In der Nacht auf Freitag startet die nordamerikanische Major League of Baseball (MLB) in die neue Saison. Erstmals seit 1968 werden dabei am ersten Spieltag bereits alle 30 Teams im Einsatz sein.
Über die kommenden sechs Monate wird jedes Team 162 Spiele bestreiten und dabei Jagd auf den Titelverteidiger Houston Astros machen, ehe spätestens am 4. November der neue Champion feststeht.
Als heißeste Aktien auf den Gewinn der World Series gelten traditionellerweise Teams, die für ihre Stars tief in die Tasche greifen. Dazu zählen die New York Yankees um Aaron Judge, der letztes Jahr den Homerun Rekord der American League aufgestellt hat, San Diego Padres mit ihren Ausnahmetalenten wie Manny Machado oder Juan Soto oder Vorjahresfinalist Philadelphia Phillies. Neu hinzugekommen sind die New York Mets und ihr Besitzer, der Hedgefund-Manager Steve Cohen, der aktuell als reichster Eigentümer innerhalb der Liga gilt. Wenig verwundern dürfte es daher, dass sich die Mets mit etwa 330 Millionen Dollar den derzeit teuersten Kader leisten – fast 70 Millionen Dollar mehr als die Stadtrivalen aus der Bronx und erster „Verfolger“, die New York Yankees.
Neue Regeln sollen das Spiel verschnellern
Gespannt sein darf man auf einige neue Regeln, die heuer neu eingeführt werden. Besonders die von MLB Präsident Rob Manfred stark kritisierte lange Spieldauer soll heuer reduziert werden. Dafür wurde eine Pitchclock eingeführt. Der Pitcher (Werfer) hat ab dieser Saison nur noch 15 Sekunden Zeit zu werfen wenn keine Läufer auf Base sind bzw. 20 Sekunden wenn Läufer auf Base sind. Aber auch die Batter müssen spätestens acht Sekunden vor Ablauf der Pitch Clock bereit sein zu schlagen. Tests in unteren Ligen haben bereits gezeigt, dass die Spiele dadurch im Schnitt um 26 Minuten verkürzt wurden.
Die neue Pitch Clock in den Baseballstadien soll für ein schnelleres Spiel sorgen.
Leicht vergrößerte Bases und Limits wie oft der Pitcher zu einer Base werfen darf, wurden ebenfalls eingeführt. Dies hat in den Minorleagues bereits dazu geführt, dass bereits mehr Bases gestohlen wurden. Die um drei Inch (7,62 Zentimeter) vergrößerten „Male“ sollen aber auch zu mehr Sicherheit führen und mögliche Kollisionen verhindern, vor allem an der ersten Base.
Kein Shift mehr
Die möglicherweise kontroverseste Änderung betrifft die Position welche die defensiven Spieler vor jedem Pitch einnehmen dürfen. Bislang war diese mit Ausnahme des Pitchers und des Catchers jedem Spieler freigestellt. Die Folge waren teilweise „extreme“ Aufstellungen bei der sich die Verteidiger je nach Schlaggewohnheiten der Batter positionierten und somit auch der ligaweite Schlagdurchschnitt fiel – alleine von 2012 auf 2022 fiel dieser um fast sechs Punkte auf einen Schnitt von 29,1% aller ins Spiel gebrachter Bälle. Dadurch dass sich jetzt beispielweise immer zwei Spieler auf jeder Seite des Infields befinden müssen, erwartet man sich wieder mehr Hits und spektakulärere Plays in der Verteidigung.