Deutsche Kleinstadt macht es vor

Erstes Turnier: So geht Tennis in Corona-Zeiten

02.05.2020

In einer Kleinstadt in Deutschland hat man nun das erste Tennis-Turnier in Zeiten von Corona veranstaltet.

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Die 9000-Seelen-Stadt Höhr-Grenzhausen ist derzeit der Nabel der Tennis-Welt. Im Bundesland Rheinland-Pfalz wird derzeit vorgeführt, wie "Corona-Tennis" über die Bühne gehen kann. Die Veranstalter haben das erste professionelle Tennis-Turnier, seit der Tour-Unterbrechung im März, auf die Beine gestellt. Sogar internationale Medien wie CNN, New York Times oder ESPN berichten über die Kleinstadt.

Der 28-jährige Deutsche Yannick Hanfmann (ATP-Rang 143) ist der erste Sieger. Hanfmann besiegt Landsmann Johannes Härteis 4:0, 4:1 (verkürzte Sätze). Dustin Brown ist ebenfalls am Platz. Die beiden sind wohl die bekanntesten Profis bei der viertägigen Veranstaltung.

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Die Partien werden auf verschiedenen Livestreams übertragen. Neben den zwei Spielern befindet sich nur noch ein Schiedsrichter auf dem Platz. Ballkinder und Linienrichter gibt es keine. Die Veranstalter wollen den Profis so Wettkämpfe ermöglichen. Zudem wird auch ein paar Hundert Euro Preisgeld ausgeschüttet.

"War cool, eigentlich", sagt Hanfmann der deutschen Nachrichtenagentur SID. "Ein bisschen verrückt, ja. Aber schön, wieder da zu sein. Endlich!"

 

 

Corona-Maßnahmen und Gefühl von Trainingsmatch

Die Akteure treten mit Mund-Nasen-Schutz auf den Platz, legen diese fürs Match ab. Das übliche Händeschütteln am Netz ist streng verboten. Stattdessen verbeugen sich die Spieler gegenseitig. "Wir sind auf Abstand, überall steht Desinfektionsmittel. Am Morgen war sogar die Polizei da und hat noch mal alles gecheckt", beschreibt Hanfmann.

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Weil Ballkinder und vor allem Zuschauer fehlen, haben die Spiele Trainingsmatch-Charakter. Die Stimmung ist beinahe lautlos in der schmucklosen Dreifachhalle. "Sie könnten Musik einspielen, irgendwie", rufen sich Hanfmann und sein Gegner Johannes Härteis beim Seitenwechsel zu.

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Der Auftritt in Höhr-Grenzhausen ist erst der Anfang. Noch ist es ein Schauturnier mit acht Deutschen Teilnehmern über vier Tage. Der Deutsche Tennis-Bund will nach diesem Beispiel eine ganze Serie auf die Beine stellen, die am 8. Juni starten soll und 32 Männern und 24 Frauen die Möglichkeit für professionelles Tennis bieten soll.

 

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