Der 8. NFL-Spieltag war von Verletzungen mehrerer Quarterbacks überschattet. Da spricht keiner von den Kansas City Chiefs, die ein Spiel verloren haben - weil Taylor Swift nicht im Stadion war? Und, dass den Carolina Panthers etwas fast Unvorstellbares passiert ist gerät auch in Vergessenheit.
Während bei den Kansas City das große Rätseln beginnt, was man macht, wenn Taylor Swift mal nicht im Stadion ist müssen sich die New York Giants langsam überlegen, was man ohne Quarterback machen könnte. Denn die Schlagzeilen am Wochenende dominieren verletzte Quarterbacks. Angeführt von Tyrod Taylor, der den ebenfalls verletzten Daniel Jones ersetzen musste und Kirk Cousins, der nach dem Riss seiner Achillessene die Minnesota Vikings wohl zum letzten Mal aufs Spielfeld geführt hat.
Doch Taylor und Cousins waren nicht die einzigen Spielmacher, die das Spielfeld frühzeitig verlasen mussten. Kenny Picket (Pittsburgh Steelers), Matthew Stafford (Los Angeles Rams) und Desmond Ridder (Atlanta Falcons) zogen sich ebenfalls zumindest das Match beendendete Blessuren zu. Dem ein oder anderen Fan lief beim Hinschauen schon Tage vor Halloween ein Schauer über den Rücken.
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Dolphins jagen mit High-Speed die NFL-Goldgräber
Abseits der Verletzungen sorgten die Niederlagen der Kansas City Chiefs (ohne Edelfan Taylor Swift), San Francisco 49ers (dritte Niederlage in Folge) und Houston Texans (gegen die bislang SIEGLOSEN Carolina Panthers) für staunen. Was diese Woche sonst noch in der NFL passiert ist, bevor nächste Woche das erste von zwei Spielen in Frankfurt steigt, lesen Sie hier im Wochenüberblick.
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AFC North: Bengals melden sich zurück
Mit Fortlauf der Saison kommen die Cincinnatti Bengals immer besser in Schuss. Joe Burrow & Co. fegten die kriselnden San Francisco 49ers mit 31:17 vom Platz und fügen den Goldgräbern die mittlerweile dritte Niederlage in Folge zu.
Die Bengals schöpfen wieder neue Hoffnung im Play-off-Kampf.
Während die Baltimore Ravens mit einem 31:24-Sieg gegen die Arizona Cardinals sich in der Division mit dem sechsten Sieg (zwei Niederlagen) halten die Bengals genauso wie die Pittsburgh Steelers, die sich den Jacksonville Jaguars 10:20 geschlagen geben musten und die Cleveland Browns (20:24 gegen die Seattle Seahawks) bei jeweils vier Siegen und drei Niederlagen. Dem Trio stehen noch alle Türen für eine der drei Wild Cards im Play-off offen. Aber Cincinnatti hat in der derzeitigen Form wohl die besten Karten in der Hand. Düstere Wolken ziehen hingegen über Pittsburgh auf. Nach der Verletzung von Kenny Pickett muss man auf Ersatzmann Mitch Trubisky, der seit seiner Zeit in Chicago weierhin zu Fehleranfällig ist, zählen.
AFC East: Dolphins-Speedster weiter auf Rekordjagd
Die Miami Dolphins bewiesen ein weiteres Mal, dass ihre Offensive zu den gefährlichsten der ganzen Liga zählt. Beim 31:17-Sieg gegen die New England Patriots erreichte Superstar Tyreek Hill wieder über 100 Yards Raumgewinn. Insgesamt waren es am Sonntag 112 und ein Touchdown. Damit ist dem Super-Sprinter, der sich selbst Gepard nennt, etwas gelungen, das vor ihm noch kein Spieler in der Liga geschafft hat. Er konnte nach acht Spielen schon die 1.000-Yard-Schallmauer durchbrechen.
