Australian Open

Thiem verliert Final-Krimi gegen Djokovic

02.02.2020

Dominic Thiem scheitert auch beim dritten Anlauf auf Grand-Slam-Titel - Djokovic siegt in Melbourne in fünf Sätzen.

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Kein Happy-End für Thiem in Melbourne!  Der Traum von Dominic Thiem von seinem ersten Grand-Slam-Triumph hat sich auch im dritten Anlauf nicht erfüllt. Österreichs Tennis-Star unterlag trotz hervorragender Leistung dem 32-jährigen serbischen Rekordgewinner und Titelverteidiger Djokovic nach 3:59 Stunden 4:6,6:4,6:2,3:6,4:6.
 
Es ist die dritte Niederlage Thiems in Major-Endspielen, doch der Niederösterreicher war um einiges knapper am großen Coup, als er es bei seinen beiden verlorenen French-Open-Finali 2018 und 2019 gewesen war. Hatte er da gegen den Spanier Rafael Nadal keinen bzw. einen Satz gewonnen, waren es diesmal zwei. Außerdem lag er mit einer 2:1-Satzführung in Front, und noch nie davor in sieben Anläufen hatte Djokovic in einem Major-Finali einen solchen Rückstand umgedreht. Diesmal gab es die Premiere, zum Leidwesen von Thiem.
 
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Am Ende hieß der Sieger beim Final-Krimi Novak Djokovic
 

Thiem ein fairer Verlierer

"Riesige Glückwünsche an Novak Djokovic", hatte Thiem im "On Court"-Interview zuerst Lob für Djokovic übrig. "Es ist unwirklich, was du tust. Du hast das Herrentennis auf ein neues Level geschickt. Ich bin froh, dass ich Teil dieser Reise bin, auch wenn es heute nicht ganz geklappt hat." 
 
Djokovic erwähnte in seiner Dankesrede einerseits sein Team um Coach Marian Vajda und Goran Ivanisevic, zu dem dieser Tage auch sein Bruder gestoßen war. Er erwähnte aber auch den Respekt, den das "Team Thiem" ihm und den Seinen immer entgegenbringe. "Gratulation an Dominic für ein fantastisches Turnier", richtete er schließlich Worte an den unterlegenen Finalisten. "Du warst nahe am Sieg dran. Du wirst eine dieser Grand-Slam-Trophäen bekommen, und nicht nur eine."
 
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Diese Trophäe hätte Thiem gerne gehabt
 
Der "Djoker" hat damit weiter keines seiner Australian-Open-Finali verloren, baute seinen Rekord auf acht große Titel "down under" aus. Immerhin musste er zum zweiten Mal in einem Melbourne-Endspiel über fünf Sätze, davor war das 2012 gegen Nadal der Fall gewesen. Der verlor die Weltranglistenführung auch durch seine Viertelfinalniederlage in Melbourne gegen Thiem. Für Djokovic ist es der 17. Major-Titel, damit fehlen ihm noch zwei auf Nadal und drei auf Rekordhalter Roger Federer.
 

Thiem mit Doppelfehler zum Verlust des 1. Satzes

Der 32-Jährige erhöhte im Head-to-Head mit Thiem auf 7:4 an Siegen, die Grundlage dafür legte er früh im ersten Satz. In einem langen Game nahm er Thiem gleich einmal den Aufschlag zum 2:0 ab, bis zum 1:4 aus seiner Sicht holte der Außenseiter als Rückschläger nur drei Punkte. Eine kleine Schwächephase von Djokovic nutzte Thiem aber zum Rebreak, es folgte der Ausgleich zum 4:4. Doch Thiem wackelte noch einmal, ein Doppelfehler bedeutete letztlich den Satzverlust.
 
Entscheidend für den Ausgang waren vor allem Vorteile von Djokovic beim Return und zweiten Aufschlag, da war Thiems Quote einfach zu schlecht. Das änderte er aber in den beiden Folgesätzen signifikant und "Power-Thiem" dreht richtig auf, ging 2:1 in Sätzen in Führung. Die österreichischen Tennis-Fans sahen einen agilen und selbstbewussten Thiem, der reif für den Titel war.
 
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Novak Djokovic diskutierte lautstark mit dem Schiedsrichter nachdem der Serbe die Shot-Clock ausreizte
 

"Djoker" verlor zweiten Satz durch Stuhlschiedsrichter

Bei 4:4 im ersten Satz kassierte Djokovic vom Stuhlschiedsrichter eine Verwarnung sowie den Verlust eines ersten Aufschlags, da er sich beim Service zu lange Zeit gelassen hatte. Der sichtlich genervte Favorit verlor die Konzentration und das Game. "Du machst dich damit berühmt. Sehr gut gemacht", meinte er daraufhin sarkastisch zum Referee. Thiem ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und glich nach 49 im zweiten Durchgang gespielten Minuten in Sätzen aus.
 
Nun schien der Kitzbühel- und Wien-Sieger des Vorjahres auf der Siegerstraße. Mit starkem Spiel zog Thiem im dritten Satz auf 4:0 davon, nach 47 Minuten hatte er Satz drei gewonnen. Eine Breakchance bei 1:1 im vierten Durchgang hätte womöglich eine Vorentscheidung zu seinen Gunsten gebracht, Djokovic verhinderte aber den abermaligen Rückstand. Dafür glückte es ihm selbst, zum 5:3 den entscheidenden Coup zu landen. Thiem spielte da nicht auf seinem höchsten Level.
 
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Dominic Thiem haderte im Entscheidungssatz mit sich selbst
 

Entscheidung war Kopfsache

Der "Djoker" sicherte sich mit giftigen Returns und stabilen Aufschlaggames Satz 4 und zwang Thiem in einen Entscheidungssatz. In der Entscheidung schien es zur Kopfsache zu werden. Thiem schien trotz knapp sechs Stunden Spielzeit mehr im Turnierverlauf konditionell nicht unterlegen zu sein. Dennoch musste er sein Service zum 1:2 abgeben, diesem lief er bis zuletzt erfolglos nach. Dabei vergab er postwendend zwei Chancen zum Rebreak, verhinderte seinerseits bei 2:4 einen Doppelbreak-Rückstand. Es war schließlich gleich der erste Matchball, mit dem Djokovic die Partie beendete.
 
In der engen Partie war Djokovic am Ende eine Spur stabiler und hatte die präziseren Schläge auf Lager. Thiem unterliefen im Gegensatz dazu vor allem in langen Rallys vermehrt bittere Fehler. Unser Tennis-Star musste dem Serben damit nach rund 4 Stunden zum Titel gratulieren und selbst weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten.
 
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Es ist der 8. Titel der Australian Open für den Serben
 
Djokovic hingegen hat damit im achten Versuch erstmals in einem Grand-Slam-Finale einen 1:2-Satzrückstand aufgeholt, seinen Rekord an Melbourne-Titeln baute er auf acht Finalsiege aus. Er hat weiter kein Major-Endspiel in "down under" verloren. Der "Djoker" löst Nadal am Montag damit als Weltranglistenführender ab, Thiem rückt von Position fünf auf vier vor. Bei einem Sieg wäre der Niederösterreicher erstmals Nummer drei gewesen. So fehlen ihm noch 85 Punkte auf den drittplatzierten Roger Federer (SUI).
 
 

Die Partie hier zum Nachlesen im oe24-LIVE-Ticker:

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