Week 11 im Überblick

Die Niederlage gegen Philadelphia stinkt Patrick Mahomes gewaltig

21.11.2023

Seit Patick Mahomes für Kansas City Chiefs aufläuft, ist das Team kaum noch zu stoppen. Bei dem Star-Quarterback bekommt die Redewendung, dass schmutzige Siege die Schönsten sind, eine ganz andere Bedeutung, umso mehr stinken ihm aber auch Niederlagen.

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Diese Woche war die Super-Bowl-Rematch zwischen den Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles das absolute Top-Spiel. Eagles-Superstar Jalen Hurts war heiß auf Revanche für die Final-Niederlage vergangenen Februar, Kansas-Tight-End Travis Kelce schlug nach seinem Liebesausflug zu Taylor Swift nach Südamerika mit seinem Bruder und Eagles-Center Jason ganz neue Töne an und Chiefs-Superstar Patrick Mahomes lüftete vor dem Hit ein schmutziges Geheimnis.

Denn Mahomes verriet bei einem Medientermin im Vorlauf des Gipfeltreffens der derzeit besten Teams der Liga, dass er seit er in der Liga ist, bei jedem Spiel die selbe Unterhose trägt. Bekommen hat er den Glücksbringer von seiner Frau Brittany, gewaschen wird das Höschen nur nach einer Niederlage. "Solange ich Spiele gewinne, werde ich den Aberglauben behalten", bekräftigt Mahomes. Bei 82 Siegen in 104 Spielen, wird sich jeder in der Umkleide freuen, dass Mahomes nächste Woche wieder mit frisch gewaschener Wäsche auflaufen wird.

Von seiner Herzdame, Pop-Queen Taylor Swift, dürfte Travis Kelce mindestens genauso beflügelt sein. Allerdings geht es beim 1,96-Meter-Koloss weit hygienischer, aber genauso überraschend zur Sache. Gemeinsam mit seinem Bruder hat er in der spielfreien Woche ein Weihnachtslied aufgenommen. Dabei dürfte er sich beim Liebes-Ausflug nach Südamerika, wo Kelce und Swift ihre Beziehung im Rahmen ihrer Konzerte offiziell gemacht haben, ein paar Tipps geholt haben. Denn das Resultat, des Songs, der am Mittwoch veröffentlicht wird, lässt sich hören.

Browns & Lions schreiben Geschichte

Besonders ist die Saison auch für die Cleveland Browns und Detroit Lions. So gut, wie heuer, waren die beiden gebeutelten Franchises schon seit Jahren nicht. Genauer gesagt seit 1969. Damals - als Apollo 11 am Mond landete - war das letzte Mal, das beide Mannschaften nach zehn Spielen bereits sieben Siege feiern konnten.

Was sonst noch diese Woche passiert ist, lesen Sie jetzt im Wochenüberblick.

AFC North: Da waren es (wohl) nur noch 3

In der härtesten Division dürfte der Play-off-Traum für das erste Team wohl geplatzt sein. Denn die Cincinnati Bengals mussten bei der 20:34-Niederlage gegen die Baltimore Ravens nicht nur die fünfte Saisonniederlage einstecken, man verlor auch Spielmacher Joe Burrow mit einer schweren Handverletzung für den Rest der Saison. Zwar ist man immer noch im Rennen um die K.o.-Phase, die Chancen sind allerdings drastisch gesunken.

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Die Ravens hingegen konnten sich nach der Thriller-Niederlage in der Vorwoche fangen und bleiben mit 8:3-Siegen weiter Tabellenführer der AFC North. Dicht dahinter mit einer 7:3-Bilanz folgen die Cleveland Browns, die sich im zweiten Divisions-Duell gegen die Pittsburgh Steelers erneut dank Kicker Dustin Hopkins mit 13:10 durchsetzen. Es war bereits das dritte Spiel in der Spielzeit, das Hopkins in den letzten Sekunden zugunsten der Browns drehen konnte.

Doch auch die Steelers haben weiterhin alle Aufstiegs-Chancen in der eigenen Hand. Dem Team aus Pittsburgh hält dafür einen unrühmlichen Bestwert. Obwohl sie mit 6 Siegen und 4 Niederlagen voll auf Kurs sind und bislang positiv bilanzieren können, konnten sie heuer in keinem einzigen Spiel mehr Yards Raumgewinn erzielen, als ihr Gegner. Vor allem ein starkes Ausrufezeichen der Abwehrreihen.

