Österreich - Türkei

Davis-Cup: Österreich gegen Türkei auch ohne Top-Mann und Kapitän Favorit

10.09.2024

Freitag und Samstag schlägt unser Davis-Cup-Team in Bad Waltersdorf gegen die Türkei auf – als klarer Favorit. Dabei sollte der verletzungsbedingte Ausfall von Top-Spieler Sebastian Ofner ebenso zu verkraften sein wie das Fehlen von Kapitän Jürgen Melzer, der sich von einer Nierenkolik erholt. 

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© gepa
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Die ohnehin schwachen Türken müssen, wie Dienstag bekannt wurde, ohne ihre aktuelle Nummer 1 Ergi Kirki (ATP-289.) auskommen. Kapitän Alaattin-Bora Gerceker kam mit Cem Ilkel (ATP-Nr. 474), Yanki Erel (536), Altug Celikbilek (600), Cengiz Aksu (810) und Koray Kirci (1.033) in die Steiermark. Der Ofner-Ausfall kümmert ihn nicht wirklich. „Ihr habt immer noch ein solides Team. Wir werden unser Bestes tun, um euch ein paar schwere Momente zu geben.“

Auf der Hochzeit kam Melzers Anruf

Bei Österreich übernimmt nach dem Ausfall von Melzer Alexander Peya interimistisch das Ruder. Der ehemalige Doppel-Weltklassemann war erst am Sonntag kontaktiert worden und erzählt: „Ich war auf einer Hochzeit von meinem besten Freund in Italien, dann hat mich Jürgen angerufen und von seiner Situation erzählt.“ Praktisch, dass sich Peya das kommende Tennis-Wochenende sowieso rot im Terminkalender angestrichen hatte - allerdings als ORF-Experte. Klar, dass Peya für seinen neuen Job als Kapitän sofort zusagte: „Für mich war von Sekunde eins an klar, dass ich ihn da unterstützen will.“

Er und Melzer hätten schon lange ein gutes Verhältnis. Peya: „Er kennt auch meine Einstellung zum Davis Cup und Teambewerben für das eigene Land.“ Einen besonderen Stempel will der Wiener dem Team freilich nicht aufdrücken: „In einer Davis-Cup-Woche ist der Kapitän nicht dafür da, einen Spieler zu verändern, sondern ihm ein gutes Gefühl zu geben, damit er seine beste Leistung bringen kann.“

Zudem hält sich Peya an die Vorgaben von Melzer: „Jürgen hat klar kommuniziert, dass vier Spieler da sind, die für das Einzel in Frage kommen.“ Das ist neben Jurij Rodionov (ATP-Nr. 170), Filip Misolic (225) und Lukas Neumayer (262) auch Joel Schwärzler (378), der Melzer trainiert wird. Peya: „Wir stehen in ständigem Kontakt.“

Das ÖTV-Team ist seit Dienstag komplett, weil Cassis-Finalist Rodionov eben erst aus Frankreich eingetroffen ist. In Wahrheit bleibt Peya, der in der Steiermark von Gerald Melzer, dem jüngeren Bruder von Jürgen Melzer, als „Co“ unterstützt wird, nur der Mittwoch für eine Formeinschätzung seiner Spieler. Wegen der Regenfälle vom Montag war das erste Training auf der Anlage erst Dienstagnachmittag möglich.

Die Favoritenrolle wollte aber auch Peya nicht verschweigen: „Wenn man aufs Papier schaut, sind wir natürlich Favorit und wir haben auch Heimvorteil. Aber man darf die Türken auf gar keinen Fall unterschätzen.“ 

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