Urteils-Hammer
Triumph für Erfinder: FIFA muss jetzt ordentlich blechen!
15.05.2024Ein langjähriger Rechtsstreit endet siegreich für den Erfinder des Freistoßsprays gegen die FIFA.
Seit seiner Einführung ist das Freistoßspray ein vertrauter Anblick auf Fußballplätzen weltweit. Doch hinter dieser simplen Innovation verbirgt sich eine lange und erbitterte rechtliche Auseinandersetzung zwischen dem Erfinder und dem mächtigen Fußballverband FIFA.
Kampf um Gerechtigkeit
Brasília, Brasilien - Seit mehr als einer Dekade gehört das Freistoßspray mittlerweile zur Standardausrüstung von Schiedsrichtern auf Fußballplätzen rund um den Globus. Doch die Geschichte seines Erfinders, Heine Allemagne, ist eine von Kampf und Beharrlichkeit.
Nach einem jahrelangen juristischen Tauziehen hat er endlich vor Gericht triumphiert: Der brasilianische Bundesgerichtshof hat den endgültigen Einspruch der FIFA gegen die Anerkennung von Allemagnes Kreation abgelehnt. Dies bedeutet, dass Allemagne nun auf eine beträchtliche Entschädigung hoffen kann, nachdem sein Patent jahrelang von der FIFA in Frage gestellt wurde.
Ein Erfinder mit Vision
Schon zu Beginn des neuen Jahrtausends begann Heine Allemagne, ein einfallsreicher Geschäftsmann und Tüftler, an einem innovativen Mittel zur Markierung von Abständen auf dem Fußballfeld zu arbeiten. Seine Idee war es, ein wetterfestes Spray zu entwickeln, das schnell verschwindet und so den Spielverlauf nicht beeinträchtigt. Schließlich, im Jahr 2013, kam sein Freistoßspray erstmals bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft zum Einsatz und veränderte die Fußballwelt für immer.
Vertragsbruch und Durchhaltevermögen
Zunächst soll die FIFA, damals noch unter der Leitung von Sepp Blatter (88), dem Brasilianer 40 Millionen Euro für den Erwerb aller Rechte am Spray geboten haben. Doch nach dem Führungswechsel zu Gianni Infantino (54) seien eben jene Versprechen gebrochen worden. Stattdessen wurde das Hilfsmittel einfach ohne Zustimmung des Erfinders produziert.
Vor Gericht gab es nun die Quittung. "Ich habe die FIFA in jeder Hinsicht geschlagen", freute sich Heine gegenüber dem brasilianischen TV-Sender.
"Ich habe im technischen Teil gewonnen, weil das Spray den Fußball revolutioniert hat. Ich habe die FIFA geschlagen, als sie das Patent und mich als Erfinder infrage gestellt hat. Und jetzt habe ich die Weltmeisterschaft gewonnen", so der Geschäftsmann weiter.
Es sei "die Geschichte von David und Goliath. FIFA ist ein Riese, es war ein 23-jähriger Kampf. Ich bin sehr stolz. Wir haben Weltfußball-Geschichte geschrieben."
Entschädigung im achtstelligen Bereich
Die Höhe der Entschädigung steht noch aus, doch Experten gehen von einer beträchtlichen Summe im Bereich von sieben- bis achtstelligen Euro-Beträgen aus.
Heines Patent, das er sich auch in Deutschland gesichert hat, ist weiterhin das Ziel der FIFA, die es anzufechten versucht. Im März erlitt die FIFA ihre erste juristische Niederlage in diesem Streit, doch die Möglichkeit der Berufung gegen dieses Urteil bleibt offen.