Nächste Woche will er in Frankfurt seinem Ex-Team, den Kansas City Chiefs erneut weh tun und die nächste Bestmarke pulverisieren. Die Patriots hingegen sind zurück am Boden der Realität. Mit der sechsten Niederlage nach acht Spielen braucht es für ein Erreichen der K.o.-Phase schon ein kleines Wunder. Vor allem weil alle anderen Rivalen weiter auf der Erfolgspur sind. Die Buffalo Bills konnten am Donnerstag beim 24:18-Sieg gegen die Tampa Bay Buccaneers bereits den fünften Sieg feiern und die New York Jets setzen sich im Big-Apple-Derby mit 13:10 durch und halten auch schon bei vier Erfolgen in der aktuellen Spielzeit.
Superstar Aaron Rodgers hofft auf ein baldiges Comeback bei den Jets.
Vor allem die Jets haben noch ein Ass im Ärmel. Denn Aaron Rodgers macht langsam ernst. Der 39-Jährige bastelt nach seinem Achillessehnenriss am erstne Spieltag weiter am Comeback. Vor dem Stadtduell warf er sich erneut am Spielfeld ein.
AFC South: Levis läutet neue Ära ein
An diesem Spieltag fanden gleich drei Spiele zwischen Mannschaften der AFC und NFC South statt. Während der überlegene Division-Leader Jacksonville sich im Norden bei den Steelers durchsetzen konnte, holten ansonsten nur die Tennessee Titans einen Sieg. Dort stand Rookie-Quarterback Will Levis im Mittelpunkt. Der Pass-Werfer lieferte bei seinem Debüt nicht nur ein Vier-Touchdown-Spiel ab, er führte die Titans zum 28:23-Sieg gegen die Atlanta Falcons.
Weniger gut lief es für Österreichs NFL-Pionier Bernhard Raimann und den Indianapolis Colts. Der Offensive Tackle, lieferte zwar abermals eine starke Leistung, konnte aber die 27:38-Niederlage nicht verhindern. Die fünfte Pleite der Saison bedeutet für die Colts auch die Rote Laterne in der AFC South.
Bernhard Raimann (r.) konnte die Colts-Niederlage nicht verhindern.
Da hilft auch nicht, dass die Houston Texans im Duell der beiden Top-Picks des vergangenen Drafts gegen die Carolina Panthers 13:15 in letzter Sekunde verloren.
AFC West: Swift verpasst denkwürdige Chiefs-Klatsche
Was muss passieren, damit die Kansas City Chiefs doch noch verlieren. Die Antwort ist vielen "Swifties" jetzt klar. Taylor Swift feuerte ihr Herzblatt Travis Kelce nicht vor Ort an und schon setzte es eine bittere Pleite. Der amtierende Champion musste sich im Divisions-Duell gegen die Denver Broncos mit 9:24 geschlagen geben. Es war nicht nur die erste Niederlage gegen den Erzrivalen seit 16 Spielen. Es war obendrein die erste Pleite seit die Beziehung von Pop-Queen Taylor Swift und Chiefs-Tight-End Travis Kelce öffentlich wurde. Ob da ein Zusammenhang besteht? Immerhin düste sie im Anschluss laut Medienberichten direkt nach Kansas um ihren Travis zu trösten.
Patrick Mahomes kann seine erste Niederlage gegen Denver nicht fassen.
Desaströs war vor allem die Leistung von Star-Quarterback Patrick Mahomes. Er spielte mit einem grippalen Infekt und konnte nicht einen Touchdown erzielen. In der Gruppe halten die Chiefs weiter bei sechs Siegen und zwei Niederlagen überlegen die Spitzenposition. Die Broncos (3:5-Siege in der Saison), die nächste Woche spielfrei haben, können sich mit dem Prestige-Erfolg aber auch wieder Hoffnung auf den Aufstieg machen. Denn Die direkten Kontrahenten halten ebenfalls erst bei drei Erfolgen in der Spielzeit.
Doch Vorsicht: Auch die Los Angeles Chargers (3:4) meldeten sich mit einem eindrucksvollen 30:13-Sieg eindrucksvoll zurück. Einzig bei den Las Vegas Raiders zeigt die Formkurve nach unten. Obwohl Superstar Jimmy Garoppolo gegen die Detroit Lions im Monday Night Game sein Comeback feierte, gab es für das Team aus Sin City eine 14:26-Niederlage.
NFC North: Das Ende der Packers-Dominanz?
