Hartes Match

Historischer Sieg! Thiem steht erstmals im Wien-Finale

26.10.2019

Dominic Thiem bezwang den Italiener Berrettini in drei Sätzen 3:6,7:5,6:3.

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Dominic Thiem hat 9.600 begeisterten Fans in der Wiener Stadthalle und in Österreich zum Nationalfeiertag einen Sieg geschenkt. Der 26-jährige Niederösterreicher zog mit einem 3:6,7:5,6:3 über den Weltranglisten-11. Matteo Berrettini (ITA) nach 2:33 Stunden in sein erstes Finale beim Erste Bank Open ein. Dem Kitzbühel-Sieger Thiem fehlt damit nur noch ein Sieg zum historischen Österreich-Double.

"Es war sehr gutes Tennis vom ersten bis zum letzten Punkt, es war sensationelle Stimmung, die ich noch nie zuvor so erlebt habe. Es war so laut und das Tennis hat dazu gepasst. Es war eine Achterbahnfahrt von uns beiden auf sehr hohem Niveau", sagte Thiem nach seiner auch von ihm selbst bestätigten bisher besten Performance überhaupt in der Stadthalle erfreut. "Es war ein ganz besonderer Tag für alle und auch für mich. Es ist ein Traum für mich, im Finale zu stehen und ich werde alles dafür tun, dass ich die jetzt schon sensationelle Woche krönen kann."

Wunschgegner Schwartzman im Finale

Der Gegner von Dominic Thiem im Finale des Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle heißt Diego Schwartzman. Der 27-jährige Argentinier setzte sich im zweiten Halbfinale gegen den als Nummer 4 gesetzten Gael Monfils (FRA) überraschend glatt nach nur 75 Minuten 6:3,6:2 durch.

Thiem, der sich vor dem Ende des zweiten Einzels am Samstag Schwartzman zum Gegner gewünscht hatte, führt im Head-to-Head mit seinem guten Freund mit 4:2, zuletzt hatte Thiem auf dem Weg zum Barcelona-Titel 6:3,6:3 gewonnen. Der nur 1,67 m große Schwartzman kann mit großartiger Beinarbeit und tollem Ballgefühl seine geringe Größe wettmachen. Er hat Thiem bisher zweimal (2017 in Montreal, 2019 in Buenos Aires) knapp bezwungen.
 

Duell unter Freunden

Der Weltranglisten-15. möchte sein siebentes Tour-Finale (bisher drei Titel) "genießen": "Es wird ein tolles Match gegen einen meiner besten Freunde auf der Tour. Wir sind fast gleich alt, er hat jetzt einen südamerikanischen Coach. Wir haben im Februar in meiner Heimat gegeneinander gespielt, jetzt in seiner", meinte Schwartzman erfreut.

Ob man sehr guten Freunden den Titel in der Heimat nicht gönnen würde? "Ich glaube, wenn er gewinnt, dann werde ich froh für ihn sein, weil es seine Heimat ist. Wenn nicht, dann hat er hier ein Finale gespielt und vor einigen Wochen in Kitzbühel gewonnen. Also ist es auch so eine große Sache für ihn."
 

Thiem kämpfte sich nach schwachem Start zurück



Thiem begann sein erstes Halbfinale in der Stadthalle mit einem Ass, doch schon im dritten Game musste er erstmals seinen Aufschlag abgeben. Der bärenstarke Berrettini baute seinen Vorsprung auf 3:1 aus, Thiem gelang aber das Rebreak zum 3:3. Danach vergab Thiem zwei Bälle zum 4:3 (u.a. mit einem Doppelfehler) und musste erneut das Service abgeben. Danach ließ sich der gebürtige Römer aber nicht mehr beirren und schaffte mit einem weiteren Break zum 6:3 die Satzführung.

"Ich war heute nicht vom ersten Punkt an voll da, und Berrettini spielt zur Zeit in absoluter Topform", konstatierte Thiem. Zudem habe er in Satz eins drei Breaks bekommen, was zu viel gewesen sei.

Satz zwei begann zunächst gut für den Italiener, der mit zwei zu Null-Games seine Aufschlagstärke erneut unter Beweis stellte. Doch beim Stand von 2:2 gelang Thiem ein plötzliches Break zum 3:2. Ein Aufschlagspiel ohne Punktverlust zum 4:2 brachte nicht nur Thiem zum Jubeln, sondern die Halle zum Toben. Doch bei 4:3 konnte der Lokalmatador drei Bälle zum 5:3 nicht nutzen, Berrettini hingegen verwertete seine erste Breakchance im Satz zum 4:4. Thiem gelang aber zum 6:5 das neuerlich Break und zum 7:5 der Satzausgleich. "Spätestens mit dem erstem Break, das ich gemacht habe, habe ich gewusst, dass da heute was drin ist."

Im entscheidenden Durchgang vergab Thiem zunächst eine Breakchance zum 2:1, war bei seinen Service-Games aber sicherer. Im siebenten Spiel nahm Thiem dann seinem Gegner den Aufschlag zum 4:3 ab. Diese Chance ließ sich der Lichtenwörther nicht entgehen und gab kein Game mehr ab. Er bestreitet am Sonntag sein insgesamt schon 24. Finale auf der ATP-Tour und hofft auf Titel Nummer 16.
 

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