US Open

Das sagt Thiem nach der Auftakt-Pleite

28.08.2019

Österreicher enttäuscht: 'Ich habe definitiv den Wettlauf gegen die Zeit verloren'

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 Riesen-Enttäuschung für Dominic Thiem, der letztlich den Wettlauf gegen die Zeit verloren hat. Ein viraler Infekt hatte dem 25-jährigen Niederösterreicher vor den Tennis-US-Open viel Kraft gekostet und die gesamte Vorbereitung verpatzt. Am Dienstag war für den Vorjahres-Viertelfinalisten schon in Runde eins Endstation, der Italiener Thomas Fabbiano siegte nach 2:23 Stunden mit 6:4,3:6,6:3,6:2.
 
Für Thiem, der im Vorjahr erst im Viertelfinale an Rafael Nadal gescheitert war, bedeutete dies beim sechsten Antreten in Flushing Meadows die erste Erstrunden-Niederlage. Davor hatte er zusätzlich drei Mal das Achtelfinale sowie einmal die dritte Runde erreicht. Nach seinem French-Open-Finale ist Thiem damit nun nach Wimbledon auch in Flushing Meadows schon nach dem ersten Match draußen.
 

Einbruch im dritten Satz

Schon im dritten Game gelang dem Außenseiter, der in diesem Jahr auch in der ersten Wimbledon-Runde mit seinem Sieg über Stefanos Tsitsipas (GRE) eine Überraschung geschafft hatte, das erste Break zum 2:1. Zwei Bälle zum sofortigen Rebreak konnte Thiem danach nicht nutzen, der Niederösterreicher konnten den Rückstand nicht mehr egalisieren und nach 37 Minuten hatte er den ersten Satz verloren.
 
Danach erfing sich Thiem, brachte mehr Druck auf den Schläger und schaffte zum 4:2 das erste Break. Schon bei 5:2 hatte er zwei Break-und damit Satzbälle. Doch erst den dritten zum 6:3 verwertete der zweifache French-Open-Finalist.
 
Als der Schützling von Coach Nicolas Massu im dritten Durchgang nach einem fürchterlichen Aufschlagverlust zu Null mit 0:2 und in der Folge mit 2:5 in Rückstand geriet, sah es nach einem schnellen Ende aus. Bei 3:5 hatte Thiem noch drei Breakchancen zum Rebreak, das ihn wieder in den Satz gebracht hätte, doch nach fast zwei Stunden geriet er mit 1:2-Sätzen in Rückstand.
 
In Anbetracht seiner angeschlagenen Fitness war die Ausgangslage gegen einen noch dazu sehr laufstarken "Bringer" wie Fabbiano (ATP-Nr. 87) denkbar schlecht. Denn Thiem musste nun zwei weitere Sätze gewinnen, um im Turnier zu bleiben. Ein früher Serviceverlust zum 1:2 im vierten Durchgang machte aber ohnehin alle Hoffnungen rasch zu Nichte, ein weiterer zum 1:4 alles klar.
 
Der 30-jährige Fabbiano war nachher happy, im großen Arthur Ashe Stadium reüssiert zu haben. "Es war ein tolles Match, eine große Show. Es ist nicht so leicht in so einem großen Stadion zu spielen." Der Sieg über Tsitsipas in Wimbledon habe ihm viel geholfen. "Ich habe jetzt einen Top-Ten-Spieler in Wimbledon geschlagen, den zweiten hier, ich beginne es zu mögen, solche Matches zu spielen." Sein nächster Gegner ist der Kasache Alexander Bublik. Thiems nächster geplanter Auftritt wäre nun der Davis Cup gegen Finnland Mitte September in Espoo.

"Wettlauf gegen Zeit verloren"

Thiem machte in seiner Pressekonferenz kein Hehl daraus, dass die immer noch nicht ganz überstandene, virale Infektion ihn stark beeinträchtigt. "Ich habe den definitiv den Wettlauf gegen die Zeit verloren", meinte Thiem, der laut eigenen Aussagen auch am Matchtag immer noch Symptome von der Verkühlung hatte.
 
"Die Trainings waren okay, aber es waren halt kurze Trainings und doch nur vier Tage. Und dann raus ins Match bei einem Grand Slam, das sind auch noch einmal zwei verschiedene Paar Schuhe", sagte Thiem, der von vorneherein nicht sonderlich optimistisch ins Match gegen Fabbiano gegangen war. "Ich habe gewusst, dass es sehr schwer wird, und ich bin halt am Platz gegangen, weil irgendwie alles passieren kann. Vielleicht gewinne ich die Partie irgendwie und dann erhole ich mich besser."
 

"Nicht das wirkliche Ich"

Vor einem Jahr hatte er ebenfalls Cincinnati absagen müssen und war dann bei den US Open doch ins Viertelfinale vorgestoßen. "Ich bin im Vergleich zum letzten Jahr auch nicht hundertprozentig gesund. Damals war der Körper doch eine Woche vor Turnierstart voll ready und habe eine Woche volles Training gehabt. Dieses Jahr bin ich nie voll auf den Damm gekommen."
 
Zum Match selbst gab es da gar nicht so viel zu sagen, obwohl er durchaus auch Chancen gehabt hätte, vor allem nach dem Satz-Ausgleich. "Ich bin nach zwei Sätzen sehr, sehr müde und erschöpft geworden. Ich war einfach weit weg von den 100 Prozent", meinte Thiem im internationalen Teil seiner Pressekonferenz. Als ein italienischer Journalist zur Performance Fabbianos fragte, sagte Thiem. "Ich bin ehrlich mit ihnen: Ich gratuliere ihm und freue mich für ihn. Aber das da draußen war heute nicht das wirkliche Ich."
 
Thiem will sich nun in erster Linie erholen. Am aktuellen Plan Davis Cup in Finnland und dann Laver Cup in Genf hält er mit "Stand jetzt" fest.
 
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