AFC East: Dolphins & Bills melden sich zurück

Während die Krisen-Patriots in ihrer spielfreien Woche ihre Wunden lecken mussten und mit dem Play-off-Kampf nichts mehr zu tun haben, kehrten zwei Mitfavoriten auf den Titel auf die Siegerstraße zurück. Die Miami Dolphins bezwangen nach dem Frankfurt-Blackout vor zwei Wochen die Las Vegas Raiders glanzlos mit 20:13. Der siebente Saisonsieg bedeutet weiterhin die unangefochtene Nummer 1 im Osten.

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Dahinter lauern mit einer 6:5-Bilanz die Buffalo Bills. Durch den 32:6-Sieg gegen die New York Jets ist in der Division wohl alles klar. Denn die Jets erlitten den nächsten Rückschlag und brauchen jetzt schon eine Siegesserie um nach die Saison noch verlängern zu können. Das wird allerdings ohne Quarterback Mac Jones passieren. Denn nach der nächsten miserablen Leistung hat Head Coach Robert Saleh beschlossen, dass nächste Woche im Black-Friday-Spiel gegen die Miami Dolphins Tim Boyle die Mannschaft als Quarterback auf das Spielfeld führen wird.

Der Zusammenstoß mit dem jungen Quarterback während der Niederlage gegen die Bills, ist aber nicht der Auslöser dafür. Sorgte allerdings dennoch für Lacher. Es ist einfach der letzte Versuch die Saison der Jets zu retten. Denn wenn man Mitte Dezember noch Aufstiegschancen hat, würde sich Aaron Rodgers nach seinem Achillessehnenriss im ersten Saisonspiel rechtzeitig zum Saisonfinish zurückmelden.

AFC South: Raimann und die Colts hoffen auf Dreikampf

Im Süden der AFC konnte sich Bernhard Raimann mit seinen Indianapolis Colts eine Woche Pause gönnen. Man hält weiter bei je fünf Siegen und Niederlagen und besitzt Außenseiterchancen auf die K.o.-Phase. Von der Couch aus musste man sehen, wie die Jacksonville Jaguars die Tennessee Titans mit 34:14 abfertigten. Während die Titans nach ihrer siebenten Saisonniederlage und dem drohenden Abgang von Head-Coach Mike Vrabel zu den New England Patriots nach Saisonende ihren Fokus auf einen Neustart nächstes Jahr richten, führen die Jaguars die Gruppe weiter an.

Dahinter kommen die Houston Texans bei denen mit C. J. Stroud die Entdeckung des Jahres erstmals strauchelte. Beim 21:16-Sieg gegen die Arizona Cardinals warf der Quarterback-Rookie gleich drei Interceptions. Dennoch führte er sein Team zum bereits sechsten Sieg und festigte Platz zwei in der Division.

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Nichts desto zählt der 22-Jährige heuer zu den Top-Anwärtern auf den MvP-Award des besten Spielers. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die Texans in die Play-offs kommen. Die Auszeichnung zum Rookie des Jahres ist ihm aber jetzt schon kaum mehr zu nehmen.

AFC West: Broncos auf der Überholspur

Während die Kansas City-Chiefs nach der 17:21-Niederlage im Top-Spiel gegen die Philadelphia Eagles dennoch das absolute Spitzenteam sind, mausern sich die Denver Broncos immer mehr zum Geheimtipp, die das Feld von hinten aufrollen. Mahomes & Co. mussten sich in einem absoluten Spitzenspiel vor allem deshalb geschlagen geben, weil Marquez Valdez-Scandling und Travis Kelce in der entscheidenden Phase zwei Bälle fallen ließen, die schon in ihren Händen waren. Für Kelce war die Niederlage doppelt bitter: Denn er musste sich erstmals, im vierten Aufeinandertreffen, seinem älteren Bruder Jason geschlagen geben.

Denvers 21:20-Sieg im Krimi gegen die Minnesota Vikings war bereits das der vierte Sieg in Folge. Insgesamt konnte das Team rund um Quarterback Russel Wilson fünf Mal jubelnd vom Feld gehen. Das genügt für Platz zwei in der AFC West, nur noch zwei Siege hinter den Chiefs.

