sieger Rafael Nadal und Olympiasieger Alexander Zverev von dem prognostizierten Viertelfinal-Schlager der Australian Open gegeneinander. Nadal gab in der Night Session am Freitag in Melbourne gegen den Russen Karen Chatschanow zwar seinen ersten Satz ab, überzeugte aber. Zverev ließ dem Qualifikanten Radu Albot aus Moldau beim 6:3,6:4,6:4 keine Chance und bleibt beim ersten Tennis-Grand-Slam-Turnier 2022 ohne Satzverlust.

Zverev muss gegen Shapovalov ran

Zverev trifft im Kampf um das Viertelfinale nun auf den Kanadier Denis Shapovalov, der den US-Amerikaner Reilly Opelka in vier Sätzen eliminierte. Der Deutsche war nach seinem dritten Auftritt nicht ganz zufrieden wie er auch auf dem Platz u.a. mit einem Schlägerwurf gezeigt hatte. "Ich habe mich nicht perfekt gefühlt - aber wer ist perfekt? Am Ende habe ich gewonnen und ich bin glücklich darüber", sagte der 24-Jährige. "Hoffentlich werden es noch vier gute Matches für mich." Zverev ließ damit einmal mehr durchblicken, dass er klar seinen ersten Major-Titel anvisiert.

Nadal in Topform

Für Nadal gab es nach dem 6:3,6:2,3:6,6:1 und einem besonders starken vierten Satz wenig zu meckern. "Ich habe gegen einen starken Spieler gespielt, das war sicher seit meinem Comeback mein bestes Match", freute sich der Spanier. "Abende wie diese bedeuten mir alles, das gibt mir viel Energie, um weiterzukämpfen. Ich bin superhappy." Nadals nächster Gegner stand erst gegen 1.30 Uhr Ortszeit fest, nämlich Adrian Mannarino. Der Franzose besiegte den russischen Vorjahres-Halbfinalisten Aslan Karazew in vier Sätzen.

Einen 4:10 Stunden währenden Thriller lieferten einander der als Nummer sieben gesetzte Italiener Matteo Berrettini und Spaniens Jungstar Carlos Alcaraz. Der immer noch 18-Jährige kämpfte sich zwar nach 0:2-Satzrückstand in den fünften Satz, doch in diesem setzte sich der Wimbledon-Finalist aus dem Vorjahr im Tiebreak mit 10:5 durch. Beim ersten Major des Jahres gibt es seit einigen Jahren ein Tiebreak bis mindestens zehn Punkte im Entscheidungssatz.

"Es ist unglaublich", lobte Berrettini den jungen Gegner noch auf dem Court. "Er spielt sehr beeindruckend und zeigt es mit Matches wie diesen. Zum Glück habe ich heute gewonnen, aber ich gratuliere ihm." Er trifft nun auf den Spanier Pablo Carreno Busta, der die US-Hoffnung Sebastian Korda mit 6:4,7:5,6:7(6),6:3 besiegte.

Bresnik-Schützling Monfils in nächster Runde

Grund zur Freude hatte auch der Franzose Gael Monfils - und mit ihm sein österreichischer Trainer Günter Bresnik. Monfils hatte gegen den Chilenen Cristian Garin nur im ersten Satz Mühe und gewann sicher 7:6(4),6:1,6:3. Der Franzose, der sich mit einem Turniersieg in Adelaide gut für Melbourne eingeschlagen hat, wäre nach ursprünglicher Auslosung auf Topstar Novak Djokovic getroffen. Nach dessen abgewiesenem Visum bekommt er es nun mit einem anderen Serben zu tun, der ihm wohl wesentlich lieber ist: Miomir Kecmanovic. Der Weltranglisten-77. wäre der Erstrundengegner des "Djokers" gewesen, nun steht der 22-Jährige nach einem Vier-Satz-Sieg über Lorenzo Sonego (ITA-25) erstmals überhaupt in einem Major-Achtelfinale. 

Bei den Frauen platzte in der Night Session der programmierte Achtelfinal-Hit: Zwar setzte sich die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty in einer Stunde klar gegen Camila Giorgi (ITA) mit 6:2,6:3 durch, doch danach strauchelte die Titelverteidigerin. Naomi Osaka, die derzeit bestbezahlte Sportlerin der Welt, musste sich im Krimi gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova nach 2:15 Stunden mit 6:4,3:6,6:7 (5/10) geschlagen geben. Besonders bitter für Osaka: Sie vergab bei 5:4 im dritten Satz zwei Matchbälle.

Osaka gefrustet

Für Osaka läuft es seit dem Titel in Melbourne vor einem Jahr nicht gut: Nach den US Open im vergangenen September hatte sich die vierfache Grand-Slam-Turniersiegerin vom Tennis zurückgezogen und eine längere Pause eingelegt. Zuvor hatte sie Depressionen öffentlich gemacht. Anfang Jänner kehrte die 24-jährige Japanerin nach einer vier Monate langen Auszeit auf die Tour zurück.

"Es zeigt, dass die Auslosung oft nicht so kommt wie ihr denkt, oder?", sagte Barty schmunzelnd. Sie hätte gerne gegen Osaka gespielt, aber "Amanda hat ein fantastisches Turnier gespielt. Es wird ein aufregendes Match." Osaka nahm es gelassen: "Ich habe um jeden Punkt gekämpft, darüber kann ich nicht traurig sein. Ich bin nicht Gott! Ich kann nicht jedes Match gewinnen." Für sie sei der Auftritt nach all ihren Schwierigkeiten ein großer Schritt gewesen.

Schon zuvor hatten sich die Nummern vier, fünf und acht für die Runde der letzten 16 qualifiziert: Die Tschechin Barbora Krejcikova, die Griechin Maria Sakkari und die Spanierin Paula Badosa stehen nach Siegen über Jelena Ostapenko, Veronika Kudermetowa bzw. Marta Kostjuk im Achtelfinale. Auffällig war der glatte 6:0,6:2-Erfolg der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka aus Belarus, die der als Nummer 15 gesetzten Ukrainerin Elena Switolina beim 6:0,6:2 gar keine Chance ließ. Asarenka hat in Melbourne 2012 und 2013 ihre zwei Major-Titel geholt.

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