Vierschanzentournee

"Air Morgi" siegt erstmals in Innsbruck

03.01.2011

Thomas Morgenstern gewann das dritte Tournee-Springen am Bergisel vor Malysz und Ammann.

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© APA
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Das Neujahrsspringen ist vergessen gemacht, Thomas Morgenstern hat am Montag seine Skisprung-Welt und die Zehntausender Österreicher wieder in Ordnung gebracht: Der 24-jährige Kärntner segelte auf 129,5 und 126,5 m und siegte erstmals auf dem Bergisel exakt neun Zähler vor dem Polen Adam Malysz. Der Norweger Tom Hilde landete als Dritter erstmals bei einem Tournee-Springen auf dem Stockerl. Morgenstern führt in der Gesamtwertung schon 27,3 Punkte vor Ammann und ist nach seinem 20. Weltcupsieg, dem sechsten in dieser Saison, Topfavorit auf seinen ersten Tournee-Sieg.

Video: Der Triumphsprung von "Air Morgi"

Morgenstern ist damit mit Andreas Goldberger in der ewigen Bestenliste gleichgezogen. Der erstmalige Tournee-Sieg und damit das Österreicher-Triple nach Wolfgang Loitzl und Andreas Kofler ist für den dreifachen Olympiasieger nun in Griffweite. Die Entscheidung fällt am 6. Jänner in Bischofshofen.

"Ein Wahnsinn"
"Es geht mir sehr gut. Ich weiß jetzt, wie sich der Wolfi und der Gregor gefühlt haben, als sie hier gewonnen haben - es ist ein Wahnsinn", freute sich der Überflieger der bisherigen Saison. "Ich bin emotional sehr geladen momentan. Es war schon anders, ein bisschen leichter als in Oberstdorf, aber eine Nervosität war da. Es hat sich sehr gut angefühlt, ich habe es genossen, die Stimmung ist einzigartig. Ich freue mich jetzt aufs Finale in Bischofshofen", sagte ein überglücklicher Morgenstern.

Video: Manuel Fettner springt auf Rang sechs

Video: Andreas Kofler landet auf Platz sieben

Video: Adam Malysz (POL) springt auf Rang zwei



Sein großer Widersacher um den Gesamtsieg, Simon Ammann, landete auf dem vierten Platz und verlor weitere 13,8 Punkte auf Morgenstern. Mit 27,3 Zählern Rückstand wird es selbst für den Schweizer in Bischofshofen schwierig, der Eidgenosse wusste dies auch im Auslauf der Schanze. "Ja, die Tournee ist praktisch entschieden, 27 oder mehr Punkte sind viel, da wird es schwer für mich", gestand der vierfache Olympiasieger, dessen großes letztes Ziel der Tournee-Gesamtsieg ist. "Ich hatte nicht meinen besten Tag. Für mich gibt es in Bischofshofen noch einiges zu tun, ich habe noch ein kleines bisschen Hoffnung zumindest."

Pointner zufrieden
Hochzufrieden war natürlich auch der ÖSV-Cheftrainer, Alexander Pointner, nach dem neuerlichen Sieg auf der Heimschanze in Innsbruck. "Das war eine grandiose Leistung: Er ist in einer Superform, die hat er ausgespielt. Es war ein Hexenkessel, alle haben die Österreicher angefeuert, dadurch ist eine super Leistung herausgekommen." Zu routiniert ist freilich auch er, als dass er sich durch den guten Vorsprung blenden lassen würde. "Wir schauen nicht auf den Vorsprung, sondern gehen von Springen zu Springen. Aber wir werden mit dem Vorsprung ein bisschen besser schlafen vor Bischofshofen", gestand Pointner.

Vier ÖSV-Adler in den Top 10
Mit Manuel Fettner als Sechstem unmittelbar vor Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl als Neuntem kamen insgesamt vier ÖSV-Adler in die Top Ten. Dieses Ergebnis spiegelte die ÖSV-Stärke wider, die beim Neujahrsspringen durch widrige Bedingungen kurz verloren gegangen war. "Ich bin sehr zufrieden. Ich muss echt sagen, das waren sehr zwei sehr gute Sprünge", freute sich auch Fettner.

Schlieri-Comeback
Ein Comeback noch nicht ganz nach seinem Geschmack hat Gregor Schlierenzauer gefeiert. Nach einem 122,5-m-Satz im ersten Durchgang, landete er im zweiten Durchgang "nur" bei 117,5. Der Tiroler wurde 18., letztlich war das Ergebnis aber nicht das Wichtigste. "Grundsätzlich bin ich froh, dass ich wieder dabei bin. Vor 21 Tagen bin ich noch im Schnee gelegen", erinnerte er an seinen Sturz im Seefeld-Training. "Jetzt wollte ich riskieren, es ist mir noch nicht ganz gelungen", sagte der 32-fache Weltcupsieger.