Die Broncos zogen an den Raiders nach deren Niederlage in Miami vorbei. Schlusslicht in der AFC West sind überraschend die Los Angeles Chargers. Bei der 20:23-Niederlage gegen die Green Bay Packers verlor man nicht nur Abwehr-Gigant Joey Bosa verletzt, Cheftrainer Brandon Staley verlor nach dem Spiel auch die Nerven und fauchte einen Journalisten an, der berechtigterweise die Frage stellte, ob der Coach überlegt, die Ansage der Spielzüge an einen seiner Assistenten abzugeben.

NFC North: Packers wollen Lions verputzen

Die Green Bay Packers schöpfen nach dem Sieg gegen Los Angeles wieder neue Hoffnung. Der vierte Sieg (sechs Niederlagen) öffnet die Play-off-Tür einen kleinen Spalt. Am Donnerstag gastiert man bei den Detroit Lions, die traditionell die Thanksgiving-Spiele eröffnen. Das Team aus der "Motor-City" holte beim 31:26 gegen die Chicago Bears schon den achten Saisonsieg. Der Play-off-Einzug wäre mit einem Sieg am Donnerstag zum Greifen nah. Allerdings haben Jordan Love und Co. bestimmt etwas dagegen. Denn Chicago, deren Saison nach acht Niederlagen so gut, wie gelaufen ist, zeigten phasenweise die Schwächen der Lions auf. Jarred Goff und Co. mussten mehrfach einem Rückstand hinterherlaufen, konnten sich aber durch das Selbstvertrauen und Ex-Bär David Montgomery in der Schlussphase doch noch durchsetzen.

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Joshua Dobbs und die Minnesota Vikings erlitten gegen die Denver Broncos eine bittere Bruchlandung. Der Ersatzmann für den verletzten Kirk Cousins verpasste seinen dritten Sieg im dritten Spiel für die Wikinger. In der NFC North ist man aber mit 6:3-Siegen weiterhin die zweite Macht hinter den Detroit Lions.

Und die Fans feiern den neu gewonnen Publikums-Liebling dennoch. Mittlerweile kommen die einfallsreichen Fans in Astronouten-Outfits zu den Spielen, um den Teilzeit-Angesellten bei der NASA zu huldigen.

NFC East: Giants & Commanders können sich (nicht) brausen

Beim 31:19-Erfolg der New York Giants gegen die Washington Commanders ging es, trotz niedriger Temperaturen in der Hauptstadt, heiß her. Obwohl beide Mannschaften die Saison schon abgeschrieben haben, gerieten die Spieler immer wieder aneinander.

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Doch während Local Hero Tommy DeVito seinen ersten Sieg als Quarterback für die G-Man feiern konnte, konnten sich die Akteure in der Kabine keineswegs abkühlen. Denn wegen eines Schadens im Warmwasserspeichers des Stadions, funktionierten die Duschen nicht. Während die Commanders stinkig nach Hause fahren mussten, nahmen die Giants immerhineinen Sieg im Gepäck mit in den Big Apple.

Das Team, das es derzeit zu Schlagen gilt, sind die Philadelphia Eagles. Obwohl man erst eine Niederlage kassierte und die Nummer 1 der NFL ist, herrschte an der Philadelphia-Seitenlinie während des Thriller-Sieges gegen die Kansas City Chiefs alles andere als gute Laune. Die Dallas Cowboys sind nach dem 33:10 bei den Carolina Panthers immer noch in Lauerstellung, brauchen aber noch Sieg um Vorjahresfinalisten überhaupt einholen zu können. Das erklärt erst recht nicht, wieso die zwei Superstars in der Offensive, A.J. Brown und Jalen Hurts aneinander geraten, sobald es einmal während dem Spiel nicht nach Wunsch läuft.

NFC South: Spielfreies Duo als Sieger des Spieltages

Kein Team im Süden der NFC kann mit der Saison bisher zufrieden sein. Vor dem Hass-Duell zwischen den New Orleans Saints (Erster mit 5:5-Siegen) und Atlanta Falcons (Zweiter mit 4:6-Siegen) hatten die beiden Rivalen spielfrei. Nächsten Sonntag gegen 22 Uhr wird eines der beiden Teams die NFC South anführen. Bei den Falcons ist man immer noch auf Identitätssuche im zweiten Jahr von Head Coach Arthur Smith. Bei den Saints steht die mit Stars gesprickte Offensive von Head Coach Dennis Allen in der Kritik. Derzeit steht noch nicht einmal fest, welcher Quarterback am Sonntag auflaufen wird. Offensive Coordinator Pete Carmichael und Allen selbst müssen bei einer Niederlage um ihren Job zittern.

Noch wackeliger ist allerdings der Trainerstuhl in Carolina. Mit First Round Pick Bryce Young will es bei den Panthers einfach nicht laufen. Neun Niederlagen stehen derzeit zu Buche. Dennoch hält der Chef an seinem Spielmacher fest und will ihn nicht auf die Bank setzen. So bleiben die Panther weiterhin das schlechteste Team der NFL.

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Der Grund, dass die Falcons und Saints immer noch von der Spitze lachen, liegt aber vor allem daran, dass die Tampa Bay Buccaneers gegen die wieder erstarkten San Francisco 49ers keine Chance hatten. Die Bucs wirken nach dem Karriereende von Tom Brady vor der Saison mit Baker Mayfield am stabilsten. Das 14:27 gegen die Goldgräber war aber dennoch schon die sechste Pleite der Saison.

NFC West: Purdy tritt in Fußstapfen von Dan Marino

Das Gesicht des Erfolges in San Francisco ist ganz klar Brock Purdy. Der Mr. Irrelevant des Drafts 2022 (letzter Spieler bei der Auswahl der besten College-Talente) hält in seiner zweiten Saison bei den 49ers weiter bei nur drei Karriere-Niederlagen in der Regular Season. Beim Sieg gegen Tampa, der zugleich der siebente 2023 war, gelang dem 23-Jährigen etwas, das zuletzt dem legendären Dan Marino im rot-goldenen Trikot des fünffachen Super-Bowl-Siegers gelungen ist.

Er hatte ein perfektes Passer-Rating, ein statistischer Wert, der die Leistung eines Quarterbacks, seine Passfähigkeiten betreffend, beschreiben und vergleichbar machen soll. Marino gelang das 1989, damals holten die 49ers auch den Super Bowl. Auch heuer stehen die Chancen wieder gut. In der NFC West konnte man sich mit einer 7:3-Siegbilanz wieder einen kleinen Vorsprung erarbeiten. 

Während die Arizona Cardinals die neunte Niederlage einstecken mussten, schöpfen die Los Angeles Rams wieder neue Hoffnung. Im ewigen Duell gegen die Seattle Seahawks setzte man sich hauchdünn mit 17:16 durch. Man hat zwar weiterhin mit 4:6-Siegen eine negative Bilanz, könnte am Ende aber vom besseren direkten Duell mit den Seahawks profitieren, die wiederum San Francisco davonziehen lassen müssen.

Fantasy-Tipps: Charbonnet versüßt das Thanksgiving-Wochenende

Nächste Woche kommt es zu einer besonderen Premiere in der besten Football-Liga der Welt. Gleich an vier Tagen wird gespielt. Zu verdanken ist das Amazon, die in dem TV-Deal ein Black-Friday-Spiel verankert haben. Für Fans und Fantasy-Managern gibt es also nicht nur den legendären Dreierpack am Donnerstag mit Truthahn und Co., sondern auch noch drei weitere Tage um mit den eigenen Spielern mitzufiebern.

Gleich am Donnerstag wartet hier ein echter Kracher, der auch einige Möglichkeiten bietet. Als Top-Spiel in der Nacht auf Freitag empfangen die Seattle Seahawks die San Francisco 49ers. Wer nach mehreren Verletzungen oder Formschwankungen seiner Stars noch einen Running Back benötigt, sollte unbedingt Seeadler Zach Charbonnet holen. Der 22-Jährige wird nach dem Verletzungsausfall von Keneth Walker III das Laufspiel der Hausherren anführen.

Ein Wide Receiver, den wohl noch niemand auf der Liste hat, ist Khalil Shakir. Der Bills-Shootingstar ist die klare Nummer 2 von Josh Allen und kann in den entscheidenden Wochen vor den Play-offs den Unterschied ausmachen. 

Thema der Woche: Härtere Strafen sollen kommen

In den letzten Wochen wurde die NFL immer wieder von schweren Verletzungen erschüttert. Mit ein Grund dafür waren harten Attacken mancher Verteidiger. Die Liga hat deshalb bereits angekündigt im Regelbuch nach der Saison nachzubessern. Damit sollen die so genannten Hip-Drops zukünftigen verhindert werden.

Wie hart es oft zur Sache geht, hat Joshua Dobbs gegen die Denver Broncos am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der harte Hit von Kareem Jackson hat aber weitreichende Folgen.

Der Broncos-Verteidiger wird als "Wiederholungstäter" mit sofortiger Wirkung für die nächsten vier Spiele gesperrt.

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