Erste Bank Open
Novak verliert irren Tenniskrimi
26.10.2017
Dennis Novak verliert gegen den Briten Kyle Edmund im Wien-Achtelfinale.
2:56 Stunden Kampf in einer mit 9.200 Fans ausverkauften Stadthalle sind am Nationalfeiertag für Dennis Novak ohne Belohnung geblieben. Der 24-jährige Niederösterreicher verpasste am Donnerstag in Wien seinen bisher größten Erfolg, den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale eines ATP-Turniers, hauchdünn. Novak unterlag als Außenseiter dem Briten Kyle Edmund mit 6:7(2),7:6(5),6:7(3).
Qualifikant Novak, der sich mit insgesamt drei Siegen in sein erstes Achtelfinale in Wien bzw. bei einem ATP-500-Turnier gekämpft hatte, wurde vom Publikum frenetisch angefeuert. Doch der nächste Schritt im Tourleben blieb dem siebenfachen Future-Sieger verwehrt. Es hätte mit einer Platzierung um Rang 187 auch seine bisher beste Position im Ranking bedeutet. Novak wird sich dennoch von der 284. etwa an die 215. Stelle verbessern.
"Ich bin mega-enttäuscht und extrem traurig. Es war eine unfassbar harte Partie. Wir haben beide alles gegeben. Es tut mir echt leid für die Fans, dass ich ihnen keinen Sieg schenken habe können", sagte Novak, der aber meinte, dass er alles auf dem Platz gelassen habe. "Leider habe ich im dritten Satz ein paar dumme Entscheidungen getroffen und das hat mich das Match gekostet."
Nervöser Beginn
Schon am Beginn, als er nach langem Aufschlag-Game gleich ein Break kassierte, geriet Novak in Rückstand. "Ich war ziemlich nervös, vor so einer Kulisse einzulaufen. Aber ich habe das dann abgelegt und mich gut in die Partie reingekämpft", resümierte der Schützling von Günter Bresnik. Den ersten Satz habe er dann aber verdient verloren. Im neunten Game wehrte Novak bei eigenem Aufschlag gleich drei Satzbälle ab und schaffte in der Folge das Rebreak zum 5:5. Nach 50 Minuten ging es ins Tiebreak, in dem der routiniertere Brite aber rasch mit 6:2 in Führung ging und dann gleich seinen ersten Satzball zur 1:0-Satzführung nutzte.
Als Edmund im zweiten Durchgang mit 4:1 in Front ging, trauten nur noch wenige dem Niederösterreicher die Wende zu. Doch Novak fightete sich mit bemerkenswerter Leidenschaft zurück. "Da bin ich locker geworden und habe geile Bälle gespielt", sagte Novak. Er schaffte das Rebreak zum 3:4 und erreichte auch im zweiten Satz das Tiebreak. In diesem behielt der Weltranglisten-284., der in Neufeld im Burgenland lebt, die Oberhand. Nach 1:57 Stunden stand es 1:1 in Sätzen.
"Das Tiebreak im zweiten habe ich gut gespielt und ich finde, dass ich im dritten Satz der bessere Spieler war. Ich war bei seinen Aufschlag-Games viel näher dran als er bei meinen. Da hätte ich mehr rausholen müssen." Bei 2:1 vergab Novak seinen einzigen Breakball im letzten Durchgang zum 3:1, danach ging es ohne Break auch im dritten Satz ins Tiebreak. Davor stand Novak bei 5:4 und 6:5 jeweils bei 30 beide zwei Punkte vor seinem bisher größten Sieg. Doch am Ende hatte der zwei Jahre jüngere Edmund, der im Ranking auf Platz 63 liegt, den längeren Atem und spielte sich im dritten Tiebreak ins Viertelfinale. Novak: "Das letzte Tiebreak war eine Katastrophe, da habe ich drei komplett unnötige dumme Fehler gemacht."
Mitnehmen kann er neben insgesamt 65 ATP-Punkten und brutto rund 30.000 Euro aber auch die unvergessliche Atmosphäre in der vollen Stadthalle. "Die Stimmung war unfassbar, ich habe teilweise Gänsehaut gehabt. Das hat natürlich auch extra Kräfte freigesetzt", gestand Novak.
Eigentlich sind für den Rest der Saison noch zwei Future-Turniere geplant, aufgrund der gemachten Punkte könnte es da aber noch zu einer Änderung kommen. Darüber will sich Novak mit seinem Trainerteam noch beraten.