Krimi in Wimbledon

Thiem nach Thriller: "Zeigt, dass ich noch da bin"

06.07.2023

Bei seiner Fünfsatzniederlage zum Auftakt des Tennis-Rasenklassikers von Wimbledon hat Dominic Thiem am Mittwoch seine alte Klasse aufblitzen lassen. 

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 Nach einem bisher enttäuschenden Jahr 2023 brachte er Stefanos Tsitsipas, aktuelle Nummer fünf der Welt, mit tollem Spiel an den Rand einer Niederlage, ging nach 3:55 Stunden aber schließlich als 6:3,6:7(1),2:6,7:6(5),6:7(8)-Verlierer vom Platz. Die Partie war am Dienstag bei Satzführung Thiems wegen Regens vertagt worden.

"Es war ein tolles Match, aus dem ich erhobenen Hauptes gehe. Es hat mir gezeigt, dass ich noch da bin. Die Qualität war sehr, sehr hoch, der Kampfgeist war richtig, richtig gut", meinte Thiem auf der Pressekonferenz nach seinem Auftritt. "Dieses Spiel hat mir gezeigt, dass ich es noch immer mit den großen Burschen aufnehmen kann. Und es motiviert mich für die kommenden Wochen." Tsitsipas, der nun auf den schottischen Rasen-Altmeister Andy Murray trifft, streute Thiem jedenfalls Rosen. "Dominic ist jemand, der das Beste aus mir herausholt, jedes mal wenn wir gegeneinander spielen", meinte er direkt nach dem Duell - dem insgesamt zehnten der beiden. Jeder hat nun je fünfmal gewonnen.

Match wird zum Thriller

Die rund 27-stündige Unterbrechung sollte sich für Thiem vorerst als Nachteil, für den Weltranglisten-Fünften hingegen als kleiner Vorteil erweisen. Der 24-Jährige, der in Wimbledon noch nie über die dritte Runde hinausgekommen ist, zeigte am Mittwoch ab Fortsetzung beim Stand von 3:6,4:3 aus seiner Sicht eine klare Steigerung. Denn am Dienstag hatte er den Unterschied zu Thiem nicht unter Beweis stellen können. Da war Thiem als Nummer 91 der Welt bei seinem siebenten Antreten in Wimbledon, dem ersten als Grand-Slam-Sieger und seit vier Jahren, der überzeugendere der beiden Akteure gewesen und hatte den ersten Durchgang nach 33 Minuten souverän geholt.

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Der zweite Satz war dann bis zum Stopp recht ausgeglichen verlaufen und führte nach der Fortsetzung am Mittwoch auch ins Tiebreak. Dort stand Thiem mit nur einem Punktgewinn freilich auf verlorenem Posten. Und auch wenn er den Rückschlag relativ gut wegsteckte, im hart umkämpften dritten Game des dritten Satzes fünf Breakbälle abwehrte, musste er seine beiden folgenden Aufschlagspiele dann doch abgeben. Der Grieche holte sich den Satz mit 6:2.

Doch der Wimbledon-Achtelfinalist von 2017 bewies Nervenstärke, zeigte sich im vierten Durchgang wieder selbstbewusster und weniger fehleranfällig. Die logische Konsequenz war ein neuerliches Tiebreak, in dem es bis zu Thiems 3:2 ebenso ausgeglichen dahinging. Dann stellte er mit einem Mini-Break sogar auf 4:2 und fixierte ab dem 6:3 im dritten Anlauf den Ausgleich zum 2:2 in Sätzen.

Ähnlich stark machte Thiem im finalen Durchgang weiter, sogar das Break zum 4:3 schien geschafft. Das wurde nach einer Challenge von Tsitsipas aber wieder abgesagt, der Grieche stellte mit "Bauchweh" auf 4:4. Thiem wusste weiter mit variantenreichem Spiel und starken Schlägen von der Grundlinie zu gefallen und steuerte einem weiteren Tiebreak entgegen. Beim Stand von 5:6 verschaffte der 29-Jährige seinem Kontrahenten dann mit seinem ersten Doppelfehler den ersten Matchball, nur um diesen abzuwehren und tatsächlich das Tiebreak zu erzwingen.

Dort musste Tsitsipas einmal mehr sein bestes Tennis auspacken, erspielte sich beim 9:7 weitere Matchbälle und belohnte sich dafür auch.
 

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