32-jähriger Routinier hofft auf offensive Rolle und viele Powerplay-Einsätze.
In neuer Umgebung will Österreichs Eishockey-Star Thomas Vanek neu durchstarten. Nach seiner an Toren gemessen bisher schlechtesten Saison in der National Hockey League (NHL) musste der 32-Jährige Minnesota Wild verlassen und hat im Juli in Detroit angeheuert. Bei den Red Wings hofft er, seine Torjägerqualitäten wieder vermehrt zeigen zu können.
Wechsel "nicht überraschend"
Vanek war in der vergangenen Saison mit 18 Treffern erstmals unter 20 Saisontoren geblieben und wurde von den Wild, dem Club aus seiner zweiten Heimat Minnesota, aus dem Vertrag gekauft. Der "buyout" kam für ihn "nicht überraschend, wenn man sieht, dass das jedes Jahr bei anderen Spielern passiert. Aber ich war sehr gerne bei Minnesota Wild".
Er fehlte im Finish wegen einer gebrochenen Rippe und hatte in Minnesota eine etwas andere Rolle als bei früheren Clubs. Vanek kam meist nur in der dritten Sturmreihe zum Einsatz, in Detroit erhofft er Aufgaben, die seine Stärken mehr forcieren.
Detroits Stil liegt mir
"Detroit hat viele europäische Spieler, der Stil liegt mir - Puck halten, passen, mehr Spielzüge. Sie haben eine gute Mannschaft und ich freue mich schon sehr, wieder das Eishockey zu spielen, das ich gerne spiele. Die Rolle, die ich spielen soll, ist im Powerplay, vor dem Tor. Das war bei Wild nicht so, da war ich weniger vor dem Tor", erklärte der linke Flügelstürmer im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Die Entscheidung für Detroit ist ihm daher leicht gefallen. Vanek unterschrieb gleich am ersten Tag der Transferperiode am 1. Juli einen Einjahresvertrag für 2,6 Mio. Dollar Jahresgehalt. "Ich habe mit drei, vier Mannschaften seriös geredet. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich bisher gut verdient habe und jetzt nur schauen kann, welche Organisation die richtige für mich ist", begründete er seine Wahl.
Kein Bonus
Er ist sich aber bewusst, dass er beim neuen Club keinen Bonus hat. "Ich hoffe, dass ich wieder den Rhythmus finde. Ich will mir meine Eiszeit, meine Powerplay-Einsätze, selbst verdienen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung", betonte Vanek. Er kann mit einigem Selbstvertrauen in die Saison gehen, die für seine neue Mannschaft am Donnerstag mit dem Auswärtsspiel bei Tampa Bay Lightning beginnt.
Beim World Cup blieb der Steirer zwar torlos, war aber Teil der europäischen Sensationsmannschaft, die ins Finale kam. Die Vorbereitung bei den Red Wings war dadurch minimal, erst im letzten Testspiel kam Vanek erstmals zum Einsatz und konnte mit zwei schönen Assists aufzeigen. "Er hat die Dinge gemacht, die notwendig sind, um wirklich erfolgreich zu sein. Er hat offensiv einige wirklich gute Spielzüge gemacht und meist auch defensiv die Sachen umgesetzt, die er machen muss", freute sich Trainer Jeff Blashill.
Red Wings ewige Nummer 3
Detroit, mit elf Stanley-Cup-Triumphen die Nummer drei hinter den Montreal Canadiens (24) und den Toronto Maple Leafs (14), will jedenfalls eine lange Erfolgsserie fortsetzen. Die Red Wings haben 25 Saisonen ununterbrochen das Play-off erreicht. Das ist auch heuer das erste Ziel. "Heutzutage ist die Liga sehr eng, daher sage ich immer: Ziel muss sein, ins Play-off zu kommen, dann hat jeder die Chance. Play-off und dann hoffen, dass man gesund bleibt", sagte Vanek.
Allerdings müssen die Red Wings den Abgang des 38-jährigen Star-Centers Pawel Dazjuk verkraften, der nach 14 Saisonen in Detroit zurück in seine Heimat Russland ging. Geholt wurde für die Center-Position Frans Nielsen, mit dem Vanek schon bei den New York Islanders zusammen gespielt hat.
Vanek hat noch einiges vor
Vanek hat in Detroit nur einen Einjahresvertrag unterschrieben, Schluss soll aber auch nach seiner zwölften NHL-Saison nicht sein. "Ich habe noch mehr in mir. Ich habe immer gesagt, solange ich 20+ Tore schießen kann, solange werde ich spielen. Ich fühle mich gesund und stark", sagte der Routinier mit 880 NHL-Spielen.