Cortina-Abfahrt

Schmidhofer rast aufs Podest

24.01.2014

Die Deutsche Höfl-Riesch ist nicht zu schlagen, Görgl scheidet aus.

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Nicole Schmidhofer hat am Freitag im ersten der beiden Weltcup-Abfahrtsrennen in Cortina d'Ampezzo als Dritte die Ehre des ÖSV-Teams gerettet. Der Sieg ging auf der verkürzten Tofana in 1:17,84 Minuten an die Weltcup-Führende Maria Höfl-Riesch. Zweite wurde 0,31 Sekunden zurück die Liechtensteinerin Tina Weirather (0,31). Anna Fenninger verpasste als Sechste das Podest um nur sieben Hundertstel.

Pech hatten die großen österreichischen Triumphatorinnen vom Super-G am Donnerstag, die Siegerin Elisabeth Görgl und die Dritte Nicole Hosp. In einer Linkskurve nach knapp 30 Sekunden stürzte Görgl, blieb dabei aber unverletzt. An exakt der gleichen Stelle kam Hosp von der Linie ab und belegte schließlich mit 2,86 Sekunden Rückstand nur den 39. Rang. Andrea Fischbacher, die am Donnerstag im Super-G gestürzt war, belegte hingegen den zehnten Rang, Regina Sterz wurde 13.

Springt Schmidhofer auf Olympia-Zug?
Als im Zielraum Lara Gut schon zum Podestplatz gratuliert wurde, raste die 24-jährige Schmidhofer auf der wegen Wind und Neuschnee verkürzten Strecke noch mit Startnummer 39 auf Rang drei und verdrängte die Schweizerin um eine Hundertstelsekunde. "Es hat sich in den letzten Tagen hier schon sehr gut angefühlt", sagte Schmidhofer, "beim Zielsprung habe ich gedacht, hoffentlich ist das der Fahrtwind, der so pfeift, und nicht der Gegenwind."

Mit dem dritten Platz machte Schmidhofer einen Schritt in Richtung Sotschi-Ticket. "Ich habe scheinbar ein verstecktes Talent, unsere Trainer vor Großereignissen vor große Herausforderungen zu stellen." Bereits im Vorjahr schaffte die Steirerin mit ihrem ersten Podestplatz, als Zweite im Super-G von Cortina, noch die Teilnahme bei der Heim-WM in Schladming.

Grögl kommt mit blauem Fleck davon
Eine Abfahrt am Samstag (10.15 Uhr im oe24-Liveticker) und ein Super-G am Sonntag (12 Uhr im oe24-Liveticker) stehen noch auf dem Programm, dann müssen die Trainer die Olympiastarterinnen nominieren. "Ich hoffe, es gibt keine wirklich großen Diskussionen", sagte Schmidhofer. In der Abfahrt haben mit Schmidhofer, Elisabeth Görgl (Sieg in Zauchensee), Anna Fenninger (3. Lake Louise, 2. Zauchensee) und Cornelia Hütter (3. Val d'Isere) bisher vier ÖSV-Damen in dieser Saison Podestplätze aufzuweisen.

Super-G-Siegerin Elisabeth Görgl gab nach ihrem Sturz im Zielraum sofort Entwarnung: "Nichts passiert. Nur ein blauer Fleck am Oberschenkel". Wie es zum Sturz kam, konnte Görgl gar nicht genau schildern, "das muss ich erst nach dem Videostudium analysieren. Morgen wähle ich dort eine andere Variante." Auch Hosp erwischte es an dieser Stelle. Die Tirolerin konnte zwar einen Sturz vermeiden, musste den Schwung aber abbrechen. "Ich war zu direkt, hatte einen Steher. Morgen fahre ich sicher runder."

DSV-Star in Favoritenrolle

Die Deutsche Maria Höfl-Riesch baute mit ihrem dritten Saisonsieg die Weltcup-Führung (961 Punkte) aus. Mit dem zweiten Platz in der Cortina-Abfahrt überholte die Liechtensteinerin Weirather (803) nun Fenninger (794). Die Salzburgerin haderte mit den knappen Zeitrückständen: "Denn heute habe ich ein gutes Gefühl gehabt, ich war am Start locker. Alles ist so verdammt eng, nur Maria war einfach außer Reichweite. Mir hat das Glück gefehlt, wenn es an einem anderen Tag zurückkommt, bin ich nicht beleidigt."

Für die Spiele in Sotschi gilt Höfl-Riesch nun als große Favoritin. "Ganz perfekt war die Fahrt nicht", sagte sie im Zielraum und klagte auch über Probleme im linken Knie. Trotzdem war die große Abfahrtsdominatorin der diesjährigen Saison glücklich. Für Sotschi sollte man aber dennoch nichts ableiten: "Es ist nicht selbstverständlich, dass es jeden Tag so super läuft."
 


 
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