Straka: "Hätten das Doppelte verkaufen können"

Wiener Stadthalle wird für Erste Bank Open zu klein

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Das Wiener Stadthallen-Tennisturnier hat heuer gezogen wie noch nie. Von Mittwoch weg war beim ATP-500-Event fünfmal in Folge kein Platz frei. "Im Tennis war die Stadthalle noch nie so oft ausverkauft", sagte Turnierdirektor Herwig Straka am Sonntag bei der Bilanz-Pressekonferenz.

"Wir haben die 70.000er-Schallmauer geknackt, was für uns unvorstellbar war." Voraussichtlich werde man diese Marke so um 5.000 Zuschauer übertreffen. Man hätte viel mehr Tickets verkaufen können.

Speziell am Freitag und Samstag, dem Viertel- und Halbfinaltag, sei der Run auf die Plätze in der 9.500er-Halle sehr stark gewesen. Straka: "Wir hätten da sicher das Doppelte verkaufen können - sicher 20.000 und mehr." Auch am Schwarzmarkt sei einiges los gewesen. Daher spricht Straka offen über den geplanten neuen Veranstaltungskomplex in St. Marx. "Ja, wir brauchen eine neue Halle. Wir sind in Gesprächen. Tennis ist eines der wichtigsten Assets, die wiederkehrend sind. Deswegen wird auch in der neuen Halle mit Tennis geplant", erklärte der Steirer.

Man werde dann wahrscheinlich die Stadthalle schweren Herzens verlassen müssen, bis dahin seien es aber noch viele Jahre. Vorrangig sieht Straka das Aktuelle, und das habe eine tolle Bilanz gebracht. "Ich bin dafür bekannt, dass ich nie zufrieden bin. Aber ja, ich bin zufrieden. Wobei, das ist alles andere als ein Selbstläufer. Alle haben sich eingebracht. Wir haben überall ausgeweitet, ausgebaut." Das Ergebnis mache ihn stolz, die Qualität der Spiele sei die eines Finales von Turin (ATP Finals, Anm.) gewesen. "Die Spiele waren auf höchstem Level."

Stadthallen-Turnier international hoch angesehen

Die Qualität des Turniers wird schon längst über die Landesgrenzen hinaus gesehen, bei den Zuschauern kämen rund die Hälfte davon aus dem Ausland. Zudem hat heuer die Auszeichnung als bestes ATP-500-Turnier auf der Tour die gesamte ATP-Führungsmannschaft in die Stadthalle gelockt. Auch der Turnierdirektor des 1000er-Events von Madrid war gekommen, und sogar Basel war während der eigenen Turnierwoche vertreten. "Wir haben eine wirklich weltweite Präsenz auch der Stadt Wien", bemerkte Straka. "Es ist eine besondere Adelung und es macht Freude."

Der Aufstieg von Wien zu einem 500er-Turnier war lange Zeit für unrealistisch gehalten worden, und dann doch eingetreten. Der nächste Schritt wäre der 1000er-Status. "Es ist unrealistisch, weil es nur eine gewisse Anzahl an Tausendern gibt", weiß der Turnierchef. "Aber ich habe schon viel erlebt, wo es geheißen hat, dass es unmöglich ist. Und plötzlich gehen Türen auf und Möglichkeiten eröffnen sich. Wir sind auf jeden Fall vom Stellenwert zumindest 750, wenn nicht 1000 - was das ganze Service und das Auftreten betrifft."

Wiens Sport-Stadtrat Peter Hacker hätte natürlich nichts gegen eine weitere Aufstockung. "Es spricht nichts dagegen, nach dem nächsten Stern zu greifen", erklärte der Politiker. "Aber man muss auch zufrieden sein. Mehrere Tage hintereinander die Stadthalle bis auf den letzten Platz zu füllen, das gelingt nicht sehr vielen Veranstaltern. Es ist eine unglaubliche Woche gewesen - soviel Leidenschaft, Herz und Freude. Das muss man erst einmal hinkriegen."
 

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