Egal ob unter Brett Favre oder Aaron Rodgers. Seit Jahren führte in der NFC North kein Weg an den Green Bay Packers vorbei. Doch jetzt herrscht bei der Kult-Franchise Alarmstufe Rot! Am Sonntag kassierte man im Rivalrie-Game gegen die Minnesota Vikings mit 10:24 schon die fünfte Saisonniederlage. Unter Top-Talent Jordan Love kommt die Offense aus Wisconsin nicht in Schwung.
Packers-Quarterback Jordan Love legt schon wieder einen Bauchfleck hin.
Die Vikings hingegen sind trotz der Verletzung von Kirk Cousins, der das Team nach der Saison wohl verlassen könnte, wieder am Weg nach oben. Die große Frage ist wer das Team ab nächster Woche aufs Feld führen wird. Die Krise in Green Bay dürften ausgerechnet die Detroit Lions ausnutzen. Jahrelang war das Team aus der Motor City nur für die Erfolglosigkeit bekannt. Der Sieg gegen die Raiders war bereits der sechste in der Saison. Alles andere als ein Play-off-Einzug wäre mittlerweile eine riesige Sensation.
Noch schlimmer als um die Packers steht es allerdings um die Chicago Bears. Sechs Mal ging man heuer bereits als Verlierer vom Platz. Mittlerweile hat man die Saison schon abgeschrieben und plant für nächste Saison das große Comeback.
NFC East: Eagles ziehen allen davon
Die Philadelphia Eagles sind das letzte Team in der ganzen Liga mit nur einer Niederlage. Das bekamen am Wochenende die Washington Commander zu spüren. Beeindruckend war vor allem wieder Star-Receiver AJ Brown, der mit einem einhändigen Touchdown den Catch des Spieltages ablieferte.
Die Hauptstädter müsssen nach der 38:31-Niederlage gegen die derzeit beste Mannschaft der NFL auch einsehen, dass sie die Hoffnungen auf einen Einzug ins Play-off wohl erneut begraben müssen. Mit einer Statistik von 3:5 stehen die Chancen auf einen Turnarround alles andere als gut.
Einzig die Dallas Cowboys können noch weiter hoffen. Nach einem überlegenen 43:20-Sieg bei den Los Angeles Rams feierte man den fünften Sieg und hält somit kurz vor Saison-Halbzeit den ersten Wild-Card-Platz fest in den eigenen Händen. Geauso wie die Commanders müssen die NY Giants nach der Derby-Niederlage bei einer Bilanz von 2:6 einsehen, dass heuer abermals nicht ihr Jahr ist.
NFC South: Es ist passiert! Die Panthers können doch noch siegen
Ja! Die Carolina Panthers können doch noch gewinnen. Im heiß ersehnten Matchup zwischen Texans-Youngster CJ Stroud und Panthers-Zukunftshoffnung Bryce Young konnte das Team aus Carolina tatsächlich den ersten Saisonsieg einfahren. An der Änderung in der Befehlskette kann es weniger gelegen haben. Head-Coach Frank Reich hat die Ansage der Offensiv-Spielzüge nach der sechsten Saisonniederlage an seinen Assistenten abgetreten. Bei dem Zittersieg gegen die Texaner war es aber Kicker Eddie Pinero, der mit einem Field Goal drei Sekunden vor Schluss das Spiel entschied.
Grund zur Freude gab es auch bei den Saints. Nach einer turbulenten Woche, in der ein Streit zwischen Quarterback Derrek Carr und Offensive Coordinatore Pete Carmichael öffentlich ausgetragen wurde, und Passempfänger Chris Olave zwischenzeitlich verhaftet wurde, brachte das Team aus Louisana die Antwort am Platz. Der Sieg in Indianapolis sorgt vorerst für Ruhe. Nach den Niederlagen der Falcons und Buccaneers ist die Gruppe eng wie keine andere.
Baker Mayfield hatte in Buffalo einen schweren Stand.
Die Falcons und Saints halten bei je vier Siegen und Niederlagen, die Bucs bei einer Statistik von 3:4. Einzig die Panthers sind mit 1:6 der Nachzügler in dem Quartett. Doch wer weiß, was in Carolina noch möglich ist, jetzt wo sie endlich auch das Gefühl eines Sieges kennen.
