ÖSV-Herren
Bertholds Trainerteam jetzt fix
20.04.2010
Herren trainieren in Zukunft wieder "spezieller", Puelacher kehrt zurück.
Mathias Berthold, der neue Rennsportleiter des alpinen Herren-Teams des österreichischen Skiverbandes (ÖSV), hat am Dienstag am Innsbrucker Bergisel vier Wochen nach seiner eigenen Bestellung sein neues Trainerteam präsentiert. Galt in den vergangenen Jahren beim ÖSV die Philosophie der Förderung von Allroundern, so will Berthold in Zukunft vermehrt Spezialisten forcieren. Gleichzeitig präsentierte Präsident Peter Schröcksnadel erste Strukturänderungen innerhalb des ÖSV.
Neuzugang Puelacher
Neu im Trainerteam der Herren ist der Tiroler
Andreas Puelacher, der zuletzt als Trainer der Schweizer Europacup-Herren
tätig war. Der 45-jährige Puelacher wird die neu geschaffene Trainingsgruppe
Kombi mit Leitfigur Benjamin Raich, Stephan Görgl, Romed Baumann, Hannes
Reichelt und Philipp Schörghofer übernehmen. Dazu kommen noch einige junge
Athleten.
Wunschtrainer von Berthold
Mit den Rennläufern hat Puelacher
vorläufig noch nicht gesprochen, da er seine offizielle Präsentation
abwarten wollte. Sich selbst bezeichnet Puelacher, der seit Jahren ein
erklärter Wunschtrainer von Berthold ist, als geradlinigen Betreuer, der
sehr auf Disziplin Wert legt. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen,
als Tiroler beim ÖSV tätig zu sein", freute sich Puelacher, der in der Nähe
von Innsbruck in Oberhofen wohnt. "Ich habe im Ausland viel Erfahrung
gesammelt, die möchte ich beim ÖSV jetzt einbringen."
Die weiteren Betreuer in Bertholds Team sind Christian Höflehner als Techniktrainer und Andreas Evers als Speed-Betreuer. "Höflehner wird hauptsächlich in Richtung Slalom gehen und dabei auch Marcel Hirscher betreuen", erläuterte Berthold. Andreas Evers wird u. a. Michael Walchhofer, Klaus Kröll, Mario Scheiber, Hans Grugger und Andreas Buder in der neu belebten Abfahrtsgruppe betreuen.
Reine Abfahrtsgruppe
"Da sind vielversprechende Athleten dabei,
es wird eine reine Abfahrtsgruppe", kündigte Berthold an. Und Evers
erläuterte, dass die einst so stolze rot-weiß-rote Abfahrtsgruppe
schließlich mangels Athleten auseinandergebrochen sei. "Jetzt haben wir aber
wieder eine tolle Mannschaft, die für Erfolge sorgen kann", ist Evers
überzeugt.
Vernetzte Spezialisten
Wobei Berthold auch betonte, dass man die
Spezialisierung nicht überbewerten soll. "Wichtig wird sein, dass die drei
Gruppe sehr stark zusammenarbeiten und wirklich vernetzt denken", forderte
Berthold, der Walter Hlebayna auch vom Chef der Verbindungsgruppe zum
Gruppentrainer Europacup beförderte. "Für mich ändert sich nicht viel",
sagte Hlebayna, "ich werde mit unseren vielversprechenden Talenten
arbeiten." Die Neuaufstellung der Weltcup-Trainingsgruppen soll spätestens
bei der Heim-WM in Schladming 2013 und den folgenden Olympischen Spielen
2014 in Sotschi Erfolge bringen.
Nachwuchs neu geregelt
Zusätzlich präsentierten Schröcksnadel und
Berthold auch die Neustrukturierung des Nachwuchses. Galten bisher 10- bis
14-Jährige als Schüler, so wurde diese Altersgrenze auf elf bis 15 Jahre
angehoben. Die Schüler unterstehen den Landesverbänden, darüber wird aber
als Neuerung eine Fördergruppe unter Leitung des ÖSV eingeführt, in der
Talente zwei bis drei Jahre betreut und an den Europacup herangeführt werden
sollen. "Früher war die Grenze nach den Schülern ein Flaschenhals, den wir
jetzt verbreitert haben", erklärte Schröcksnadel.
Pum bleibt vorerst Alpindirektor
Alpindirektor Hans Pum war bei
der Präsentation am Dienstag aus privaten Gründen entschuldigt.
Schröcksnadel nahm aber Stellung zur Position des Oberösterreichers:
"Derzeit ist Pum Alpin-Direktor! Im Verband diskutieren wir neue Strukturen,
erst wenn diese stehen, können wir über eine Aufwertung der Position von
Hans Pum sprechen. Sicher ist, dass er nur nach oben befördert werden kann."
Mit der Neustrukturierung des Verbandes will sich Schröcksnadel aber Zeit
lassen. "Das kann auch erst in zwei Monaten fertig sein, da stehen wir nicht
unter Druck."
Damen-Team unverändert
Das Betreuerteam der Damen bleibt
unverändert. Unter Rennsportleiter Herbert Mandl arbeiten Jürgen Kriechbaum
(Abfahrt/Super-G), Günter Obkircher (Slalom/Riesenslalom) und Bernd Brunner
(Gesamtleitung Nachwuchs). "Viele Leute haben zwar mit gravierenden
Änderungen spekuliert", erklärte Schröcksnadel, "aber wir haben erst im
Vorjahr das Team neu aufgestellt. Bleiben wir von Verletzungen verschont,
haben wir sicher ein starkes Damenteam."