Alles neu beim Damen-Klassiker

Tennis-Elite greift in Linz nach Titel

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Im Jahr 2022 gab es erstmals seit Jahrzehnten kein WTA-Turnier in Österreich, allerdings aus gutem Grund: Das Upper Austria Ladies in Linz wechselte seinen Termin von Oktober in den Februar und geht ab Sonntag neu im Design Center über die Bühne.

Die Organisatoren erhoffen sich durch den Wechsel in den Winter trotz der Ski-Konkurrenz Vorteile. Angeführt wird das Feld von der aktuellen Nummer 7 der Welt: Die Griechin Maria Sakkari ist freilich auch die Topfavoritin. Die Problematik mit dem Termin in den Semesterferien im Osten Österreichs sieht Turnierdirektorin Sandra Reichel übrigens gar nicht. "Natürlich sind in Wien Semesterferien, aber ich sehe das überhaupt nicht als Problem, weil unser Einzugsgebiet ist eher Oberösterreich, Salzburg und die Steiermark", meinte Reichel im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Der neue Schauplatz Design Center (war in der Vergangenheit schon einmal Austragungsort) fasst rund 2.000 Fans auf dem Center Court und weitere 500 auf dem Matchcourt 1. Der neue Green-Set-Belag ist eine Spur schneller und ist im Gegensatz zum Namen nicht grün, sondern in Violett-grau gehalten. "Wir merken eine Aufbruchstimmung. Jeder der uns im Design Center schon besucht hat, sagt Wow. Es ist von der Location her wirklich cool, und wir haben uns auch einiges einfallen lassen", freut sich Reichel.

Mit Themen abseits vom Sport wie Umwelt, Inklusion, einem Frauen-Symposium und einem Gesundheitstag, der sich auch der Krebsvorsorge widmet, will man neue Wege gehen. "Unser Turnier ist mehr als nur Tennis." Reichel freut sich freilich auch auf ihre Stars wie Sakkari ("Flug und Hotel sind gebucht") oder auch Melbourne-Viertelfinalistin Donna Vekic. Wieder sei ein guter Mix aus arrivierten Spielern und Newcomern gelungen. Geschichten wie der erste WTA-Titel von Coco Gauff ausgerechnet in Linz gefallen Reichel und tun dem Turnier gut.

Kenin über Linz zurück an die Spitze

Wie sehr sich der neue Termin auswirkt, werde man erst nach dem Turnier beurteilen können. "Ich traue mir über die Zukunft gar nichts zu sagen. Jetzt machen wir einmal das Turnier zum neuen Termin in der neuen Location und dann schauen wir weiter", sagte Reichel, die angab über ein Gesamtbudget von 1,8 Millionen Euro zu verfügen. Für die Zukunft sei aber ein Titelsponsor auf der Wunschliste. Darum wolle man auch zeigen, was die Bühne Design Center neben Tennis noch für Möglichkeiten bietet.

Ebenfalls für Linz genannt haben u.a. Jekaterina Alexandrowa (RUS/WTA-17.), Irina-Camelia Begu (ROU/27.), Ex-Linz-Siegerin Camilla Giorgi (ITA/69.) oder eben Vekic (33.). Eine der Wildcards hat Ex-Melbourne-Siegerin Sofia Kenin aus den USA, die nach einigen Schwierigkeiten privater Natur und auch mit Verletzungen im Ranking auf Platz 143 zurückgefallen ist. Dieses Jahr will sie den Weg zurück schaffen, stand zuletzt in Hobart schon im Halbfinale.

Grabher als rot-weiß-rote Hoffnung

Aus österreichischer Sicht trägt Julia Grabher, die dank einer Wildcard dabei ist, die Hoffnungen im Hauptbewerb. Die 26-jährige Dornbirnerin ist erstmals seit ihrem Einzug in die Top 100 im vergangenen September in Österreich zu sehen. Sie hat bei den Australian Open ihr Debüt in einem Major-Hauptbewerb gefeiert (Aus in Runde eins). Sinja Kraus erhält mit Stand Freitagfrüh eine "Freikarte" für die Qualifikation, eine weitere Hauptfeld-Wildcard geht an die Deutsche Eva Lys.

Was die Veranstalter rund um Reichel auch freut, ist, dass WTA-Präsidentin Micky Lawler auch wegen eines Frauensport-Symposiums erstmals nach Linz reist. "Das Upper Austria Ladies Linz hat eine unglaubliche Geschichte. Es ist das zweitälteste Hallenturnier auf der WTA-Tour und die besten Spielerinnen der Welt haben in den letzten Jahrzehnten daran teilgenommen. Die Veranstaltung hat seit über 30 Jahren einen festen Platz im Kalender", meinte Lawler schon vor der Anreise. Die WTA feiert 2023 übrigens auch ihr 50-jähriges Bestehen. Darum dürfen am "WTA 50"-Tag, am Dienstag, alle Frauen zum halben Preis in der ersten Kategorie in die Halle kommen.

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