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Dass das Thiem-Comeback doch länger dauert, wundert Thomas Muster nicht.

Schon im Dezember hatte Thomas Muster auf ServusTV Thiems Ankündigungspolitik hinterfragt: „Er tut sich selber nix Gutes, immer wieder ein Comeback anzukündigen und dann zu verzögern. Wenn’s nicht geht, geht’s nicht.“ Muster damals: „Ich glaube nicht, dass er bei den Australian Open spielt. Ich glaube an einen Dominic Thiem in einer Liga der ersten 20, 15, 10 erst wieder 2023 …“

Muster: »Gibt einfach keinen guten Zeitpunkt«

Inzwischen hat Thiem ein Comeback bei den Australian Open im Jänner, bei der Südamerika-Sandplatzserie im Februar und jetzt beim ATP1000-Turnier in Indian Wells angekündigt, um dann wieder abzusagen. „Leider bin ich nicht ganz falsch gelegen“, meinte Muster, von ÖSTERREICH auf seine Prophezeiung vom Dezember angesprochen. „Alles andere wäre eine Überraschung gewesen.“ Die ehemalige Nummer 1 weiter: „Es gibt gewisse Gesetzmäßigkeiten. Wenn man länger verletzt ist, dann tut einem schon aufgrund der intensiven Trainingsbelastung, die notwendig ist, um wieder zurückzukommen, alles weh. Das ist ärgerlich, aber es ist so.“

Muster kann Thiem nachfühlen, wie schwer es ist, zurückzukommen: „Nach so einer langen Pause gibt es einfach keinen Zeitpunkt, der sich gut anfühlt. Für mich war es damals (1989, d. Red.) auch nicht leicht, humpelnd in Wien gegen Ivan Lendl zu spielen …“

Antonitsch hofft auf Thiem in Kitzbühel

Wann ist ein Comeback also realistisch? Nach seiner neuesten Absage nannte Thiem jetzt nur „Sand“ als bevorzugten Belag für die Rückkehr, ins Detail ging er diesmal nicht. ÖSTERREICH erkundigte sich bei Ex-Profi Alex Anto­nitsch über dessen Thiem-Comebackeinschätzung. „Ich kann Dominic teilweise verstehen, ich war ja selbst acht Monate nach einer Hand-OP außer Gefecht“, so der frühere Doppel-Spezialist und nunmehrige Kitzbühel-Turnierdirektor. „Ich hab auch immer wieder gesagt, ich komm zurück und hab dann wieder abgesagt. Nur hat das damals keinen interessiert.“ Gut gemeinter Tipp von Antonitsch: „Dominic könnte den Wiedereinstieg auf Challenger-Ebene versuchen. So kriegt er Matchpraxis, die braucht er jetzt.“ Insgeheim hofft Antonitsch, dass Thiem spätestens im Juli wieder auf der Höhe ist – und in Kitzbühel aufschlägt: „Das wäre cool für ihn und für uns schön.“

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