Insgesamt sieben der elf Österreicher schafften den Sprung in das Finale der Top 30, darunter auch der Niederösterreicher Thomas Diethart, der auch von der Disqualifikation des Bulgaren Wladimir Zografski aus dem K.o.-Duell profitierte. Für den 18-jährigen Diethart waren es bei seiner Weltcup-Premiere gleich die ersten Punkte.

Ergebnis Vierschanzen-Tournee, Springen in Innsbruck:

1. Thomas Morgenstern (49)
266.5  
2. Adam Malysz (4)
257.5  
3. Tom Hilde (1)
255.2  
4. Simon Ammann (50)
252.7  
5. Matti Hautamäki (3)
249.7  
6. Manuel Fettner (12)
247.0  
7. Andreas Kofler (6)
243.6  
8. Michael Uhrmann (29)
242.4  
9. Wolfgang Loitzl (8)
241.8  
10. Pascal Bodmer (11)
241.0  
11. Peter Prevc (21)
239.4  
12. Pavel Karelin (7)
236.8  
13. Martin Koch (14)
235.9  
14. Björn Einar Romören (2)
235.0  
15. Anders Jacobsen (18)
234.3  
16. Roman Koudelka (39)
231.9  
17. Anders Bardal (23)
231.7  
18. Gregor Schlierenzauer (24)
230.7  
19. Richard Freitag (10)
230.6  
20. Johan Remen Evensen (43)
229.6  
21. Kamil Stoch (5)
228.5  
22. Noriaki Kasai (25)
223.7  
23. Stephan Hocke (27)
222.6  
24. Severin Freund (9)
220.7  
25. Jurij Tepes (19)
219.3  
26. Anssi Koivuranta (17)
217.7  
27. Lukas Hlava (35)
207.8  
28. Thomas Diethart (38)
207.2  
29. Denis Kornilov (31)
205.2  
30. Daiki Ito (15)
199.5

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15.47
Morgenstern im Interview: "Jetzt weiß ich, wie sich der Wolfi und der Gregor gefühlt haben, wie sie da gewonnen haben. Ein Wahnsinn."

Klarer Sieg für Morgi - 9 Punkte vor Malysz. Und noch viel wichtiger: 13,8 Punkte auf Ammann - damit den Vorsprung wieder deutlich ausgebaut. Morgenstern liegt damit vor dem letzten Bewerb in Bischofshofen 27,3 Punkte vor dem Schweizer und 43 vor Malysz.

Das Endergebnis vom Bergisel:

1. Thomas Morgenstern (49)
266.5  
2. Adam Malysz (4)
257.5  
3. Tom Hilde (1)
255.2  
4. Simon Ammann (50)
252.7  
5. Matti Hautamäki (3)
249.7  
6. Manuel Fettner (12)
247.0  
7. Andreas Kofler (6)
243.6  
8. Michael Uhrmann (29)
242.4  
9. Wolfgang Loitzl (8)
241.8  
10. Pascal Bodmer (11)
241.0  
11. Peter Prevc (21)
239.4  
12. Pavel Karelin (7)
236.8  
13. Martin Koch (14)
235.9  
14. Björn Einar Romören (2)
235.0  
15. Anders Jacobsen (18)
234.3  
16. Roman Koudelka (39)
231.9  
17. Anders Bardal (23)
231.7  
18. Gregor Schlierenzauer (24)
230.7  
19. Richard Freitag (10)
230.6  
20. Johan Remen Evensen (43)
229.6  
21. Kamil Stoch (5)
228.5  
22. Noriaki Kasai (25)
223.7  
23. Stephan Hocke (27)
222.6  
24. Severin Freund (9)
220.7  
25. Jurij Tepes (19)
219.3  
26. Anssi Koivuranta (17)
217.7  
27. Lukas Hlava (35)
207.8  
28. Thomas Diethart (38)
207.2  
29. Denis Kornilov (31)
205.2  
30. Daiki Ito (15)
199.5  

15.42 Nein, das reicht nicht! Morgenstern steigt von der Schanze weg und segelt, als ob es nichts Leichteres gäbe, auf 126,5 Meter - und zum Tagessieg! Der Bergisel jubelt, der Kärntner hat wirklich keine Nerven!

15.40 Adam Malysz (POL) setzt einen sauberen Sprung in den Schnee, 123 Meter reichen für die Führung. Aber reicht das, um "Morgi Air" zu stoppen?

15.39 Jetzt ist Simon Ammann dran. Der Schweizer geht mit einem 122-Meter-Sprung in Führung. Aber es dauert nicht lange, da schnappt sie ihm Tom Hilde (NOR) mit exakt der selben Weite wieder weg.

