Nach dem Auftaktsieg von Sebastian Ofner über den US-Amerikaner Maxime Cressy hat der zweite Österreicher am ersten French-Open-Tag verloren.
Lucky Loser Jurij Rodionov unterlag am Pfingstsonntag-Abend dem Franzosen Lucas Pouille im zweiten Match innerhalb von vier Tagen neuerlich. Rodionov hatte auf Court 14 in einem "Auswärtsmatch" beim 2:6,4:6,3:6 in 1:56 Stunden keine Chance.
"Beim ersten Match hat das Publikum eine große Rolle gespielt. Heute hat es mich gar nicht gestört, weil ich wusste, was kommen wird", wollte Rodionov keine Ausreden an den äußeren Umständen suchen. "Ich bin einfach gar nicht ins Spiel reingekommen und habe einen sehr schlechten Tag erwischt. Mit so einem Niveau brauche ich nicht bei einem Grand Slam auftauchen", war Rodionov selbstkritisch.
Weiterhin nur ein Sieg auf Top-Niveau
Damit bleibt vorerst der Fünf-Satz-Erfolg von 2020, ebenfalls in Paris und damals über Pouilles Landsmann Jeremy Chardy, Rodionovs einziger Sieg auf höchstem Tennis-Level. Vor drei Jahren spielte der heute 24-jährige Niederösterreicher vor allerdings leerer Kulisse wegen der Coronavirus-Pandemie. Sowohl in der Qualifikation am Donnerstag, als auch in der ersten Runde hatte Rodionov aber auch mehr als 2.000 Zuschauer gegen sich.
Der diesjährige Biel-Challenger-Sieger aus Niederösterreich fand nie richtig in sein Spiel, während der hochtalentierte Pouille, der nach diversen Krisen auf Platz 675 zurückgefallen ist, aufblühte. Wohl auch, weil er sich zuletzt in einigen Gesprächen vom bisher letzten französischen Paris-Sieger, Yannick Noah, Mut und Motivation zusprechen ließ.
Pouille lässt sich Vorsprung nicht nehmen
Nach Breaks zum 1:3 und 2:6 war Satz eins schnell vorbei. Durchgang zwei verlief bis zum 5:4 enger, dann gab Rodionov erneut entscheidend den Aufschlag ab. Auch zum 0:2 im dritten Satz - ein Vorsprung, den sich Pouille nicht mehr nehmen ließ.
Rodionov hätte nun gleich vier Rasen-Turniere auf dem Plan: Den Challenger in Surbiton (GBR/ab 5.6.), Stuttgart und Halle (falls er jeweils in der Qualifikation spielen kann) und Wimbledon. Den Trip nach Surbiton will er aber noch überdenken. "Ich möchte ein paar Tage nicht viel übers Tennis nachdenken und mich neu sammeln für die zweite Saisonhälfte."