ATP Kitzbühel

Kitz im doppelten Thiem-Fieber

28.07.2019

Moritz Thiem (19), der kleine Bruder von Dominic, hat seinen ersten Auftritt auf ATP-Ebene in Kitzbühel.

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© instagram
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Kitzbühel. In der ersten Qualifikationsrunde gegen den im ATP-Computer um 1.320 Plätze besser gerankten Franzosen Elliot Benchetrit ließ der „kleine Thiem“ sein Talent zumindest aufblitzen. „Es war eine super Erfahrung, dass sich Moritz auf diesem Level messen durfte“, sagt Papa Wolfgang Thiem, der seinen jüngeren Sohn als Trainer betreut.
 

Doppel an der Seite von Thiems Coach Massú

 
Die nächste Chance kriegt Moritz Thiem in Kitzbühel im Doppel – an der Seite von Dominics Coach Nicolás Massú. „Die beiden trainieren öfter gemeinsam, dabei ist diese Idee entstanden“, verrät Wolfgang Thiem. „Nicolás ist noch echt fit, und er hat wieder richtig Lust auf Tennis bekommen, und mit 39 ist er im besten Doppel-Alter.“ „Ich kann extrem viel von Nicolas lernen“, sagt Moritz Thiem, der alles tut, um aus dem Schatten seines großen Bruders zu treten.
 

Auf Instagram posiert Moritz wie ein Popstar

 
Mit seinen Instagram-Auftritten schafft er das bereits: Cool wie ein Popstar im Bademantel, neben Dominic im Dolce&Gabbana-Outfit. Im „echten Leben“ hingegen ist er bescheiden und gut erzogen. Und bereit, alles in seine Tenniskarriere zu investieren – vom Essen bis zum Fitnessprogramm.
 
 
Das Handicap von Moritz Thiem ist die Körpergröße: Er ist 12 Zentimeter kleiner als Dominic. „Dadurch hat er beim Aufschlag nicht so viele Freipunkte“, erklärt Wolfgang Thiem, der selbst 1,87 m misst und damit zwei Zentimeter größer als Dominic ist. „Aber Moritz macht das Beste daraus und nimmt sich Spieler mit ähnlichen Voraussetzungen zum Vorbild. An einem Isner (2,08 m) muss er sich nicht orientieren.“
Auf dem Weg in die ATP Tour kann sich Moritz auch viel von seinem Bruder abschauen. Er wird ja ständig mit Dominic verglichen. Wolfgang Thiem: „Sicher gerät er dadurch manchmal mehr unter Druck. Aber damit kann er leben.“ Charisma hat er ja.(okk)
 
Dominic Thiem: Fan-Liebling als Favorit gefeiert
 
Direkt nach seinem Aus in Hamburg flog Dominic Thiem nach Kitzbühel, schaute Bruder Moritz in der Quali auf die Beine. Ruhig und gelassen, mit Sonnenbrille – cool, wie man ihn eben kennt. Der Weltranglisten-4. ist das perfekte Beispiel für einen Superstar, der am Boden geblieben ist. Trotz 13 ATP-Titeln, über 18 Millionen Euro an Preisgeld. Seit Juni 2016 ist er durchgehend in den Top 10 der Welt, derzeit ist er die Nummer 4. Als erster Österreicher der Geschichte stand er zwei Mal in einem Grand-Slam-Finale. Auf dem Platz erfolg­reich und aufgrund seiner sympathischen Art überall beliebt, hält er sich auch neben dem Platz mit Allüren zurück: keine Eskapaden, keine Tattoos und kein Piercing. Dazu eine Vorzeigebeziehung mit Frankreichs Superspielerin Kiki Mladenovic, immer wieder teilt er romantische Schnappschüsse in den sozialen Medien.
 

Über 1 Million Fans in sozialen Medien

 
Auch sein Herz für Umwelt (er unterstützt 4ocean) und Tiere (Partnerschaft mit Schönbrunn-Ameisenbär „Ilse“) bringt ihm viele Sympathien bei den Fans: Auf den sozialen Medien Instagram, Twitter und Facebook hat Thiem über 1 Million Anhänger.
 
© GEPA
 

Thiem startet Mittwoch in sein Heim-Event in Kitz

 
Sein nächstes große Ziel: der Titel in Kitzbühel. Sieben Mal hat es Thiem versucht, geklappt hat es noch nie. „Ich will die Goldene Gams unbedingt in die Höhe stemmen“, sagt der 25-Jährige. Nach Freilos zum Start trifft Thiem im Achtelfinale auf einen Lokalmatador: Sebastian Ofner oder Qualifikant Lucas Miedler. Sein Auftakt ist am Mittwoch (ab 19.30 Uhr, live ServusTV) in der Night Session. Der Center Court ist da ausverkauft – alle wollen Thiem sehen, Dominic ist der absolute Fan-Liebling in Kitzbühel.
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