Rückenprobleme
Benni Raich: „Es tut noch immer weh“
07.12.2010
Im Interview mit ÖSTERREICH erklärt der Pitztaler, wie es wirklich um ihn steht.
Der Schock saß tief, als Raich für den Riesentorlauf in Beaver Creek wegen akuter Rückenschmerzen absagen musste. Nicht schon wieder, dachten sich viele Skifans. Immer wieder wurde der Tiroler im Laufe seiner Karriere von dem Problem eingeholt. Die Ursache liegt Jahre zurück, in seiner Jugend hatte Raich einen Bandscheibenschaden.
Seit seiner Rückkehr aus Übersee am Montagnachmittag befindet sich der zweifache Olympiasieger in intensiver Therapie. Sport-Doc Andreas Lotz hat dem Pitztaler ein spezielles Programm verschrieben. Dazu gehört auch ausgiebiges Regenerieren. Zum gemeinsamen Keksebacken mit Freundin Marlies Schild, auf das sich Benni seit Wochen freut, bleibt dennoch keine Zeit.
ÖSTERREICH: Herr Raich, wie geht es Ihrem Rücken wirklich?
Benni Raich: Es passt schon. Im Flugzeug habe ich mich in der Business Class ausgebreitet, den Rücken so gut es ging entlastet und sogar einiges geschlafen. Daheim haben sich der Andi Lotz und Luis Obererlacher, mein Physiotherapeut, sofort um mich gekümmert. Es tut natürlich noch weh, aber ich denke, dass wir das Problem schnell in den Griff bekommen. Hoffentlich!
ÖSTERREICH: Werden sich die Weltcuprennen in Val d’Isère ausgehen?
Raich: Ich werde die nächsten Tage außer der Physiotherapie nur regenerieren und dann am Donnerstag entscheiden. Aber ich würde gerne in Val d’Isère wieder starten und werde natürlich alles daransetzten, dass es sich ausgeht.
ÖSTERREICH: Hand aufs Herz: Haben Sie nach den neuen Problemen den Gesamtweltcup überhaupt noch im Hinterkopf?
Raich: Im Moment nicht. Ich denke nur daran, wieder ordentlich fit zu werden. Auch wenn ich im Super-G noch gerne weiter vorne gewesen wäre: In Nordamerika ist es in den Speed-Disziplinen schon wirklich gut gelaufen. Ich war gut drauf und habe gespürt, dass die Form gestimmt hat. Blöd, dass es genau dann wieder passiert ist.
ÖSTERREICH: War Ihre Absage für den Riesentorlauf in Beaver Creek eine reine Vorsichtsmaßnahme?
Raich: Natürlich hätte ich es auch mit der Brechstange versuchen können, aber das bringt nix. Ich habe genug Erfahrung, bin schon lange genug im Skigeschäft dabei und weiß, dass man mit übertriebenem Ehrgeiz ganz schnell alles viel schlechter machen kann.
ÖSTERREICH: Lassen Sie sich eigentlich daheim von Ihrer Marlies pflegen?
Raich: Sie hat leider keine Zeit dafür. Sie muss ja selbst trainieren. Und am Wochenende geht es bei ihr auch schon wieder in St. Moritz weiter.