15.37 Der Sensationsmann aus dem ersten Durchgang, der Russe Karelin, stürzt ähnlich wie Romören ab. Nur 115 Meter!

15.35 Manuel Fettner springt passabel - 120 Meter. Aber es reicht nicht für die Führung, er ist Zweiter.

15.33 Björn Einar Romören stürzt ab. Der Norweger landet schon bei für ihn mageren 115 Metern. Hautamäki bleibt vorn.

15.32 Andreas Kofler schafft es nicht, Hautamäki von der Spitze zu holen. Mit 119,5 Metern springt er auf den 2. Zwischenrang.

15.30 Die Finnen lieben Rückenwind, sagt man in Springerkreisen. Und Matti Hautamäki zeigt mit einem 123,5-Meter-Satz, dass etwas Wahres daran ist. Er übernimmt die Führung!

15.28 Auch der nächste Adler, Martin Koch, hat mit seinem Sprung zu kämpfen. Nur 118,5 Meter - damit reiht er sich auf dem 5. Zwischenrang ein.

15.26 Leichter Rückenwind macht es den Springern momentan schwer. Weder Richard Freitag (GER) noch Pascal Bodmer (GER) kommen an Uhrmann heran.

15.23 Auch Wolfgang Loitzl kann Uhrmann nicht von der Spitze verdrängen. Mit 121,5 Metern landet Loitzl vorläufig auf dem zweiten Gesamtrang, nur knapp hinter dem Deutschen.

15.20 Gregor Schlierenzauer verpatzt seinen zweiten Sprung leider. Auch das frenetische Publikum kann "Schlieri" nicht weiter tragen als bis zur 117,5-Meter-Marke. Damit ist er in der Zwischenwertung Sechster.

15.18 Michael Uhrmann lässt die deutschen Fans am Bergisel jubeln: Er springt mit 126,5 Metern an die Spitze des Klassements. Der Norweger Anders Bardal kann den Deutschen nicht abfangen - auch Roman Koudelka (CZE) bleibt zu kurz.

15.15 Auch Anders Jacobsen (NOR) kommt nicht an Prevc heran. Mit respektablen 124,5 Metern springt er auf Rang 2.

15.14 Der Deutsche Stephan Hocke kann nicht um die Führung mitspringen. Er muss sich mit 119 Metern und mit dem 3. Zwischenrang begnügen.

15.12 Erneut Führungswechsel: Peter Prevc (SLO) landet bei 124,5 Metern den weitesten Sprung im 2. Durchgang bisher.

15.10 Der ehemalige Kombinierer Koivuranta (FIN) mit Höchstweite im 2. Durchgang - die 115 Meter bringen ihn natürlich an die Spitze. Aber nicht lang: Jurij Tepes (SLO) und Oldboy Noriaki Kasai (JPN) überflügeln ihn.

15.09 Video: So sprang Adam Malysz im ersten Durchgang:

15.08 Kornilov einen Meter kürzer als Diethart - auch schlechtere Haltungsnoten.

15.06 Weltcup-Punkte bei der Premiere. Diethart profitierte von einer Disqualifikation seines Duell-Gegners - und holt erstmals Weltcup-Punkte. Und das mit einer guten Vorstellung. Mit 113,5 Metern etwas weiter als Ito zuvor.

15.03 Weiter geht's - die Jury hat den Anlauf um eine Luke verlängert, Ito (JPN) springt exakt gleich weit wie im 1. Durchgang - 113 Meter.

15.02 Video von Thomas Morgensterns Sprung im ersten Durchgang:

14.55 Der Final-Durchgang beginnt um 15.00 Uhr

14.54 Thomas Morgenstern führt - aber auch der Rest des Teams zeigte sich stark. Mit Fettner, Kofler und Koch platzierten sich drei weitere Österreicher in den Top Ten. Die Top 8 sind nur durch 7,5 Punkte getrennt.

14.50 Zwischenstand nach dem 1. Durchgang:

1. Thomas Morgenstern (49)
132.5 (129.5m)
2. Adam Malysz (4)
130.3 (128m)
3. Tom Hilde (1)
129.3 (127.5m)
4. Simon Ammann (50)
129.0 (128m)
5. Pavel Karelin (7)
126.9 (129m)
6. Manuel Fettner (12)
126.2 (126m)
7. Björn Einar Romören (2)
125.6 (128.5m)
8. Andreas Kofler (6)
125.0 (125m)
9. Matti Hautamäki (3)
123.3 (125m)
10. Martin Koch (14)
121.1 (123.5m)
11. Pascal Bodmer (11)
120.9 (122.5m)
12. Richard Freitag (10)
120.1 (123.5m)
13. Wolfgang Loitzl (8)
119.0 (123m)
14. Kamil Stoch (5)
118.9 (124.5m)
15. Gregor Schlierenzauer (24)
118.6 (122.5m)
16. Roman Koudelka (39)
117.2 (121m)
17. Anders Bardal (23)
117.1 (122m)
18. Michael Uhrmann (29)
115.9 (121.5m)
19. Johan Remen Evensen (43)
115.1 (122m)
 
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