Carlos Alcaraz hat in Australien erstmals den Sprung ins Viertelfinale geschafft und trifft dort auf Alexander Zverev. Ebenfalls den Aufstieg fixierte der Russe Daniil Medwedew.
Der spanische Weltranglistenzweite setzte sich heute gegen den Serbien Miomir Kecmanovic mit 6:4, 6:4, 6:0 durch und bekommt es nun mit dem deutschen Olympiasieger zu tun. Zverev musste über fünf Sätze und das Champions-Tiebreak gehen, bis sein Sieg gegen den Briten Cameron Norrie nach mehr als vier Stunden feststand. Damit steht er zum dritten Mal im Viertelfinale in Melbourne und darf weiter vom ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere träumen.
Alcaraz resümiert
Dem 20-jährigen Alcaraz reichte in der Rod Laver Arena in den ersten beiden Sätzen jeweils ein Break, um sich durchzusetzen. Im dritten Durchgang bewies der Rechtshänder seine Stärke und entscheidet nach nur 1:49 Stunden das Spiel für sich. Im Sieger-Interview auf dem Platz sagte Alcaraz: "Es hat fast alles gut funktioniert. Ich habe ihn ans Limit getrieben, über den Platz gejagt und meine Chancen genutzt.“
2021 war er bei den Australian Open in der 2. Runde ausgeschieden, 2022 in Runde drei, bei der vergangenen Auflage hatte er verletzungsbedingt pausieren müssen. Der Wimbledon-Champion ergänzt: "Ich fühle mich hier mittlerweile immer besser und wohler.“
Viertelfinale
Das soll jetzt Zverev im Viertelfinale am Mittwoch auf dem Platz zu spüren bekommen. Der Deutsche musste deutlich mehr Strapazen wegstecken. Nach einem 7:5, 3:6, 6:3, 4:6 erst im Match-Tiebreak des fünften Satzes nach 4:05 Stunden, rang er dann doch Cameron Norrie mit 10:3 nieder. Schon in der 2. Runde hatte er den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein erst im Tiebreak des fünften Satzes geschlagen.
Unterbrechung während 3. Satz
Auch ein Zuschauerprotest während dem dritten Satz brachte den 26-Jährigen nicht aus der Ruhe. Eine Frau hatte von der Tribüne hinter Zverev Flugblätter auf den Platz geworfen. Mit der Aktion wollte sie offenbar auf den Nahost-Konflikt hinweisen, auf den Zetteln stand "Free Palestine". Zwei Zuschauer zerrten die Frau aus der Arena, da keine Ordner eingriffen. Die Partie konnte nach wenigen Minuten fortgesetzt werden.
Medwedew musste gegen den Portugiesen Nuno Borges beim 6:3, 7:6(4), 5:7, 6:1 über vier Sätze gehen. Damit hat er, wie 2021 und 2022, nach wie vor die Chance ins Finale einzuziehen. Der Weltranglistendritte sagt nachträglich: "Ich habe gehofft, dass es keine fünf Sätze werden und bin glücklich, dass es dann auch nicht so gekommen ist.“ Das vor allem nach einem dritten Satz, in dem ihm der Portugiese alles abverlangt habe. Als nächste Hürde wartet Hubert Hurkacz. Der Pole bezwang den Franzosen Arthur Cazaux mit 7:6(6), 7:6(3), 6:4.
Tennis-Damen
Bei den Frauen war unterdessen "Außenseiterinnentag". Die ukrainische Qualifikantin Dajana Jastremska nahm die favorisierte Viktoria Asarenka mit einem 7:6(6), 6:4 aus dem Bewerb. Völlig überwältigt sagt Jastremska anschließend: "Es fühlt sich so an, als ob mein Herz aus meinem Körper herausspringt.“
Im Kampf um den Halbfinal-Einzug bekommt es die 23-Jährige mit der Tschechin Linda Noskova zu tun. Die 23-Jährige profitierte von der Verletzung der Ukrainerin Jelina Switolina, die beim Stand von 0:3 aus ihrer Sicht nicht weiterspielen konnte. Die Russin Anna Kalinskaja siegte mit überraschend wenig Mühe gegen die Italienerin Jasmine Paolini mit 6:4, 6:2.