NFC West: 49ers in Not
Das hat vor zwei Spieltagen noch niemand kommen sehen. Die San Francisco 49ers haben im Westen der NFC die Tabellenführung an die Seattle Seahawks abtrteten müssen. Während die Adler konstant ihre Leistung bringen, setzte es für Brock Purdy & Co. bereits die dritte Niederlage in Folge. Offensive Tackle Trent Williams und Allzweckwaffe Trent Williams fehlten an allen Ecken und Enden.Die Bye-Week kommende Woche ist dringend nötig. Danach muss wieder eine Steigerung her, ansonsten fliegen die Seahawks an der Spitze davon.
Christian McCaffrey und die 49ers wurden von den Bengals ausgebremst.
Wohin die Saison für die LA Rams geht steht hingegen noch in den Sternen. Drei Siege konnte der Super-Bowl-Sieger von 2022 einfahren, kassierte aber auch schon fünf Niederlagen. Nächste Woche geht es gegen die Krisen-Packers in einer richtungsweisenden Partie schon um alles.
Das Jahr abschreiben müssen unterdessen die Arizona Cardinals. Quarterback Kyler Murray könnte, sofern er beim Team bleibt, nächste Woche sein erstes Saisonspiel bestreiten. Ob es dann schon als Vorbereitung für die Folgesaison gilt, bleibt abzuwarten.
Fantasy-Tipps: Wer braucht ein Schweizer Taschenmesser?
It's Taysom-Time! Wer sein Team mit einem riskanten Pick verstärken will schnappt sich Taysom Hill aus New Orleans. Nicht nur, dass die Saints-Offensive endlich ins Rollen kommt, hat der als TIght End gelistete Quarterback mit den gefürchteten Läufen in den letzten drei Spielen mindestens zwölf Punkte pro Tag erzielt. Auch bei den Receivern sollte man ein Auge nach New Orleans werfen: Rashid Shaheed gehört zu den absoluten Lieblingszielen von Derrek Carr, gegen die Colts erzielte er 153 Yards und einen Touchdown.
Bei den Running Backs lohnt sich ein Blick zu den aufstrebenden Talenten der NFC West:: In Seattle übernimmt Zach Charbonnet immer mehr das Kommando nachdem Kenneth Walker weiter verletzt ist. Der Rookie dankte es mit einer weiteren soliden Leistung.
Bei den Cardianls musste Emari Demarcado für den verletzten James Conner in die Bresche springen. Gegen die undurchdringbare Ravens-Abwehr konnte er zwar kaum etwas bewirken, wurde aber oft genug eingesetzt und verspricht nächste Woche den großen Durchbruch.
Thema der Woche: Letzter großer Shopping-Tag
Am Dienstag ist in der NFL die Trade-Deadline. Der letzte Tag in der Saison, an dem Spieler von anderen Teams geholt werden können. Während die Saison bisher ruhig verlief, kursieren jetzt doch einige prominente Namen. Die Running Backs Saquon Barkley und Derrick Henry bleiben in New York und Tennessee, das haben sowohl Teams als auch Spieler bestätigt. Doch die Verletzung von Vikings-Quarterback Kirk Cousins könnte noch für einen Paukenschlag sorgen. Neben Titans-Spielmacher Ryan Tannehill tauchte auch das Gerücht auf, dass der bis zuletzt verletzte Arizona-Superstar Kyler Murray bei den Wikingern zum Thema werden könnte.
Kyler Murray könnte noch in dieser Saison Arizona verlassen.
Auch in der Defensive mussten noch einige Teams nachrüsten. So schickten die New York Giants Defensive Tackle Leonard Williams zu den Seattle Seahawks. Und Kentavius Street wurde von den Philadelphia Eagles nach Atlanta transferiert. Weiters verdichten sich die Gerüchte, dass die erfolglosen Washington Commanders den Kader noch verdünnen könnten. In den letzten Stunden konnte sogar ihr ehemaliger First-Round-Pick Chase Young das Weite suchen und sein Glück bei einem Titelanwärter versuchen.