Simon Eder erreichte als bester ÖSV-Athlet nur den 17. Platz.
Österreichs Biathleten haben im ersten Einzelbewerb der Weltmeisterschaften in Chanty-Mansijsk enttäuscht. Simon Eder wurde am Samstag im Sprint über 10 km bei durchwegs schwierigen Bedingungen am Schießstand mit einem Fehler und über einer Minute Rückstand als Bester aus dem ÖSV-Quartett lediglich 17. Der Olympia-Zweite Christoph Sumann belegte Platz 27, Daniel Mesotitsch kam auf Rang 38 und Massenstart-Weltmeister Dominik Landertinger gar nur auf den 49. Platz. Damit sind auch die Aussichten für die Verfolgung am Sonntag schlecht.
Gold für Pfeiffer
Sein erstes Einzel-WM-Gold sicherte sich der 23-jährige Deutsche Arnd Peiffer, der sich mit einem Schießfehler 13,0 Sekunden vor dem Franzosen Martin Fourcade (2 Fehler) und 25,2 vor Weltcupspitzenreiter Tarjei Bö (1) aus Norwegen durchsetzte. Die Österreicher kamen bei erträglichen Temperaturen von minus sieben Grad in keiner Phase des Rennens in die Nähe der Medaillen.
Eder blieb zwar als einziger ÖSV-Athlet im Liegendanschlag makellos, war aber nach einem Stehend-Fehler und aufgrund der fehlenden Topform im Laufen letztlich chancenlos. "Damit kann ich nicht zufrieden sein. Aber das Ergebnis kommt nicht überraschend, weil ich erst seit kurzem wieder ganz gesund bin. Ich hoffe einfach, dass es jetzt vom Rennen zu Rennen besser wird", sagte der Salzburger zur APA - Austria Presse Agentur. Aber auch ohne Schießfehler sei kein Spitzenplatz möglich gewesen. "Medaille wäre es heute auch ohne Fehler keine geworden", wusste Eder.
Schlechte Schießleistung
Sumann unterliefen gleich bei den ersten beiden Schüssen Fehler. Damit war der angepeilte Spitzenplatz trotz guter Laufleistung dahin. "Ich bin ziemlich enttäuscht heute. Ich hatte mir viel vorgenommen, weil die Laufleistung in der Mixed-Staffel so gut war", erklärte der Steirer. Die zwei Fehlschüsse seien den Windbedingungen geschuldet. "Es war schwer schwierig zu schießen, ich bin mir keiner Schuld bewusst", sagte der Routinier.
Auch Mesotitsch verzeichnete zwei Schießfehler. In der Loipe habe er erwartungsgemäß nicht mit den Schnellsten mithalten können, so der Kärntner. "Ich wusste, dass das erste Rennen schwierig sein würde. Ich war, wie angenommen, noch nicht so gut beisammen. Es ist aber auf alle Fälle noch eine Steigerung möglich", meinte Mesotitsch im Hinblick auf die vier noch ausstehenden Bewerbe.
Enttäuschter Landertinger
Schwer enttäuscht war Landertinger, dem drei Fehler unterliefen. Der Tiroler rätselte zudem über seinen ungewohnt großen Rückstand im läuferischen Bereich. "Ich müsste auch mit drei Fehlern viel weiter vorne sein. Für einen Läufer wie mich tut das weh. Wir brauchen nichts schön reden, die anderen sind einfach stärker, das müssen wir anerkennen und hart weiterarbeiten", meinte der Massenstart-Titelverteidiger. Er habe sich in der Loipe alles andere als wohl gefühlt. "Läuferisch war das voll schlecht. Ich kann einfach noch nicht 100 Prozent aus meinem Körper herausholen", stellte Landertinger klar.
Auch Cheftrainer Gösweiner war wie seine Schützlinge geknickt. "Das war ein enttäuschender Auftakt. Wir müssen das Rennen abhaken und nach vorne schauen. Für die Verfolgung gibt es sowieso nur vollen Angriff", resümierte Gösweiner den schwachen Auftakt.