Bitteres 5:7, 6:4, 6:7-Aus gegen Nr. 9 der Welt

Grabher scheitert nach 3-Stunden-Kampf in Rom gegen Kasatkina

14.05.2023

Julia Grabher hat am Sonntag nach sehr starker Gegenwehr in der dritten Runde des WTA-1000-Turniers in Rom nur knapp eine große Überraschung verpasst.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Die 26-jährige Vorarlbergerin unterlag der klar favorisierten Weltranglisten-9. Darja Kasatkina aus Russland erst nach einem 3:19-Stunden-Thriller mit 5:7,6:4,6:7(2). Dennoch war es die bisher beste Turnierwoche in der Karriere von Grabher. Sie wird im neuesten WTA-Ranking erstmals in den Top 75 aufscheinen.

Das Match gegen die Vorjahrs-Semifinalistin von Roland Garros war enorm umkämpft und von einigen Service-Verlusten geprägt. Im ersten Satz gelang Grabher das erste Break zum 2:1, doch sie musste dann zweimal in Folge ihren Aufschlag zum 2:4 abgeben. Grabher glich wieder aus und wehrte bei 4:5 drei Satzbälle ab. Satz eins ging dann aber doch noch mit 5:7 verloren.

Im zweiten Durchgang war Kasatkina schon klar auf Siegeskurs und führte mit 3:0. Danach gelang der kampfstarken Grabher aber die Wende. Sie schaffte fünf Games en suite zum 5:3. Nach drei vergebenen Break- und Satzbällen zum 6:3 nutzte die Dornbirnerin ihren insgesamt sechsten Satzball zum 6:4.

Neuer Karriere-Meilenstein

In dieser umkämpften Tonart ging es weiter. Nach einem sofortigen Break musste Grabher den Aufschlag gleich wieder abgeben. Danach hatte Kasatkina je eine Breakchance zum 3:1 bzw. 5:3, die Grabher vereiteln konnte. Bei 4:4 hatte Grabher selbst eine Chance, bei 4:5 musste sie nach exakt drei Stunden den ersten Matchball abwehren. Doch die Dramatik ging weiter: Bei 5:5 ließ Grabher einen Breakball aus, danach ging es nach 3:13 Stunden ins Tiebreak. In diesem waren dann schnell die Weichen zum Sieg Kasatkinas gestellt, die sich bei 6:2 den Achtelfinal-Aufstieg sicherte.

Für Grabher war es dennoch die bisher erfolgreichste Woche ihrer Karriere. Die Dornbirnerin, ein Schützling von Trainer Günter Bresnik, hatte sich nach Siegen über Nuria Brancaccio und die Schweizerin Jil Teichmann erstmals überhaupt in die Runde der letzten 32 dieser höchsten WTA-Kategorie gespielt. Für die beiden Matches war Grabher fast fünf Stunden auf dem Platz gestanden. Nun kamen über drei weitere dazu. In Duellen gegen Top-20-Spielerinnen bleibt sie in nun sechs Begegnungen weiter ohne Sieg.

"Aktuell überwiegt ganz klar die Enttäuschung. Das ist sehr, sehr bitter, ich habe echt alles gegeben. Aber ich muss das Positive mitnehmen", meinte Grabher nach der Partie. Es sei für sie "ein bisschen neu" gewesen, "dass ich so wenige Fehler von der Gegnerin bekomme. Ich habe jeden Punkt selbst gemacht, kann mir nicht viel vorwerfen", fasste sie den Kampf zusammen. Sie werde nach einigen Trainingstagen in der Heimat wahrscheinlich das 250er-Turnier in Rabat spielen, ehe Ende Mai die French Open am Programm stehen. "Paris ist mein Highlight, da freue ich mich extrem drauf. Ich habe jetzt gegen Topspielerinnen gesehen, dass ich dabei bin und nicht viel fehlt."

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel