Week 6 im Überblick
NFL-Teams zittern: Taylor Swift beflügelt auch die Jets
17.10.2023
Alles hat ein Ende, nur die Panthers verlieren weiter. Unter diesem Motto stand dieser Spieltag. Denn die bislang unbesiegten San Francisco 49ers und Philadelphia Eagles mussten überraschend ihre erste Niederlage einstecken.
Und wieder kann man Taylor Swift, die übrigens nach einer Woche Pause als Edelfan auf die Tribüne bei den Kansas City Chiefs zurückkehrte, für die Schlagzeilen dieser Woche verantwortlich machen. Dieses Mal hat sie aber vor allem mit der schockierenden Eagles-Pleite bei den Jets verantwortlich machen. Denn seit sie ihrem Travis in New York gegen die Grünen aus dem Big Apple die Daumen gedrückt hat spiel Aaron-Rodgers-Ersatzmann Zach Wilson groß auf. Er hat seitdem Patrick Mahomes an die Wand gespielt, auswärts in Denver die Jets zum Sieg geführt und jetzt den ungeschlagenen Adlern die Flügel gestutzt.
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Doppelt bitter macht die Niederlage mit Swift-Magic, wo doch bei Philadelphia der Bruder ihres Herzbuben als tragende Stütze ist. Offenbar hat sich das allerdings in der Familie noch nicht ganz herumgesprochen. Mindestens genauso überraschend kam am Sonntag die Niederlage der San Francisco 49ers gegen die Cleveland Browns, die mit Ersatz-Quarterback PJ Walker Shooting Star Brock Purdy die erste Niederlage in der Regular Season zugefüg haben. Was sonst noch am sechsten Spieltag der NFL passiert ist lesen Sie hier:
AFC North: Ravens schließen Frieden mit London
Zum zweiten Mal durften die Baltimore Ravens den NFL-Sonntag mit einem Spiel in London eröffnen. Beim ersten England.-Ausflug setzte es eine schallende 7:44-Klatsche gegen die Jacksonville Jaguars 2017. Diese Schmach wollte man dieses Mal nicht wieder erleben. Deshalb setzte Coach John Harbaugh sein Team schon am Montag in den Flieger und bereitete sich die ganze Woche auf britischem Boden vor. Die Titans, die erst am Freitag landeten wirkten müde. Am Ende feierte Baltimore einen knappen, aber verdienten 24:16-Sieg.
Damit schließt sich für die Saison das Kapitel der London-Spiele. Die International Series geht aber im November mit einem Doppel in Frankfurt weiter.
Während die Steelers ihre Bye Week genossen, mussten sie aber auch mit ansehen, wie der Rest ihrer Division durch die Bank Siege feierte. Die Cincinnatii Bengals holten im Kracher gegen Seattle mit 17:13 den dritten Saisonsieg, womit sich Joe Burrow & Co. nach dem verpatzten Saisonstart langsam wieder nach oben orientieren können. Und die Cleveland Browns sorgten mit dem 19:17-Sieg gegen San Francisco für eine der zwei großen Sensationen des Spieltages.
AFC East: Wilson wie ausgetauscht - Rodgers lauert schon wieder
Ja der AFC-Osten ist weiter fest in der Hand der Miami Dolphins und auch die Buffalo Bills zählen weiter zu den heißesten Anwärtern auf die NFL-Play-offs. Doch diese Woche dreht sich hier alles um die New York Jets. Trotz der Verletzung von Quarterback-Neuzugang Aaron Rodgers kommt die Gotham-Gang langsam in Fahrt. Jungstar Zach Wilson führt in der Abwesenheit des Altmeisters das Team aus dem Big Apple in souveräner Manier an die Spitze. Mit dem 20:14-Sieg gegen die bis dahin unbesiegten Philadelphia Eagels hat aber absolut niemand gerechnet. Besonders viel Freude machten schon vor dem Spiel Bilder von Rodgers, der sich mit seinen Teamkollegen locker einwarf und klar signalisierte, dass er noch diese Saison zurückkehren will. Bis dahin muss er aber auf das Talent von Wilson vertrauen.
Während die High-Speed-Dolphins mit dem 42:21-Sieg gegen die sieglosen Carolina Panthers mal wieder durch den Spieltag fegten, hatten die Buffalo Bills beim 14:9-Prime-Time-Erfolg gegen die New York Jets weit mehr Mühe. Mittlerweile weit abgeschlagen am Ende der Tabelle findet sich Rekordmeister New England Patriots wieder.
Zwar konnte Mac Jones nach zwei Spielen ohne Touchdown bei der 17:20-Niederlage bei den Las Vegas Raiders endlich wieder anschreiben, dennoch ist die Bilanz der bisherigen Saison alarmierend: 1:5-Siege sprechen eine klare Sprache. Erfolgscoach Bill Belichick wird das Ergebnis doppelt oder sogar dreifach schmerzen. Bei den Raiders verletzte sich Starting-Quarterback Jimmy Garapolo, er wurde von Bryan Hoyer ersetzt. Beides sind Spielmacher mit Vergangenheit im Vorort von Boston.
AFC South: Jaguars zeigen auch in den USA ihre Krallen
Nach zwei dem London-Doppel kehrten die Jacksonville Jaguars eindrucksvoll in ihre Heimat zurück. Im Divisionsinternen Duell mit den Indianapolis Colts, bei denen Bernhard Raimann nach überstandener Gehirnerschütterung sein Comeback feierte, setzte man sich klar mit 37:20 durch.
Doch es gab nicht nur gute Nachrichten aus dem Colts-Lazarett: Denn Rookie-Quarterback Anthony Richardson muss wegen seiner Schulterverletzung wohl sogar unters Messer. Das wäre gleichbedeutend nach dem vorzeitigen Saisonende.
Der zweite Rookie im Süden der AFC, CJ Stroud, begeistert die Fans der Houston Texans weiterhin. Der 22-Jährige musste in seinem sechsten NFL-Spiel zwar seine erste Interception hinnehmen, das hinderte ihn aber nicht sein Team zum 20:13-Sieg gegen die New Orleans Saints zu führen. Nach der Titans-Niederlage in London ist es in der Gruppe aber weiterhin eng. Die Jaguars führen mit 4:2-Siegen, die Colts und Texans lauern mit einer Zwischenbilanz von 3:3, während die Titans mit 2:4 auch noch nicht abzuschreiben sind.
AFC West: Bei den Chargers liegen die Nerven blank
Während die Kansas City Chiefs bereits im Donnerstag-Nachtspiel gegen die weiter kriselnden Denver Broncos den fünften Sieg in Folge feiern konnten, liegen bei den Los Angeles Chargers langsam die Nerven blank. Beim 17:20 zum Abschluss des Spieltages in der Nacht von Montag auf Dienstag krachte es bereits schon vor dem Spiel. Man will die Chiefs nicht davon ziehen lassen. Wie angespannt die Lage in Kalifornien ist zeigt, dass die Spieler sich schon vor dem Spiel mit einigen Cowboys in die Haare kamen.
Vor allem, weil die Raiders mit ihrem Sieg auch wieder ein Wörtchen im Kampf um einen Play-off-Platz mitreden wollen.
NFC North: Ein Deutscher rockt in Detroit
124 Yards bei zwölf gefangenen Bällen und ein Touchdown: Amon-Ra St. Brown hat beim 20:6-Sieg der Detroit Lions gegen die Tampa Bay Buccaneers die Muskeln spielen lassen. Der 23-jährige Deutsche überzeugte bei der Machtdemonstration und die Löwen unterstrichen ein weiteres Mal ihren Anspruch auf einen Erfolglauf bis zu den Play-offs.
Während die Green Bay Packers spielfrei hatten, kehrten die Chicago Bears zu ihrer "Normalform" zurück. Im Duell der beiden Teams, die bisher erst einen Sieg verbuchen konnten, verlor man gegen die Minnesota Vikings mit 13:19. Obendrein verletzte sich auch Quarterback Justin Fields. Nachdem er nicht vorrangig für das nächste Spiel fraglich ist, steht aber auch seine Zukunft in der »Windy City« in den Sternen. Sein Kredit ist verspielt, die Unterstützung der stolzen Fans in Chicago schon längst verblasen. Dadurch, dass die Franchise derzeit weiterhin den ersten und zweiten Draft-Pick 2024 hält, verdichten sich die Gerüchte, dass man ihn durch Ausnahmetalent Caleb Williams ersetzen könnte.
NFC East: Eagles müssen Wunden lecken
Jalen Hurts fand kein Mittel gegen die starke Abwehr der New York Jets. Während bis Sonntag Philadelphia noch unantastbar wirkte, könnten nächste Woche schon die Alarmglocken läuten. Denn im Sonntags-Kracher kommt es zum Mega-Knaller gegen die Miami Dolphins. Mit einer - nicht auszuschließenden - zweiten Niederlage in Folge könnten nicht nur Dallas Cowboys, die zum Glück der Eagles Bye Weekhaben, den Rückstand wieder verkürzen.
Denn auch die Washington Commanders haben mit einem 24:16-Sieg gegen die Atlanta Falcons wieder Lunte gerochen. Bei den Hauptstädtern ist Jung-Quarterback Sam Howell die Entdeckung der Saison. Der 23-Jährige zeigt Woche für Woche, warum er zu Saisonstart von Coach Ron Riveira den Vorzug gegenüber dem routinierten Jacoby Brisett erhalten hat. Einzig die New York Giants warten in der Gruppe weiterhin auf den zweiten Saisonsieg und rechnen sich gute Chancen auf einen Top-Pick im NFL-Draft aus.
NFC South: Kein Team im Süden kann siegen
Vier Teams, vier Schicksale, vier Niederlagen: Das ist die Bilanz der NFC-South-Teams am sechsten Spieltag der NFL. Die Buccaneers behalten trotz der Niederlage gegen Detroit mit einer Bilanz von 3:2 als einzig positives Team die Führung in der Division.
Bei den Saints (3:3) beginnt nach der dritten Niederlage schon das Rätselraten wohin die Reise gehen soll. Während die Defense mit sieben Interceptions bereits jetzt zwei mehr hat als in der ganzen letzten Saison, stockt der Motor in der Offensive weiterhin. Und das obwohl Michael Thomas noch immer keinen einzigen Ball fallen gelassen hat, Derek Carr großteils fehlerfrei agiert, Alvin Kamara die Verteidiger bis kurz vor der Endzone verzweifeln lässt und mit den Speedstern Rashid Shaheed und Chris Olave zwei weitere Offensivwaffen Top-Leistungen abliefern. Als Kirsche obendrauf hat auch das "Schweizer Taschenmesser" Taysom Hill in Houston seine beste Saisonleistung abgeliefert. Es fehlen nur noch Touchdowns, aber das ist es, was zählt Einziger Wehrmutstropfen am Sonntag war der schwarze Tag von Rookie-Kicker Blake Grupe. Er hat gleich zwei Field Goals verschossen, mit diesen sechs Punkten wäre gegen Ende des Spiels ein Sieg noch möglich gewesen.
Wären da noch die Atlanta Falcons (3:3), bei denen Quarterback Desmond Ridder etwas erlebt hat, das er noch nie in seinem Leben erlebt hatte. Die Niederlage gegen Washington war seine erste Heimpleite überhaupt - College inklusive. Am Ende kommen noch die Carolina Panthers. Weiterhin sieglos gibt es in Charlotte die erste Änderung auf dem Trainersektor. Denn Headcoach Frank Reich tritt einen Schritt zurück. Nach der anstehenden Bye Week übernimmt sein Co-Trainer Thomas Brown die Ansage der Spielzüge in der Offensive. Ein letzter Versuch die verkorkste Saison zu retten.
NFC West: Purdy kann doch noch verlieren
From bad to worse: Dieser Spruch trifft den Sonntags-Ausflug der San Francisco 49ers zu den Cleveland Browns. Es war Brock Purdy's erste Regular-Season-Niederlage in seiner jungen NFL-Karriere. Mit Allzweckwaffe Christian McCaffrey, Receiver Deebo Samuel und Abwehr-Gigant Trent Williams verloren die bis dahin unantastbaren Goldgräber gleich drei wichtige Stützen mit Verletzungen.
So wurden die Los Angeles Rams zum Sieger des Spieltags. Mit dem 26:9-Sieg gegen Gruppenrivalen Arizona Cardinals konnte man den Seahawks und 49ers wieder näher kommen. Vor allem Running Back Kyren Williams hatte einen herausragenden Tag. Der 23-Jährige konnte von den Cardinals nicht gestoppt werden, spulte 158 Yards ab und erzielte als Krönung auch seinen sechsten Touchdown der Saison.
Fantasy-Tipp: Jetzt wird es an allen Enden eng
Mit Carolina, Cincinnatti, Dallas, Houston, Tennessee und den New York Jets haben nächste Woche gleich sechs Teams Pause. Nach mehreren schweren Verletzungen muss man jetzt riskieren und spekulieren um eine erfolgreiche Truppe aufstellen zu können.
Als Quarterback bietet sich kaum eine vernünftige Alternative an. Mit Josh Dobbs, Sam Howell, Baker Mayfield und Richardson-Ersatz Gardner Minshew könnte man dennoch einen Goldgriff landen. Die Running Backs bereiten diese Woche wohl noch mehr Kopfzerbechen: Mit Browns-Läufer Kereem Hunt bietet sich aber ein erfahrener Fantasy-Scorer wieder an. Noch dazu könnte man mit Jordan Mason oder Elijah Mitchell von den 49ers viel Freude haben, sollte McCaffrey länger ausfallen. Auch Craig Reynolds (Detroit) wäre nach der Rippen-Verletzung von David Montgomery ein Versuch wert.
Einzig die Receiver sind von schwereren Verletzungen verschont geblieben. Sollte aber der spekulierte Trade von Jerry Jeudy weg aus Denver tatsächlich über die Bühne gehen könnte man mit Marvin Mims einen absoluten Steal landen.
Highlight der Woche: Es wird teuer, aber Hill macht, was er will
Dolphins-Superstar Tyreek Hill hat im sechsten Spiel den sechsten Touchdown erzielt. Der Super-Receiver ist für seine ausgefallenen Jubel schon bekannt. Bei ihm freut man sich. trotz all des Spektakels auf dem Spielfeld, auf die Celebration mehr, als auf die Zeitlupe. Dieses Mal hat er für die Liga aber wohl über das Ziel hinaus geschossen.
Denn ein Mitarbeiter hinter der Endzone hat schon auf Hills Touchdown gewartet. Mit dem Handy, live filmend: Hill stürmte zu ihm, schnappte sich das Smartphone und hielt einen Backflip aus dem Stand fest. Den Fans hat es gefallen, der Liga weniger. Neben einer Strafe auf dem Platz wird wohl auch noch ein finanzielles Nachspiel folgen.
Special Take: Football wird olympisch!
Wie oe24 bereits vor einer bereichtete ist Football, wie erwartet, in das Programm der olympischen Spiele in Los Angeles aufgenommen worden. Die Nachricht von der Premiere von Flag Football - eine körperlose Version des American Football - brachte den heimischen Verband am Montag in Verzückung. "Das ist ein historischer Moment für unseren Sport und unsere Athletinnen und Athleten. Natürlich ist das Ziel, dass sich unser Damen- und Herren-Nationalteam für die Teilnahme in Los Angeles 2028 qualifiziert", erklärte AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck. Österreichs Männer-Team wurde 2023 Vize-Europameister, bei den World Games reichte es bei Männern wie Frauen zu Platz vier - als jeweils zweitbestes europäisches Team.