Vier-Satz-Sieg über Berrettini - Thiem: "Es war extrem schwer, er hat wirklich gut gespielt" - Gegen Nishikori hat er eine 0:2-Bilanz.
Dominic Thiem hat zum siebenten Mal das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Der als Nummer 7 gesetzte Niederösterreicher besiegte am Freitag den Italiener Matteo Berrettini nach 2:36 Stunden mit 6:3,6:7(5),6:3,6:2 und erkämpfte sich den Achtelfinal-Hit mit dem Japaner Kei Nishikori.
Der als Nummer 19 gesetzte Asiate hatte zuvor eine Wiederholung des Lyon-Finales mit einem Sieg über Gilles Simon verhindert. Lyon-Sieger Thiem, der zuletzt zweimal im Halbfinale des größten Sandplatzturniers der Welt gestanden ist, hat nun den siebenten Sieg in Folge bzw. den 32. Saisonsieg in der Tasche.
"Er war mit der Rückhand sehr geschickt"
"Berrettini ist ein komplett anderer Spielertyp (als Tsitsipas, Anm.). Er war mit der Rückhand sehr geschickt. Es war extrem schwer, er hat wirklich gut gespielt", lautete Thiems erste Analyse. "Ich war vielleicht auch ein bisschen überrascht, habe das Match im zweiten Satz ein bisschen entgleiten lassen, vielleicht auch ein bisschen wegen des Regens", gab der Weltranglisten-Achte zu. "Gestern sind die Bälle richtig gut abgesprungen, heute war es komplett tief. Immer wieder Regen zwischendurch. Es war nicht einfach, sich umzustellen."
Gegen Nishikori wird es am Sonntag wieder ein ganz anderes Match. Gegen den Wien-Starter hat Thiem eine 0:2-Bilanz (zuletzt allerdings 2016) und noch keinen Satz gewonnen. "Ich habe sein Match gegen Simon ein bisschen gesehen. Er ist in allerbester Verfassung. Leider für mich ist er derzeit richtig fit. Dann ist er richtig, richtig gut."
Außenseiter Berrettini startete stark in das Match
Außenseiter Berrettini (ATP-96.) startete stark in das Match und schaffte gleich mit der ersten Möglichkeit im Auftaktgame das Break. Die rasche 3:1-Führung egalisierte Thiem aber bald, auch dank eines ausgezeichneten Return-Spiels zum 3:3. Nach einem weiteren Break zum 5:3 nutzte der zehnfache Turnersieger den ersten Satzball nach 30 Minuten.
Thiem holte sich im zweiten Durchgang das Service des Italieners zum 2:1 und führte schon 4:2, als er nach einem schrecklichen Aufschlaggame seinem Gegenüber mit drei Doppelfehlern en suite den Ausgleich zum 4:4 schenkte. Danach ging es mit dem Aufschlag ins Tiebreak, das Thiem beim ersten Satzball seines Gegners mit einem Rückhand-Cross ins Out 5:7 verlor.
Im dritten Satz wehrte Thiem drei Breakbälle in Folge ab
Im dritten Satz wehrte Thiem bei 1:1 und 0:40 drei Breakbälle in Folge ab, und dies erwies sich in der Folge als sehr wichtig. Denn bei 4:3 bekam der Lichtenwörther selbst seine Chance. Bei 0:15 riss Berrettini die Saite und in der Folge auch der Faden. Thiem schaffte das Break zum 5:3 und mit einem starken Aufschlaggame die 2:1-Satzführung. Thiem machte auch im vierten Durchgang von Anfang an Druck auf Aufschläger Berrettini. Nach vier nicht genutzten Breakbällen im ersten Game, gelang es ihm im dritten und in der Folge auch zum 5:2, den Italiener zu breaken. Nach 2:36 Stunden nutzte Thiem den ersten Matchball zum neuerlichen Achtelfinale in Roland Garros.
Kurios ist, dass Thiem mit seinem nunmehr 15. Einzelsieg (bei vier Niederlagen) in Roland Garros in der ewigen Bestenwertung von Österreichern auf dem dritten Platz liegt. Kurios deswegen, weil ein gewisser Hermann von Artens (1904 in Graz geboren) anno dazumal selbst eine 15:6-Bilanz hingelegt hatte. Im Vergleich: Thomas Muster (French-Open-Sieger 1995) bilanzierte mit 32:13-Siegen, Jürgen Melzer liegt bei 16:13-Erfolgen.