Wimbledon

Nadal souverän, Kyrgios mit Ruhe ins Viertelfinale

05.07.2022

Mitfavorit Rafael Nadal und Nick Kyrgios sind in Wimbledon ins Viertelfinale einzogen. 

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Der polarisierende Australier bezwang am Montag den Amerikaner Brandon Nakashima 4:6,6:4,7:6 (2),3:6,6:2 und zeigte sich dabei von seiner ruhigeren Seite. Kyrgios trifft nun auf den ebenfalls ungesetzten Chilenen Cristian Garin, der sich in einem Krimi in 4:34 Stunden gegen Australiens Alex de Minaur 2:6,5:7,7:6(3),6:4,7:6(6) behauptete. Nadal bekommt es mit Taylor Fritz aus den USA zu tun.

Der Spanier und sein kommenden Kontrahent konnten Kräfte sparen. Während Nadal gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp mit 6:4,6:2,7:6(6) siegte, gewann Fritz gegen den australischen Qualifikanten Jason Kubler ebenfalls in drei Sätzen 6:3,6:1,6:4. Bei den Frauen steht Simona Halep erstmals seit ihrem Titelgewinn 2019 wieder im Feld der besten acht Spielerinnen. Die Rumänin schlug Paula Badosa aus Spanien souverän mit 6:1,6:2. Die Kasachin Jelena Rybakina eliminierte die Kroatin Petra Martic mit 7:5,6:3. Amanda Anisimova aus den USA bezwang die Französin Harmony Tan mit 6:2,6:3. Die Australierin Ajla Tomljanovic schaltete Alize Cornet mit 4:6,6:4,6:3 aus. Die Französin hatte zuvor Iga Swiatek aus dem Titelrennen befördert.

Kyrgios klagte am Centre Court über Schulterprobleme und nahm deshalb auch Schmerzmittel. Er erlaubte sich nach genialen Momenten auch Schwächephasen. Sein gewonnenes Drittrunden-Duell mit Stefanos Tsitsipas hatte für Aufsehen gesorgt, weil beide Spieler für Vergehen verwarnt worden waren und sich hinterher gegenseitig Vorwürfe machten. Für wüste Beschimpfungen der Unparteiischen steht Kyrgios in der Kritik. Gegen den 20-jährigen Nakashima zeigte er sich aber von der besten Seite und lieferte keine gröberen emotionale Ausbrüche ab. Auch 31 Asse ebneten ihm den Erfolg.

"Es war nicht nahe meiner Bestleistung, aber ich bin super-glücklich, weiter zu sein", meinte Kyrgios. Er steht somit nach acht Jahren wieder im Viertelfinale von Wimbledon, 2014 war er noch keine 20 Jahre alt. An seinen kommenden Gegner wolle er noch nicht denken. "Ich brauche heute Abend sicher einmal ein Glas Wein", sagte er. Später gab es noch eine Spitze gegen seine Kritiker. "Ich vergesse nie, auch wenn es drei oder vier Jahre her ist. Jetzt stehe ich in Wimbledon wieder im Viertelfinale und ich weiß, dass es sehr viele Leute gibt, die das ärgert."

Garin schaffte nach einem fulminanten Comeback den Aufstieg. Nach zwei verlorenen Sätzen und 0:3 zurück gelang dem 26-jährigen Chilenen noch die Wende, wobei er auch zwei Matchbälle von De Minaur abwehrte. Die beiden Akteure lieferten sich zur Freude der Zuschauer bis zum Ende einen packenden Schlagabtausch. "Ich habe alles gegeben was ich drauf hatte", sagte ein erschöpfter Garin nach der Partie. Für ihn ist es das erste Grand-Slam-Viertelfinale seiner Karriere.

Fritz hat in Wimbledon bisher noch keinen Satz abgegeben. Für den 24-Jährigen aus Kalifornien ist es sein erstes Grand-Slam-Viertelfinale überhaupt. Die Nummer elf von Wimbledon zog auch inner-familiär gleich: Mutter Kathy May hatte in den späten 1970ern dreimal ein Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Nadal setzte sich im letzten Spiel des Tages dann ungefährdet durch. Der als Nummer zwei gesetzte Iberer dominierte die Partie von Beginn an. Im dritten Satz kassierte er beim Stand von 5:3 zwar ein Break, blieb aber dann im Tiebreak erfolgreich.

Halep präsentierte sich bei ihrem vierten Zwei-Satz-Sieg im Turnier weiter in Titelform. Die frühere Weltranglisten-Erste hatte den Rasen-Klassiker im vergangenen Jahr verletzt verpasst. "Ich bin wirklich zufrieden, wie es heute gelaufen ist. Tag für Tag wird es besser", meinte Halep, die sich für viele in die Rolle der Favoritin gespielt hat. Sie trifft nun auf Amanda Anisimova. Die Amerikanerin beendete den Lauf der Wimbledon-Debütantin Tan, die sich zum Auftakt gegen Serena Williams durchgesetzt hatte.

Zur Vollversion des Artikels