Giganten-Duell mit Djokovic im Viertelfinale

Nadal lässt aufhorchen: "Jedes Match könnte hier mein letztes sein"

30.05.2022

Die French Open in Paris haben ihren Viertelfinal-Schlager: Rafael Nadal gegen Novak Djokovic. Im Vorfeld lässt Nadal aber aufhorchen. 

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Nach einem glatten Sieg von Novak Djokovic über Diego Schwartzman, kämpfte sich am Sonntag ein unwiderstehlicher Rafael Nadal in fünf Sätzen über Felix Auger-Aliassime ebenfalls ins Viertelfinale. Nadal rang den 21-jährigen Kanadier nach einem 4:20-Stunden-Thriller mit 3:6,6:3,6:2,3:6,6:3 nieder. Nun kommt es am Dienstag zum Kampf zweier Tennis-Giganten. "Er ist ein großartiger Spieler, mit sehr viel Power und noch sehr jung. Er war heute ein sehr schwerer Gegner für mich", sagte Nadal noch auf dem voll gefüllten Center Court Philippe Chatrier über Auger-Aliassime.

Und es könnte am Dienstag wieder eine Abendsession werden, wenn zwei der drei noch aktiven Tennis-Legenden der Männer aufeinandertreffen. Nadal gegen Djokovic, Auflage 59 - Djokovic führt mit 30:28-Siegen. "Wir kennen uns sehr gut, er kommt als Rom-Sieger hierher. Das Einzige, was ich euch garantieren kann, dass ich bis zum Ende kämpfen werde", versprach Nadal schon auf dem Platz. "Es ist für mich immer unglaublich, hier bei dieser Atmosphäre spielen zu dürfen", bedankte sich der 13-fache Roland-Garros-Champion, dem nun noch drei Siege zum 22. Major-Triumph fehlen.

Nadal mit Schmerzen: "Jedes Match könnte hier mein letztes sein"

Schmerzen am Fuß plagen Nadal nach wie vor: "Jedes Match hier könnte mein letztes sein", stellte er klar. "Mir ist bewusst, dass ich nicht weiß, was im nächsten Jahr passieren wird. In dieser Phase meines Lebens und meiner Karriere kann, mit allem was ich habe, alles geschehen." Nadal leidet am "Müller-Weiß-Syndrom". Schmerzen gehören zum Alltag, in Rom musste er deshalb aufgeben. "Ich bin kein verletzter Spieler. Ich bin ein Spieler, der mit mit einer Verletzung lebt", sagte er.

Nun kommt es zum Giganten-Duell mit Djokovic. Der topgesetzte Serbe bot im Achtelfinale eine weitere überzeugende Leistung und zog ohne Satzverlust in die Runde der letzten acht ein. Djokovic besiegte den Argentinier Diego Schwartzman glatt mit 6:1,6:3,6:3. "Ich habe viel Respekt vor ihm. Er ist auf und abseits des Platzes ein guter Kerl und ein Sandplatzspezialist, also ist es nicht einfach, besonders bei langsamen Bedingungen wie heute", meinte der "Djoker" über den Südamerikaner. 2017 hatte er Schwartzman erst nach einem 0:2-Satzrückstand samt Aufholjagd bezwungen, diesmal war davon keine Spur.

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Duell mit Brisanz

Für Djokovic geht es nach der Posse rund um seine Einreise und Ausweisung wegen nicht erfolgter Coronavirus-Impfung bei den Australian Open um seinen 21. Grand-Slam-Titel. Diesen hatte sich in der ewigen Jagd um die meisten Major-Titel dann Rafael Nadal in Melbourne geholt. Und nicht zuletzt darum hat das Duell mit dem Spanier im Viertelfinale besondere Brisanz. Djokovic wird wohl mit gewisser Befriedigung gesehen haben, dass der ab kommenden Freitag 36-jährige Nadal so lange auf dem Platz stehen musste.

Der Serbe ist zudem Titelverteidiger und hatte Nadal im Vorjahr im Semifinale eine seiner nur drei Niederlagen zugefügt. Nadals Bilanz nach dem neuerlichen Viertelfinaleinzug in Paris: 109:3-Siege.

Weit klarer ist Alexander Zverev in die Runde der letzten acht eingezogen, auch wenn er keine Glanzleistung gegen den krassen Außenseiter Bernabe Zapata Miralles bot. Der Deutsche setzte sich gegen den spanischen Qualifikanten aber doch mit 7:6(11),7:5,6:3 durch. Der als Nummer drei gesetzte Olympiasieger vermied dabei im Tiebreak den Satzverlust gleich drei Mal. Sein nächster Gegner ist nun mit Turnier-Mitfavorit Carlos Alcaraz erneut ein Spanier. Der Teenager besiegte den Russen Karen Chatschanow in der Night Session nach 2:16 Stunden und mit seinem sechsten Matchball mit 6:1,6:4,6:4. 

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