Damen Abfahrt

Doppelsieg! Fischbacher siegt vor Fenninger

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Tina Maze auf Platz 3, Elisabeth Görgl Vierte.

Mit einem Sensations-Comeback hat Andrea Fischbacher den ersten Weltcup-Abfahrtssieg von Anna Fenninger verhindert. Die für Sotschi nicht berücksichtigt gewesen Super-G-Olympiasiegerin von 2010 raste am Sonntag in Crans Montana 0,15 Sekunden vor ihrer Salzburger Landsfrau zum ersten Weltcupsieg seit fünf Jahren. Im Gesamtweltcup machte Fenninger dennoch Boden gut auf Maria Höfl-Riesch.

Denn die Gesamtführende aus Deutschland kam in der wegen Nebels von Samstag auf Sonntag und da wegen erneuter Sichtprobleme von 10.00 auf 12.30 Uhr verschobenen Abfahrt über Platz neun nicht hinaus, womit Fenninger ihren Rückstand auf 157 Punkte reduzierte. Doch dieses an sich wichtige Detail geriet an diesem Tag zur Randnotiz, nachdem Fischbacher mit Startnummer 29 auf einer höchst anspruchsvollen Piste zum unerwarteten Sieg gerast war.

Letzter Triumph vor fünf Jahren
In den knapp über fünf Jahren seit ihrem letzten Triumph am 28. Februar 2009 in der ebenfalls Super-G ähnlichen Abfahrt von Bansko hatte Fischbacher mit ihrem Olympia-Gold in Whistler gerade einen Exploit geschafft. Nach Sotschi schaffte sie es wegen ihrer Dauerkrise aber auch als Titelverteidigerin nicht. Die Pause hat ihr äußerst gut getan. Mit Trainer Karlheinz Pichler feilte sie an Technik und Selbstvertrauen. Offenbar genug, denn sie gewann nun gleich das erste Weltcuprennen nach Olympia in Russland.

"Ich hab den Ski irgendwie runtergedrückt, einfach laufen lassen. Owi, owi, owi", jubelte eine atemlose Fischbacher im Ziel, wo sich ihre Teamkolleginnen auf die am Boden Liegende geworfen hatten. Selbst Fenninger gestand ein, obwohl sie ein weiteres Mal um ihren ersten Abfahrts-Weltcupsieg umgefallen war: "Meine Freude ist ehrlich, auch wenn ich jetzt auf meinen ersten Sieg weiter warten muss. Ich bin heute für die Fischi so glücklich, dass das alles überstrahlt", sagte die Nachfolgerin Fischbachers als Super-G-Olympiasiegerin.

Fischbacher selbst hatte sich lange nicht gefangen
"Ich habe die Zeit während Olympia genutzt und mit Charly in Österreich trainiert, an der Grundtechnik gefeilt und das Selbstvertrauen wieder gefunden. Aber mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Das begreife ich nicht, das ist unbeschreiblich", gestand die Salzburgerin, die zugab, auch schon Gedanken daran gehabt zu haben, den Hut drauf zu hauen. "Aber ich habe auch daran geglaubt, dass ich zurück und auf's Stockerl komme. Das war mein großes Ziel, dieser Tag gehört zu den schönsten meiner Karriere."

Die vorletzte Saison-Abfahrt wurde zu einer Triumph für die ÖSV-Damen, die gleich sieben Vertreterinnen in die Top-14 brachten. Darunter mit Elisabeth Görgl als Vierte vor der Sensations-Ungarin Edit Miklos eine weitere ganz nach vorne. Nicole Schmidhofer wurde 8., Nicole Hosp nach einem groben Fehler ("Ich hab einen Podestplatz verspielt, könnt mich in den Allerwertesten beißen") 11., Regina Sterz 13. und Stefanie Moser 14. Nach Zauchensee im Jänner (Görgl vor Fenninger) war es der bereits zweite Abfahrts-Doppelsieg in diesem Winter für die ÖSV-Ladies.

Fenninger steckte den verpassten Sieg und die 20 Punkte professionell weg. Auch, weil Höfl-Riesch keinen guten Tag hatte und auch den vorzeitigen Gewinn der Abfahrtskugel verpasste. "Für's Podest hat's weit gefehlt. Natürlich bin ich enttäuscht, die da vorne sind eine Macht und waren für mich heute zu stark", gestand die deutsche Kombi-Olympiasiegerin von Sotschi. "Anna rückt mir auf den Pelz", ist sich "MHR" bewusst. Zu Fischbacher meinte sie: "Sie hat nicht zufällig in Vancouver Gold gewonnen."

Abfahrt in Crans Montana

1. Andrea Fischbacher (29) AUT 01:34.00
2. Anna Fenninger (21) AUT +00.15
3. Tina Maze (22) SLO +00.47
4. Elisabeth Görgl (12) AUT +00.49
5. Edith Miklos (26) HUN +00.82
6. Lotte Smiseth Sejersted (10) NOR +00.83
7. Fabienne Suter (23) SUI +00.94
8. Nicole Schmidhofer (6) AUT +01.08
9. Maria Höfl-Riesch (19) GER +01.26
10. Dominique Gisin (18) SUI +01.35
11. Nicole Hosp (2) AUT +01.41
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