Jakob Pöltl startet in seine fünfte Saison bei den San Antonio Spurs. Nach den Abgängen von Dejounte Murray und Lonnie Walker ist Pöltl der dienstälteste Spieler der Spurs."Es ist ein bisschen seltsam. Ich probiere die Rolle zu akzeptieren", so Pöltl. Auch der NBA-Champion soll Interesse haben.
Er ist für seine Ruhe bekannt und liefert konstant gute Leistungen in der NBA ab. Pöltl beschwerte sich nie über die Rolle in seinem Team öffentlich. Auch bei Unstimmigkeiten in vereinsinternen Angelegenheiten drang nie etwas über die Medien nach außen. Auch den Coach würde er niemals öffentlich kritisieren - bis heute. Denn der langjährige Coach Gregg Popovich vergleicht den 26-jährigen Center bereits mit Vereinsikone Tim Duncan. Der Wiener kann dabei nur den Kopf schütteln: "So weit würde ich nicht gehen", kontert Pöltl mit einem Grinsen.
Doch eine Eigenschaft verbindet Pöltl bereits mit der Legende Timmy Duncan. Beide waren in ihrer aktiven Zeit die dienstältesten Spieler in den Reihen der Spurs. "Er war ein recht ruhiger Leader. Das passt zu meiner Persönlichkeit. Der Vergleich macht schon Sinn, ich gebe mein Bestes." Seit den Abgängen seiner Mitspieler Dejounte Murray (Atlanta Hawks) und Lonnie Walker (Los Angeles Lakers) genießt Pöltl den Status des Dienstältesten.
Der Wiener muss sich mit dieser neuen Rolle nun anfreunden: "Es ist ein bisschen seltsam. Ich probiere die Rolle zu aktzeptieren und möchte den jungen Spielern zeigen, wie die Kultur in der Mannschaft ist". Auch Trainer Popovich findet nur lobende Worte über den Wiener: "Er arbeitet Tag und Nacht, jedes Training, jedes Spiel". Auch hier folgt der Vergleich zu Duncan: "Er lebt seine Rolle auf dem Platz gut vor. Für unsere Gruppe ist er wie Timmy in unseren Meisterjahren."
Pöltl war nicht der Haupt-Trade der Spurs
Jakob Pöltl war bei seinem Wechsel 2018 zu den Spurs nicht der Hauptbestandteil des Trade-Ins für Kawhi Leonard. Gemeinsam mit All-Star-Guard DeMar DeRozan kam der Wiener von den Toronto Raptors nach San Antonio. Doch Pöltl erwies sich für die Spurs als Glücksfall, der als neunter Pick von den Raptors 2016 aus Utah gedraftet wurde. Der 2,16m-Österreicher hat sich zwar noch nicht zu einem Superstar entwickelt, allerdings geht mit dem Namen Pöltl eine gute Reputation einher. Mit einem Durchschnitt von 13,5 Punkten, 9,3 Rebounds und 2,8 Assists absolvierte der Wiener seine bislang beste Saison.
Der 26-Jährige gilt als Rückgrat der Mannschaft. "Er wird unser Fundament sein. Er hat alles gesehen und weiß vieles. Er wird uns in harten Zeiten helfen", schwärmt Teamkollege Devin Vassell.
NBA-Champion zeigen Interesse
Dies gilt, solange Pöltl noch das Trikot der Spurs trägt und wurde über Nacht zum dienstältesten Spieler: "Ich habe das Gefühl, dass ich viele Freunde in den letzten Jahren über Trades verloren habe", zeigt sich der Center nachdenklich. Durch seinen neues Standing in San Antonio, wird auch der Wiener bei anderen NBA-Teams sehr gefragt sein.
General Manager Brian Wright zeigt sich verhandlungsbereit, sollte ein attraktives Paket bis zur Deadline im Februar einlangen. "Als NBA-Spieler lernst du mit so etwas umzugehen. Ich probiere es möglichst auszublenden. Ich bin mir bewusst, dass solche Gerüchte immer wieder entstehen. Ich wurde auch schon in der Vergangenheit getradet. Ich bin mit Situationen wie diesen vertraut", gibt sich Pöltl abgebrüht.
Laut der "Sports Illustrated" soll der amtierende Champion, die Golden State Warriors, auf der Suche nach einem neuen Center sein. Jakob Pöltl würde gut in das Schema des Meisters aus San Francisco passen. Dort würde Pöltl auf Superstar Steph Curry treffen.