Grabher & Co. sammeln für Play-off viel Erfahrung

Tennis-Damen hoffen nach US-k.o. auf 'lösbare Aufabe'

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Für Österreichs Tennis-Frauen waren aller guten Dinge nicht drei. Nach zwei ÖTV-Sensationen 2002 und 2004 zeigte Billie-Jean-King-Cup-Rekordsieger USA im zehnten direkten Duell Julia Grabher und Co. ihre Grenzen auf.

Trotzdem versuchte ÖTV-Teamkapitänin Marion Maruska nach dem 0:4 in Delray Beach das Positive hervorzukehren. Mit der gewonnenen Erfahrung soll im Herbst im Play-off wieder der Sprung in die nächstjährige Qualifikationsrunde für das Finalturnier gelingen.

Gespielt wird am 10./11. November, die Auslosung erfolgt voraussichtlich Anfang Mai. Im Lostopf sind ebenfalls gescheiterte Teams wie Großbritannien, Brasilien, die gegen Kasachstan ausgeschiedenen Polinnen, denen die Weltranglistenerste Iga Swiatek verletzt fehlte, die Slowakei, Mexiko oder die Ukraine. An das Play-off haben die Österreicherinnen gute Erinnerungen, hatte doch das überraschende 3:2 über Lettland vergangenen November in Schwechat erst den Weg für das Duell mit Jessica Pegula, Coco Gauff und Co. geebnet. "Wir werden auf jeden Fall alles geben, um wieder die Qualifikationsrunde zu erreichen", verlautete Maruska.

Das Losglück soll behilflich sein. "Eine schwierigere Aufgabe kann es im Herbst immerhin nicht werden. Wir hoffen da auf eine lösbare Aufgabe", betonte ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer. Der niederösterreichische Davis-Cup-Kapitän hatte dem ÖTV-Betreuerstab in Delray Beach angehört. Laut seinem Eindruck hätten sich Grabher und Sinja Kraus trotz verpasstem Satzgewinn "sehr ordentlich" verkauft.

Neue Erfahrungen für unsere Damen

"Beide haben gestern etwas gebraucht, um hineinzufinden, haben darauf im zweiten Satz echt gut mitgespielt. Die höhere Klasse hat sich am Ende halt durchgesetzt", resümierte Melzer. Das war auch am Samstag beim 6:1,6:3-Erfolg von Pegula gegen Grabher, der das Spiel der 29-Jährigen gar nicht liegt, der Fall. "Sie war vom Aufschlag her einfach besser. Und man sieht, dass sie nicht umsonst im Ranking so weit vorne steht."

Es war das Duell der Nummer drei der Welt mit der Nummer 78. Kraus, die am Freitag gegen Pegula nahe an einen Satzgewinn herankam, ist gar nur Weltranglisten-153. Einen Erfolg hatte man da keinesfalls erwarten dürfen. Zumal die Gastgeberinnen zum ersten Mal seit 2005 wieder einmal mit zwei Top-Sechs-Spielerinnen angetreten waren. "Man kann das mit den anderen Malen auch nicht vergleichen, denn damals waren wir in den Rankings nicht so weit auseinander wie diesmal, wo die US-Damen gleich zwei Top-Ten-Spielerinnen und Heimvorteil hatten", erläuterte Maruska.

Für Grabher und Kraus, die das abschließende Doppel mit Melanie Klaffner gegen Gauff/Cathy McNally verlor, war es überhaupt eine neue Erfahrung gegen eine Top-Ten-Spielerin antreten zu dürfen. "Sie haben gestern und auch heute gesehen dass sie mit Top-Ten-Spielerinnen mitspielen können, obwohl sie noch nie zuvor gegen eine gespielt haben. Da merkt man auch, was alles noch fehlt. Beide haben sicher viele Erfahrungen mitgenommen und können auch darauf aufbauen", resümierte Maruska.

Grabher unzufrieden mit Leistung

Das unterstrich auch Grabher. "Obwohl ich sicher nicht meine beste Leistung gebracht habe, war ich eigentlich von den Ballwechseln trotzdem dabei und habe meine Chancen gekriegt. Ich muss einfach lernen diese gegen solche Topleute auch zu nutzen."

Die US-Amerikanerinnen bleiben im Rennen um ihren 19. Titel. Das zwölf Teams umfassende Finalturnier, für das Titelverteidiger Schweiz und Vorjahresfinalist Australien fix qualifiziert waren, findet zwischen 7. und 12. November statt. Der Austragungsort steht noch nicht fest.

Österreichs beste Spielerinnen sind dabei einmal mehr Zuschauerinnen, für sie heißt es bis zum Play-off auf der WTA-Tour weitere Akzente zu setzen. Grabher hatte zuletzt in Charleston mit dem erstmaligen WTA-500-Achtelfinaleinzug genauso für positive Schlagzeilen gesorgt wie auch Kraus, die in Bogota erstmals über einen Hauptfeldsieg jubeln hatte können. Beide stehen in der Rangliste so gut da wie nie zuvor.

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