Nach dem ersten Tag des Laver Cups in Berlin steht es zwischen dem Team Europa und Team Welt 2:2. Allerdings fehlen mit Jannik Sinner und Novak Djokovic zwei absolute Superstars in Deutschland. Vor allem die Gründe für die Abwesenheit des "Djoker" sind brisant.
Bei dem Tennis-Mannschaftsbewerb zwischen Europa und einer Weltauswahl verlor Casper Ruud am Freitag das Auftaktspiel vor rund 15.000 Zuschauern gegen den Argentinier Francisco Cerundolo. Danach punkteten Stefanos Tsitsipas gegen Thanasi Kokkinakis und Grigor Dimitrov gegen Alejandro Tabilo für das Team Europa, im Doppel sorgten Taylor Fritz und Ben Shelton gegen Carlos Alcaraz/Alexander Zverev für den Ausgleich. Am Wochenende finden die weiteren Begegnungen statt, wobei die Siege am Samstag doppelt und am Sonntag dreifach zählen. Wer zuerst 13 Punkte hat, gewinnt. Nach europäischen Siegen in den ersten Austragungen setzte sich zuletzt zweimal die Weltauswahl durch.
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Mit Novak Djokovic und Jannik Sinner fehlen dem Team Europa allerdings nicht nur der beste Tennisspieler aller Zeiten, sondern auch die aktuelle Nummer 1 der Welt. Zusätzlich musste Rafael Nadal sein Antreten absagen. Angeführt wird das Team von Lokalmatador Alexander Zverev und Jungstar Carlos Alcaraz. Doch vor allem die Abwesenheit von Djokovic wirft Fragen auf. Insider berichten, dass die Gründe äußerst brisant sind.
Streit um Geld
Der Serbe setzt sich seit Jahren für eine faire Verteilung der Preisgelder ein, damit auch jüngere und weniger erfolgreiche Spieler von dem Sport leben können. Beim Laver Cup gibt es keine Punkte für die Weltranglisten, dafür ein saftiges Preisgeld. Beim siegreichen Team erhält jeder Spieler 250.000 Euro und alleine für die Teilnahme soll das von Tennis-Pensionist Roger Federer mitorganisierte Event noch tiefer in die Tasche greifen. So sollen etwa Alexander Zverev oder Carlos Alcaraz für ihre Zusage siebenstellige Beträge kassiert haben.
Während von europäischer Seite gleich zwei Top-Spieler die Einladung nicht angenommen haben, tritt die Weltauswahl in Bestbesetzung an. Während Jannik Sinner noch nie beim Kontinental-Vergleich dabei war, gab sich Djokovic zweimal die Ehre (2018, 2022). Erfolgreich war er dort allerdings nicht wirklich. Noch dazu möchte sich der Rekord-Grand-Slam-Sieger zukünftig auf die Majors und Auftritte in seiner Heimat konzentrieren.
Angespanntes Verhältnis
Noch dazu dürfte Djokovic seit Jahren ein angespanntes Verhältnis zu Initiator und Langzeit-Rivale Roger Federer haben. 2023 ließ der Serbe in einem Interview aufhorchen. „Wir waren nie Freunde, zwischen Rivalen geht das nicht, aber wir waren auch nie Feinde.“
2022 war er auch nur bei dem Turnier am Start, um nicht für Negativ-Schlagzeilen zu sorgen. Damals gab Federer seine Abschiedsvorstellung auf der großen Tennis-Bühne. Ein Fehlen des langjährigen Kontrahenten hätte für einen riesigen Wirbel gesorgt.
Doppelmoral bei Geldfrage
Während für Djokovic das Antreten bei dem gut dotierten Show-Turnier kein gutes Licht abgibt, hatte er in anderen Situationen allerdings weniger Bedenken. Mit seiner 2022 gegründeten Professional Tennis Players Association (PTPA) kämpft der 37-Jährige für eine gerechte Verteilung der Preisgelder. „Es geht dabei nicht um mich, sondern um jene Spieler, die schlechter im Ranking stehen und es sich nicht mehr leisten können, mit einem Coach zu reisen. Den Leuten ist nicht klar, wie teuer dieser Sport ist“, erklärte Djokovic 2023.
Widersprüchlich zu dem Engagement ist allerdings ein Termin Mitte Oktober. Beim "Six Kings Slam" in Saudi-Arabien kassiert Djokovic alleine 1,5 Millionen Dollar für sein Antreten. Dem Sieger bei dem elitären Show-Event winken noch einmal sechs Millionen Dollar zusätzlich.