Baumgartlinger mit Doppelpack - Frühe Rote Karte gegen Polen.
Die Wiener Austria hat Österreichs Trio in der vierten und letzten Runde der Europa-League-Qualifikation komplettiert. Die Violetten setzten sich gegen Ruch Chorzow am Donnerstagabend 3:0 (3:0) durch und zogen mit einem Gesamtscore von 6:1 souverän in die entscheidende Phase im Rennen um die Europa-League-Gruppenphase ein. Als gesetztes Team darf sich die Austria in der Auslosung am Freitag (13.30 Uhr) in Nyon auf einen leichteren Gegner als Rapid und Sturm Graz einstellen.
Foul-Elfmeter
Zittern war bei der Austria im ersten
Europacup-Heimspiel vor vollen Rängen nicht angesagt. Florian Klein (4.)
brachte die nun bereits 19 Pflichtspiele ungeschlagenen Wiener per
Foul-Elfmeter bereits früh auf die Siegesstraße. Ruchs Verteidiger Rafal
Grodzicki hatte nach einer Notbremse gegen Tomas Jun zuvor die Rote Karte
gesehen. Julian Baumgartlinger (10., 21.) machte mit seinen ersten beiden
Treffern im violetten Trikot dann bereits in der ersten halben Stunde alles
klar.
Fünf Teamspielern
Österreichs Vizemeister überzeugte gegen
chancenlose Polen mit einer spielerisch erneut anspruchsvollen Vorstellung.
Trainer Karl Daxbacher hatte wie angekündigt auf seine stärkste Elf
vertraut, anstelle des gesperrte Zlatko Junuzovic durfte Baumgartlinger von
Beginn an neben Peter Hlinka im zentralen Mittelfeld rackern. Die mit fünf
Teamspielern (Junuzovic gesperrt) angetretenen Hausherren fackelten dann
nicht lange und legten sogleich mit einem Sturmlauf los.
Kleine Scharmützel mit der Polizei
Vor 10.029 Zuschauern,
davon über 1.000 polnischen Fans, die sich vor Anpfiff kleine Scharmützel
mit der Polizei geliefert hatten, rempelte Grodzicki den agilen Jun im
Strafraum um. Der niederländische Referee Van Boekel entschied sofort auf
Strafstoß und schickte den Innenverteidiger vom Feld. Klein ließ sich die
Chance nicht entgehen, für Polens Rekordmeister war dies bereits der
vorzeitige K.o. Chorzow, das Teamstürmer Artur Sobiech erst diese Woche an
Polonia Warschau verkauft hatte, stand dem Kombinationsspiel der Austria
hilflos gegenüber und ließ auch das letzte Aufbäumen vermissen.
Tor-Premiere
Bezeichnend das 2:0 der Austria, als sich
Baumgartlinger nach einem Eckball energisch durchsetzte und im zweiten
Versuch per Kopf traf. Der Mittelfeldmann legte elf Minuten nach seiner
Tor-Premiere nach einem Traumpass von Jun im Stil eines Klassestürmers zum
3:0 nach. Torjäger Roland Linz (38.) ließ erneut nach einer Ballstafette
eine weitere Großchance ungenutzt. Die noch nicht im Liga-Alltag stehenden
Gäste hatten dem nur wenig entgegenzusetzen. Chancen ergaben sich erst nach
der klaren Dreitore-Führung der Austria durch Zajac (27.) und Nykiel
(44./Lindner pariert).
Jung-Teamspieler
Daxbacher gönnte dem stark spielenden Jun nach
Seitenwechsel eine Pause und brachte mit Andreas Tiffner einen Debütanten.
Der U19-Teamstürmer hätte nur neun Minuten später auch fast sein erstes Tor
für die Austria erzielt, in der 77. Minute verhinderte dieses nur die Latte.
Mit Patrick Salomon kam nach einer Stunde ein weiterer Jung-Teamspieler aus
der U21-Auswahl. Die Austria hatte zu diesem Zeitpunkt die Partie klar im
Griff, kontrollierte den dezimierten Gegner und durfte bereits Kräfte für
das Meisterschaftsspiel gegen die SV Ried am Sonntag schonen.
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