Österreichs Nummer 1 besiegt den US-Amerikaner Jared Donaldson.
Österreichs Tennis-Ass ist nun auch auf dem "heiligen" Londoner Rasen erstmalig in das Achtelfinale eingezogen. Der 23-Jährige überzeugte am Samstag in der dritten Wimbledon-Runde mit einem 7:5,6:4,6:2-Erfolg gegen den US-Amerikaner Jared Donaldson und hat damit bei allen Grand Slams zumindest einmal die Runde der letzten 16 erreicht. In Wimbledon schaffte er es als erst fünfter Österreicher.
"Ich glaube, je länger das Match war, desto besser habe ich gespielt", analysierte Thiem seine Leistung in einer ersten Stellungnahme gegenüber Sky. "Ich hatte viel zu laufen, wir hatten einige tolle Rallies." Wie in Runde eins gegen den Kanadier Vasek Pospisil blieb er ohne Satzverlust, in der zweiten Runde gegen Gilles Simon war die rot-weiß-rote Hoffnung in vier Durchgängen weitergekommen.
Wenig Probleme
Gegen seinen dritten ungesetzten Gegner im Turnierverlauf hatte Thiem nur zu Beginn Probleme, geriet da nahe an einen Satzverlust. Nachdem es in den ersten sieben Games mit dem Aufschlag gegangen war, breakte Donaldson im scheinbar günstigen Moment zum 5:3. Doch Thiem zeigte postwendend die Qualität eines Top-Stars und brachte den ersten Durchgang mit vier gewonnen Games in Folge unter Dach und Fach.
Besonders sehenswert war dabei der verwertete Satzball, in dem Thiem den Ball mit einem "Tweener" (Schlag durch die Beine) im Spiel hielt, ehe er den Punkt mit einem gelungenen Smash abschloss. Eine weitere Vorentscheidung in einem unterhaltsamen, auf gutem Niveau auf Court 1 gespielten Match brachte das vierte Game des zweiten Durchgangs, in dem Thiem nach Kampf ein Break gegen sich verhinderte.
Unmittelbar danach durchbrach der Weltranglisten-Achte selbst den Aufschlag seines Gegners und war danach nicht mehr zu bremsen. Im zweiten Satz servierte Thiem sicher aus, im dritten legte er schnell mit einer 4:0-Führung den Grundstein zum Erfolg. Der war in 2:03 Stunden eingefahren. Bei seinen bisherigen drei Antritten in Wimbledon war die zweite Runde das Maximum für Thiem gewesen.
Thiem überzeugte mit einer soliden Aufschlagleistung, wobei er sich im Notfall auch meist auf sein zweites Service verlassen konnte. Zudem bewies er, dass er sich im Spiel am Netz gesteigert hat. Da schloss er 15 von 25 Versuchen mit gewonnenen Punkten ab. 30 Winnern standen 26 unerzwungene Fehler gegenüber (Donaldson 19:24). Thiem schlug vier Asse.
Nun wartet Berdych
Bei seiner ersten Teilnahme an der zweiten Wimbledon-Woche trifft Thiem nun im Streben nach seinem dritten Grand-Slam-Viertelfinale auf Tomas Berdych. Der als Nummer elf gesetzte Tscheche hat einiges an Wimbledon-Erfolgen nachzuweisen, war er doch 2010 Finalist und erst im Vorjahr bis ins Halbfinale vorgestoßen. Am Samstag setzte sich der 31-Jährige gegen den Spanier David Ferrer in drei Sätzen durch.
"Tomas ist einer der besten Spieler seiner Generation", meinte Thiem über den acht Jahre älteren Routinier. "Ich habe gegen ihn einmal in den US Open gespielt. Jetzt genieße ich einmal, dass ich in der zweiten Woche bin. Und dann konzentriere ich mich auf diese Partie." Dieses eine Match gegen den Weltranglisten-15. hat Thiem vor drei Jahren im Achtelfinale des letzten Saison-Majors glatt verloren.
Die vier österreichischen Herren in einem Wimbledon-Einzel-Achtelfinale waren Hermann Artens 1931, Hans Redl 1947 und in der Ära des Profi-Tennis Alexander Antonitsch 1990 wie auch Jürgen Melzer 2010 und 2013. Bei den Damen hatte das zuletzt Tamira Paszek 2007, 2011 und 2012 erreicht. In Major-Achtelfinali war Thiem auch bei den Australian Open einmal (2017), je zweimal bei den French (16, 17) und den US Open (14, 16).
Hier der Live-Ticker zum Nachlesen: