Der Auftakt der Olympia-Saison ist Österreichs Biathlon-Herrenteam bestens geglückt. Mit Simon Eder und Daniel Mesotitsch landeten in Östersund zwei ÖSV-Aktive auf dem Podest, über 20 km nur vom überragenden Martin Fourcade besiegt. Der Franzose blieb ohne Fehlschuss und lag letztlich mehr als zwei Minuten vor Eder. Der Salzburger hatte wie auch der Kärntner Mesotisch einen Fehlschuss.
Mit den Plätzen zwei und drei zeigten die Österreicher, dass sie der Forderung nach mehr Podestplätzen in diesem als im vergangenen Weltcup-Winter nachkommen wollen. 2012/13 hatten es Dominik Landertinger und Co. auf fünf Top-Drei-Ränge im Einzel sowie zwei in der Staffel gebracht. Landertinger hatte vor einem Jahr ebenfalls hinter Martin Fourcade mit Rang zwei in Östersund begonnen, diesmal wurde er 24.
Der Dritte des Gesamt-Weltcups 2012/13 war nach einer Verkühlung etwas angeschlagen ins Rennen gegangen, auch Eder hatte es zuletzt gesundheitlich etwas erwischt. Der Schnellschütze legte aber dennoch einen hervorragenden Wettkampf in den schwedischen Schnee. Erst bei der letzten Scheibe kassierte er eine Strafrunde und lag schließlich um 2:06,01 Minuten hinter Fourcade. Platz eins wäre also ohnehin nicht mehr zu holen gewesen.
"Das ist einfach ein Wahnsinn", meinte der 30-Jährige hocherfreut. "Vor einer Woche bin ich noch krank im Bett gelegen." Mit großem Kampfgeist machte Eder aber sein körperliches Defizit wett. "Ich habe auf der Strecke um jeden Meter und am Schießstand um jeden Schuss gekämpft. Beim letzten Schießen habe ich etwas die Konzentration verloren, so ist der Fehler passiert. Ich kann es noch gar nicht glauben. Das Leben ist schön."
Ähnlich euphorisch äußerte sich Mesotitsch, er war Anfang der Woche erst nach einer Erkrankung des Steirers Christoph Sumann ins Team gekommen. "Das war ein super Rennen. Beim ersten Schießen hatte ich leider einen Klemmer, der hat mich etwas aus dem Konzept gebracht", kommentierte der 37-Jährige seinen Fehler beim ersten Liegendschießen. Im Finish legte der Routinier ordentlich zu und landete nur 14,1 Sekunden hinter Eder. "Ein Podestplatz beim Auftakt ist natürlich ein Traum."
Fritz Pinter kassierte zwei Strafminuten und damit eine weniger als Landertinger, wurde 14. "Das war ein guter Einstieg in die Weltcupsaison, aber noch nicht ganz optimal", kommentierte Pinter sein Abschneiden. "Heute wäre sicher noch mehr möglich gewesen." Die Brüder Tobias und Julian Eberhard kamen bei je sieben Fehlschüssen mit mehr als 8:20 Minuten Rückstand lediglich auf die Plätze 67 bzw. 70.
Während Eder 54 und Mesotitsch 48 Weltcup-Punkte erhielten, ergatterte Katharina Innerhofer im Eröffnungsrennen des Damen-Weltcups immerhin acht Zähler. Die Salzburgerin kam im 15-km-Einzelbewerb mit 3:30,3 Minuten Rückstand auf die tschechische Siegerin Gabriela Soukalova auf Platz 33. Bis zu ihren drei Fehlern beim letzten Schießen war Innerhofer gar auf Top-Ten-Kurs gewesen. Landfrau Iris Schwabl wurde 62.
Das weitere Östersund-Programm sieht Sprintrennen für Damen (Freitag, 17.45 Uhr) und Herren (Samstag, 15.15) sowie am Sonntag die Verfolgungsrennen der Damen (11.30) und Herren (13.30) vor.