Der Termin für die große Gedenkfeier für den am Sonntag verstorbenen Franz Beckenbauer steht fest.
Wie der FC Bayern am Abend mitteilte, wird die Gedenkfeier für die mit 78 Jahren verstorbene Vereinslegende am 19. Jänner um 15 Uhr stattfinden. Die Münchner laden demnach "Freunde und Wegbegleiter aus dem nationalen wie internationalen Sport, der Kultur und Politik sowie generell alle Fans und die gesamte Fußballfamilie ein, sich in einem besonderen, emotionalen Rahmen vom unvergesslichen 'Kaiser' zu verabschieden", wie der FC Bayern schrieb.
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"Mit der gemeinsamen Feierlichkeit im Stadion des FC Bayern soll eine Möglichkeit geschaffen werden, Franz Beckenbauer in dem Umfeld zu ehren, in dem er die Herzen der Menschen auf einzigartige Weise erreicht hat: auf dem Fußballplatz", hieß es weiter.
Nähere Details sollen in Kürze bekannt gegeben werden. Noch dazu ehrte sein Stammverein den Kaiser auf ganz besondere Art und Weise. Das Stadion in München leuchtete am Dienstagabend rot mit dem Schriftzug "Danke Franz" darauf.
Internationale Größen trauern
Weltweit trauerten große Persönlichkeiten des Sports um den deutschen Ausnahmekicker. Argentiniens Weltmeister Lionel Messi veröffentlichte auf Instagram ein Schwarz-Weiß-Foto von Beckenbauer aus dessen Zeit als Nationalspieler und schrieb dazu "QEPD". Das Kürzel steht für "Que en paz descanses" (Mögest du in Frieden ruhen). Englands früherer Star Gary Lineker schrieb: "Der Kaiser war der schönste aller Fußballer, der mit Anmut und Charme alles gewonnen hat. Ruhe in Frieden."
Linekers Landsmann David Beckham trauerte ebenfalls, er postete ein Foto von sich und Beckenbauer, das die beiden bei der offiziellen Übergabe des Balls für die WM 2010 zeigt. Dazu schrieb der 48-Jährige: "So traurig, einen besonderen Menschen, einen besonderen Spieler und einen wahren Gentleman zu verlieren." Der frühere Box-Weltmeister Vitali Klitschko verabschiedete sich ebenfalls mit emotionalen Worten. "Mein Bruder und ich kannten Franz und waren viele Jahre lang befreundet. Ein großer Profi und ein Mann mit einem großen Herzen. Aufrichtig, freundlich, einfühlsam", schrieb Kiews Bürgermeister auf Telegram.
Trauerminute zum Bundesligaauftakt
Die Deutsche Fußball Liga kündigte für das kommende Bundesliga-Wochenende eine Schweigeminute bei allen Spielen an. Außerdem ist bei den Mannschaften das Tragen eines Trauerflors vorgesehen. Die 17. Runde startet zum Jahresauftakt an diesem Freitag mit der Partie des FC Bayern gegen Hoffenheim. Auch der Deutsche Fußball-Bund kündigte für seine Wettbewerbe eine Schweigeminute an.
Beckenbauers ehemaliger Mitspieler Berti Vogts (77) brachte eine weitere Idee ein. Der frühere Bundestrainer kann sich zu Ehren Beckenbauers vorstellen, den DFB-Pokal umzubenennen. "Es ist wichtig, dass sein Name nicht in Vergessenheit gerät bei den folgenden Fußballer-Generationen. Vielleicht sollte man beim DFB darüber nachdenken, zum Beispiel den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen", sagte Vogts der "Rheinischen Post". Der ehemalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld schlug derweilen die Umbenennung des Münchner Stadions in eine Franz-Beckenbauer-Arena vor.
Betroffenheit und Anteilnahme sogar in den USA
Auch in den USA rief der Tod von Beckenbauer Reaktionen hervor. Der Chef der US-Fußball-Liga MLS Don Garber würdigte den früheren Libero. Er erklärte, dass er sich öfter mit Beckenbauer im Ligabüro in New York getroffen habe, um über die Zukunft des Sports zu sprechen. "Ihm lag die kontinuierliche Entwicklung des Fußballs in Nordamerika wirklich am Herzen", schrieb der MLS-Chef. Beckenbauer lief nach seinem Wechsel von München nach New York 1977 ein Jahr an der Seite der brasilianischen Fußball-Ikone Pelé auf.
Auch New York Cosmos äußerte sich zum Tod Beckenbauers: "Sein Einfluss war sofort spürbar, als er zusammen mit seinem guten Freund Pelé ein Team bildete, das nicht nur den Meistertitel gewann, sondern auch die Herzen der Menschen von Cosmos-Land", schrieb der Club, für den Beckenbauer 1977 bis 1980 sowie in der Saison 1983 spielte, auf seiner Website.