Quarterback-Superstar Tom Brady hat mit den Tampa Bay Buccaneers das erste NFL-Spiel in Deutschland gewonnen. Die Bucs setzten sich am Sonntag in der ausverkauften Allianz Arena in München vor 67.000 Fans knapp mit 21:16 gegen die Seattle Seahawks durch.
Der 45-jährige Brady überzeugte mit zwei Touchdown-Pässen und führte seine Mannschaft zum fünften Sieg im zehnten Saisonspiel. Für die Seahawks um Quarterback Geno Smith war es die erst vierte Niederlage.
"Es war eine großartige Atmosphäre, elektrisch", schwärmte Brady nach dem Spielende über das Gastspiel in Bayern. "Ein großartiger Sieg, den haben wir benötigt. Wir haben noch einen langen Weg vor uns."
Vor den Augen der ÖFB-Kicker David Alaba und Marcel Sabitzer erspielte sich Tampa Bay auch dank Brady eine komfortable Führung. Routinier Julio Jones und Chris Godwin fingen jeweils einen Touchdown-Pass, Runningback Leonard Fournette schaffte es ebenfalls in die Endzone. In der zweiten Hälfte hatten die Seahawks nach einem misslungenen Trick-Spielzug der Bucs wieder Hoffnung: Fournette warf einen Pass auf Brady, dieser rutschte aber auf dem nassen Untergrund aus, ein Seattle-Verteidiger fing den Football per Interception ab.
Zudem unterlief Brady kurz vor Schluss nach 399 Pässen wieder eine Interception, womit er den Rekord von Packers-Quarterback Aaron Rodgers (402) knapp verpasste. Für die Seahawks machten Tyler Lockett und Marquise Goodwin mit gefangenen Touchdown-Pässen das Spiel wieder spannend.
Premiere in Deutschland
Die NFL gastierte im Rahmen ihrer Internationalisierung erstmals in Deutschland. Pro Saison finden derzeit fünf Spiele der Regular Season außerhalb der USA statt, drei in London und eines in Mexiko. In Deutschland wird die NFL in den kommenden Jahren bis zumindest 2025 abwechselnd in München sowie Frankfurt am Main ein Spiel pro Saison austragen. NFL-Commissioner Roger Goodell hält aufgrund des hohen Fan-Interesses allerdings eine Aufstockung der Spieleanzahl in Deutschland für möglich, wie er vor dem Spiel in München durchklingen ließ.
Brady, siebenmaliger Super-Bowl-Sieger, hatte Mitte März nach nur 40 Tagen seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärt und noch eine Saison in der amerikanischen Football-Profiliga angehängt. In ihrer Division (NFC South) liegen die Buccaneers trotz der im Ligavergleich geringen Sieganzahl in Führung, der erste Rang garantiert einen Platz in den Play-offs.