French Open

Djoker zittert sich durch - Nadal furios

02.06.2017

Djokovic musste über fünf Sätze gehen. Spanier macht kurzen Prozess.

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Im Gleichschritt, aber mit völlig unterschiedlichen Schrittlängen sind Titelverteidiger Novak Djokovic und Sandplatz-König Rafael Nadal ins French-Open-Achtelfinale eingezogen. Während Nadal nur 90 Minuten benötigte und nur ein einziges Game abgab, stand Djokovic vor dem Aus. Erst nach 3:19-Stunden und der Umkehrung eines 1:2-Satzrückstands war der "Djoker" in fünf Sets weiter.

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Noch während Dominic Thiem seine Pressekonferenz nach seinem Drittrunden-Sieg gab, war nicht klar, ob der Titelverteidiger als möglicher Viertelfinal-Gegner des Österreichers überhaupt hält. Der Serbe hatte mit dem argentinischen Sandplatz-Spieler Diego Schwartzman einen großartig gelaunten Gegner und lag schon mit 5:7,6:3,3:6 zurück.

"Ich bin optimistisch in das Match gegangen, habe mich gut gefühlt. Ich gratuliere Diego zum tollen Kampf, er hat sehr, sehr gut gespielt", meinte Djokovic wie immer auf Französisch noch auf dem Center Court. Zuvor hatte er gemeinsam mit dem Publikum dem seine Tasche packenden Gegner lange applaudiert.

Kommt es zum "Traum-Viertelfinale"?

Die Nummer 41 der Welt erwischte einen ganz starken Tag. Nach 54 Minuten nahm Schwartzman dem Favoriten mit der fünften Möglichkeit den ersten Satz im Turnier ab. Obwohl Djokovic gut konterte, steigerte sich der Südamerikaner noch einmal. Er wehrte bei 5:3 gleich vier Breakbälle des Serben ab und holte Satz drei.

Die Sensation vor Augen ließen die Kräfte bei Schwartzman aber nach, Djokovic zeigte seine Zähheit und gewann letztlich noch für ein Fünfsatz-Match "sicher" mit 5:7,6:3,3:6,6:1,6:1. Das aus österreichischer Sicht erhoffte "Traum-Viertelfinale" Thiem-Djokovic blieb also noch eine Option. Djokovic trifft am Sonntag entweder auf Lucas Pouille (FRA-16) oder Albert Ramos-Vinolas (ESP-19/derzeit im Gange).

Aus internationaler Sicht wird freilich großteils das Duell Nadal-Djokovic im Halbfinale erhofft. Der Spanier zeigte sich im Gegensatz zum Weltranglisten-Zweiten aber in bestechender Form. Nadal hatte zuvor auf dem Court Philippe Chatrier mit dem Georgier Nikolos Basilaschwili kurzen Prozess gemacht.

Nadal fegte über Georgier hinweg

Das 6:0,6:1,6:0 spricht eine deutliche Sprache. In seinem 100. best-of-five-Match auf Sand ließ der Mallorquiner seinem Gegner nicht einmal den Hauch einer Chance auf einen Satzgewinn. Nadal stellte auf 97:3-Siege auf Sand, allein bei seinen Auftritten in Roland Garros lautet seine Bilanz nun 75:2. Und in diesem Jahr erhöhte Nadal auf 20:1-Erfolge auf Asche, die einzige Saison-Niederlage auf seinem Lieblings-Terrain hatte er ja im Rom-Viertelfinale gegen Thiem erlitten.

"Das war ein tolles Match für mich, oder?", meinte Nadal nach dem Sieg in gewohnt trockener Weise. "Ich habe mit so einem Score gegen einen Spieler gewonnen, der davor schon gegen (Gilles) Simon und (Viktor) Troicki gewonnen hat. Also kann ich nicht mehr sagen, als dass ich sehr gut gespielt habe", erklärte Nadal.

Auch wenn der neunfache Roland-Garros-Champion am Samstag seinen 31. Geburtstag feiert. Hätte es eines weiteren Beweises bedurft, dass Nadal noch länger nicht zum alten Eisen zählt, diese Performance hat ihn geliefert. Sein nächster Gegner am Sonntag ist sein Landsmann Roberto Bautista Agut.

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