Australian Open

Hitzeschlacht: Thiem gewinnt Mega-Krimi

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ÖTV-Star zittert sich in einem Fünf-Satz-Marathon gegen US-Nobody weiter.

Österreichs Tennisstar Dominic Thiem ist am Donnerstag mit einer körperlich und mental sehr starken Leistung in Runde drei der Australian Open eingezogen. Erst zum zweiten Mal in seiner Karriere drehte er einen 0:2-Satzrückstand, ging gegen den US-Qualifikanten Denis Kudla letztlich als 6:7(6),3:6,6:3,6:2,6:3-Sieger aus der "Margaret Court Arena". Thiems nächster Gegner ist Adrian Mannarino (FRA).

Das zweite Duell mit Kudla dauerte 3:48 Stunden und lief bei brütender Hitze ab. Zu Beginn der Partie hatte es am späten Vormittag bereits 37 Grad, noch extremer waren die Bedingungen bei den Nachmittagsmatches. Thiem hatte seinen Erstrundensieg am Dienstag gegen den Argentinier Guido Pella erst nach 22.00 Uhr Ortszeit in der Tasche, nun musste er zum Auftakt des Tagesprogramms auf den Court.

"Es war heute sehr früh, das war nicht ideal für mich. Es war nicht die ideale Ansetzung. Ich habe am Anfang schon meine Probleme gehabt", erklärte Thiem. Der Weltranglisten-Fünfte habe sich im Gegensatz zum Pella-Match nicht ideal gefühlt. "Ein bis eineinhalb Wochen nach der Ankunft an einem entfernten Ort habe er immer so seine Problemchen. "Kann sein, dass mich der Jetlag noch einmal einholt. Das war heute wahrscheinlich der Fall. "

In auffallend häufiger Kommunikation mit seiner von Haupttrainer Günter Bresnik, Coach Galo Blanco und Physio Alex Stober, nicht aber Freundin Kristina Mladenovic besetzten Box hatte Thiem in den ersten beiden Sätzen nach einem Input gesucht, wie er sich aus der körperlichen und ergebnismäßigen Talsohle herausziehen kann. Dabei ließ er in den beiden verlorenen Durchgängen sehr viele Chancen aus, hätte den Sack letztlich auch viel früher zumachen können.

Thiem und Hitze zermürben Kudla

"Am besten man spielt bei der Hitze nicht so lange, aber das hat heute nicht so gut geklappt", meinte Thiem im "on Court"-Interview lachend. Im ersten Satz ging es nach je drei Breaks ins Tiebreak, in dem Thiem zwei Satzbälle hatte. Im zweiten Durchgang ließ der Sieger von acht ATP-Turnieren einen Breakball bei 3:3 aus, ein Doppelfehler bescherte ihm einen 3:5-Rückstand und nach weiteren vergebenen Breakbällen auch den Verlust des zweiten Satzes.

"Ich habe am Anfang schon meine Probleme gehabt", resümierte Thiem die Anfangsphase der Partie. "Nichtsdestotrotz habe ich ein Break vorgehabt. Normalerweise sollte ich das zumindest im ersten Satz rüberschaukeln. Dann verliere ich das Tiebreak, das hat mir schon einen Schlag gegeben, vor allem bei der Hitze. Ich habe auch im zweiten Satz meine Chancen gehabt. Das war nicht einfach, aber trotzdem, ich bin eigentlich die ganze Zeit dran geblieben."

Fortan machte sich jedenfalls Thiems top-fitter Zustand bezahlt. "Dann habe ich gesehen, dass er müde wird und habe mein Spiel ein bisschen umgestellt, habe ihn mehr laufen lassen. Von dem Moment war es um einiges besser", meinte der Niederösterreicher über die Momente des Umschwungs. Der 25-jährige Kudla, Nummer 190 der Weltrangliste, hielt noch bis zum 3:3 gut mit, in den verbleibenden knapp zweieinhalb Sätzen machte er aber nur noch fünf Games.

In nächster Runde wartet Franzose

Ein missglückter Stoppball Kudlas entschied den dritten Satz. In den Durchgängen vier und fünf stellte Thiem mit Breaks zum 2:1 bzw. 1:0 schnell die Weichen. Letztlich saß bei Aufschlag Kudla Thiems dritter Matchball, ein Vorhand-Winner longline. Das erste Mal hatte Thiem bei den US Open 2014 gegen den Letten Ernests Gulbis ein 0:2 in Sätzen gedreht. Diese Partie hatte er gegen Kudla auch in seinem Kopf.

Gegen Mannarino spricht die Papierform eine klare Sprache, 6:0 steht es im Head-to-Head für Thiem. Zuletzt gewann er in der dritten US-Open-Runde 2017. "Es waren aber immer enge Matches. Bei den US Open war ich die ganze Zeit hinten und habe dann den ersten Satz gewonnen. Das hat ihn ein bisschen gebrochen." Ändern wolle er in seiner Spielanlage gegen Mannarino nichts. "Ich weiß, wie ich gegen ihn zu spielen habe. Ich muss versuchen, dass ich von Anfang an voll dabei bin."

Vorerst musste Thiem aber noch die Müdigkeit der Marathon-Partie aus seinem Körper bekommen. Bevorzugen viele Spieler ein Eisbad, ging er gleich nach dem Match warm duschen. "Ich hasse Eisbad. Ich hätte das nur gemacht, wenn es mir mein Team ganz, ganz heiß empfohlen hätte." Am Freitag lange ausschlafen sei das Wichtigste, am spielfreien Tag werde er naturgemäß nur ein leichtes Training absolvieren.

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