Österreicher und seine Raptors haben gegen Champion keine Chance.
Für die Toronto Raptors ist die NBA-Saison 2016/17 in der Nacht auf Montag (MESZ) vorzeitig zu Ende gegangen. Die Kanadier unterlagen den Cleveland Cavaliers im Semifinale der Eastern Conference 102:109 und verloren damit die "best of seven"-Serie 0:4. Für den Wiener Jakob Pöltl blieb nur ein Platz auf der Bank.
Die Raptors taten alles, um den begeisterten Fans im und vor dem Air Canada Centre einen Sieg gegen den Titelverteidiger zu schenken und ein fünftes Spiel zu erzwingen. Die neuerlich von LeBron James (35) angeführten "Cavs" erwiesen sich jedoch als zu abgebrüht.
Nachdem Toronto bei noch 6:38 Minuten auf der Uhr 93:92 in Führung gegangen war, drehte Kyrie Irving groß auf. Der Guard sorgte mit elf Punkten in Serie für ein 103:95 aus der Sicht des Teams aus Ohio. Das war die Vorentscheidung. James und Irving (27) erzielten 20 der 24 Punkte ihres Teams im Schlussviertel. Bei Toronto machte sich das Fehlen von Kyle Lowry bemerkbar. Der Guard musste wegen einer Knöchelverletzung wie schon in Spiel drei passen.
Pöltl mit insgesamt 60 Einsätzen
Serge Ibaka (23) sowie DeMar DeRozan (22) waren die erfolgreichsten Werfer der Kanadier. Cleveland bleibt im Play-off 2017 ungeschlagen (8:0). Nach dem 4:2 im Conference-Finale der vergangenen Saison setzten sich die Cavaliers neuerlich gegen Toronto durch.
Pöltl darf auf eine erste NBA-Saison mit 54 Einsätzen im Grunddurchgang und sechs im Play-off zurückblicken. Er kam dabei insgesamt 652 Minuten (626 plus 26) zum Einsatz und verbuchte 175 Punkte (165 plus zehn) sowie 177 Rebounds (165 plus zwölf). Im Grunddurchgang waren 25:34 Minuten bei den San Antonio Spurs Anfang Jänner die längste Spielzeit.
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In drei Begegnungen erzielte Pöltl jeweils zwölf Punkte, zweimal holte er neun Rebounds. Im Play-off verzeichnete er im dritten Spiel der ersten Runde auswärts gegen die Milwaukee Bucks mit 9:25 Minuten, vier Punkten und sieben Rebounds seine persönlichen Bestwerte.
"Cleveland war einfach besser"
"Wir haben größtenteils ein sehr gutes Spiel gespielt und bis zum Ende gefightet. Wir können uns wirklich nicht viel vorwerfen", kommentierte Pöltl das Aus. "Natürlich war es nicht perfekt, aber es war mit Abstand unser bestes Spiel in der Serie. Cleveland war aber auch heute einfach etwas besser."
Dass Lowry in den Spielen drei und vier gegen den Titelverteidiger verletzungsbedingt fehlte, "hat uns natürlich auch nicht geholfen", resümierte der 21-Jährige und fügte an: "LeBron James ist zurzeit der beste Spieler der Welt, keine Frage." In der aktuellen Form sieht er die "Cavs" auch als Titelfavorit Nummer eins.
Wenn James "so weiterspielt, jedes Spiel 30 Punkte macht und seine Teamkollegen so gut findet, wird es schwer sein, dieses Team zu schlagen".